Februar 2025 Thailand
Samstag den 01.02.2025 Von Si Satchanalai – Wan Ching 79Km
Um 5 Uhr 15 klingelt der Wecker, und ich stelle mir WDR 2 ein um ab und zu Nachrichten zu hören. Der Winter hat Deutschland fest im Griff mit seinen eisigen Temperaturen. Wenn dabei die Sonne scheint ist das sehr schön. Um 7 Uhr verlasse ich mein Haus am Fluss überquere den Yom und komme kurz drauf auf die Straße Nr.101, der ich nach Norden folge. Frische 20 Grad sind es hier in Nordthailand. Das Thermometer klettert aber schnell mit der Sonne höher.
Bei Tageskilometer 26 komme ich an den Abzweig auf die Nr. 1177. Hier sehe ich viele Orangenplantagen, deren Zweige abgestützt werden müssen, weil so viele Früchten an ihnen hängen.
Vieles wird auch direkt an der Straße verkauft.
Der Wechsel vom Flachland ins Thailändische Hochland geht eher langsam von statten, was sich schon die letzten Tage angedeutet hat.
Da sind sie die knackigen Steigungen, aber das ist nur der Anfang.
Die 35 Grad im Schatten lassen sich mildern in dem man ein feuchtes Kopftuch trägt und ein langärmeliges weites Hemd. Auch der Wald der mit seinen riesigen Bäumen bis an die Straße reicht, spendet Schatten. Nach fast 3,5 Stunden Fahrzeit ist mal Pause angesagt. Raus aus der Sonne und sich stärken, das tut gut jetzt. Nach einer dreiviertel Stunde geht es weiter.
Eine bunte Einfahrt
Hier gibt es Kaffee wie ein Reklameschild mir anzeigt. Schade gerade habe ich schon pausiert.
Den Fluss Yom an dessen Nähe ich den ganzen Tag entlang geradelt bin bekomme ich hier zu Gesicht.
Ca. 50 Minuten Später kann ich aus meinem Zimmer Nr. 111 im Wang Tong 2 Resort wieder auf den Fluss schauen.
Für mein Zimmer mit Bad, AC, Fan und Wifi, berappe ich 450,- Bath = (12,85 €)
Duschen, die Radlerkluft auswaschen, Kaffee trinken und den Bericht schreiben, das liegt als Nächstes an. Um 17Uhr 30, draußen sind es immer noch 33 Grad, spaziere ich über die Brücke auf der Suche nach einem Restaurant oder Garküche. Genau gegenüber vom Hotel auf der anderen Flussseite finde ich ein kleines Restaurant mit Holzterrasse und Blick auf den Fluss und das Hotel.
Ich bekomme das Thai Nationalgericht und ein Bier zum Essen und eines Takeaway.
Nach dem Essen schenkt mir die Frau des Hauses noch 2 Orangen und ihr Mann fährt mich den weiten Weg (300 Meter) mit dem Roller zum Hotel, ob ich will oder nicht.
Tagesdaten: 79 Km / 4:40 Std Zeit in Fahrt / 370 m Anstieg
Sonntag den 02.02.2025 von Wang Ching – hinter Lampang The Hotel an der Nr.11 78 Km
Um sieben Uhr zehn verlasse ich das Wan Thon Resort 2. Mich erwarteten ein strahlend blauer Himmel und frische klare Luft.
Die Stadt ist wie ausgestorben, die Straße habe ich noch für mich alleine, was sich noch ändern wird.
Der Tag beginnt hügelig mit der Tendenz nach oben. Wie sich später rausstellt führt mein Weg über den Bergrücken im Hintergrund. Nach 20 Km komme ich auf die Nr.11 und es geht von der Auffahrt an konsequent mit 8% Steigung nach Oben. Der erste längere Anstieg für mich auf dieser Tour. Die Bergstraße hat nur drei Spuren ohne Seitenstreifen, zwei führen hoch und eine runter. Nach 8 Km im zweiten Gang mit 5 Km/h erreiche ich die Passhöhe von 619 m. Die Abfahrt ist unangenehm, weil ich mich jetzt die Spur mit allen anderen teilen muss. So bin ich froh als ich unten bin und die Nr. 11 wieder ohne Gegenverkehr und mit Seitenstreifen ausgebaut ist. Trotzdem bin ich glücklich, als ich von der lauten Schnellstraße bei Tageskilometer 44 auf die Nebenstrecke 1036 / 1037 ausweichen kann.
Pausieren an einem schattigen Plätzchen, nach 48 Km
Nach gut 40 Minuten im Schatten ist der Körper wieder auf Normaltemperatur. Über die 1037 komme ich wieder auf die Nr. 11
Um 13 Uhr 45 stehe ich vor dem Hotel The Areaac, welches sogar eine Ladestation für E-Mobile hat.
Der Hausaltar vom Hotel
Mein Zimmer für eine Nacht, mit zwei Elefanten auf dem Bett.
Das einzige Manko an dem Hotel ist, das es keine Garküche oder Restaurant in der Nähe gibt. Bei der jungen Frau an der Rezeption erstehe ich eine Nudelsuppe, Chips und Bier. In der Packtasche habe ich noch Brot und eine Büchse Tunfisch. Also verhungern brauche ich nicht.
Morgen sind es noch ca. 90 Km bis zur zweitgrößten Stadt Thailands, Chang Mai. Leider muss ich den größten Teil der Strecke, auf der lauten Schnellstraße 11 verbringen.
Tagesdaten: 75 Km / 4:50 Std Zeit in Fahrt / 690 m Anstieg
Montag den 03.02.2025 vom The Areaac Hotel – Anodard Hotel in Chiang Mai
Auch heute sind wir Beide, das Norwid Bike und ich, recht früh auf der Straße Nr.11. Es scheint hier das Centrum der Keramik Industrie zu sein. Links und rechts der Highways sind Fabriken und auch Verkaufsstände zu sehen.
Hinter mir steigt gerade die Sonne auf.
Kurz drauf, geht es so wie Gestern, in die Berge. Der Kontrast könnte nicht größer sein, eben noch flaches besiedeltes Land und jetzt windet sich, wie eine Schlange, ein graues Betonband durch den Dschungel.
Die Schilder sehe ich vermehrt am Straßenrand. Das ist kein Spaß, wenn die Dickhäuter plötzlich auf der Straße stehen. Ich habe das schon in Namibia erlebt und war noch weit genug entfernt, als eine ganze Herde Elefanten die Straße überquerte.
Hier im Dschungel ist ein Elefanten Trainings Center und eine Elefanten Klinik. Bald danach habe ich die Passhöhe 673m ü. NN erreicht.
Sieht ein wenig anders aus als in den Alpen
Nach einer rasanten Abfahrt ist es Zeit für eine Pause. Tee trinken, ein Brot essen und die Kühle des Schattens genießen.
Die Pause ist beendet und ich will gerade in den Sattel steigen, da sehe ich den Mönch der auf Wanderschaft zu sein scheint. Um mein Karma zu verbessern spende ich Geld fürs Essen.
Der da oben erinnert mich an unseren Bundeskanzler.
Eine City Mall
Mittags Pause in einem Vorort von Chian Mai
Das sind die krassen Gegensätze die das Land für mich auch so interessant machen. Die Idee kurz vor dem Ziel sich noch mal eine Auszeit zu gönnen war genau richtig. Was essen und trinken und runter kühlen, dann sind die letzten Kilometer Großstadtverkehr kein Problem.
Das Hotel Anodard mit Pool auf der Rückseite.
Einchecken und im 5 Stock das Zimmer 524 beziehen. Der Wohnraum ist ein wenig in die Jahre gekommen aber das bin ich ja auch. Zum Abendessen habe ich es nicht weit, weil das Hotel mitten in der Altstadt liegt. Nach dem Besuch beim Inder mache ich noch einen Spaziergang durch die Altstadt, bevor es zurück zum Hotel geht.
Morgen werde ich erst mal ausschlafen, mal schauen ob ich das hinkriege.
Tagesdaten: 90 Km / 5:05 Std Zeit in Fahrt /525m Anstieg
Dienstag den 04.02.2025 Besichtigung der Altstadt von Chian Mai
Der Ort liegt in einem windgeschützten Flusstal des Mae Nam Ping, am Fuß des Berges Doi Pui (1685 m über Meereshöhe). Die Altstadt wird von einem 2 Kilometer mal 1,8 Km großen Viereck aus der antiken Stadtmauer (Reste davon sind noch erhalten) und einem parallel dazu verlaufenden Wassergraben umschlossen, der auf zahlreichen Brücken überquert werden kann. Das zentrale Geschäftsviertel der modernen Stadt hingegen liegt östlich außerhalb der ehemaligen Stadtmauern zum Ufer des Mae Nam Ping hin.
Es gibt ungefähr 200 buddhistische Tempel (Wat), viele davon liegen in der Altstadt innerhalb der historischen Stadtbefestigung von Chiang Mai. Ich beginne am guterhaltenen Stadttor.
Das östliche Stadttor Tha Pae Gate
Eingangsbereich des Wat Phra Singh
Eine buddhistische Tempelanlage (Wat), erbaut 1345 unter König Pha Yo, mit der Buddhafigur Phra Sihingh, Holzschnitzereien der Portale, edelsteinbesetzte Bronzestatue.
Die goldene Stupa glänzt in der Sonne das fast blendet
Meditation
Ein furchterregender Drache
Danach wandere ich ein paar Straßenzüge weiter zum nächsten Highlight
Wat Chedi Luang – mit der Ruine einer riesigen Chedi, die 1545 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Im nördlichen Teil kleiner Viharn, erbaut zu Ehren des Meditationsmeisters Ajahn Mun Bhuridatta, der hier lebte und lehrte.
Im Tempel bitte die Schuhe ausziehen
Die Ruine einer gewaltigen Chedi
Mit Schnitzereien verzierter Tempel
Der liegende Buddha
Am Nachmittag verbinde ich den Spaziergang mit dem Einkaufen der benötigten Lebensmittel. Der Rimping Supermarkt ist gut sortiert mit allem was das europäische Herz erfreut oder Gaumen sich so wünscht. Ist aber nicht gerade Preiswert. Auf dem Rückweg gehe ich eine Kleinigkeit essen und versorge mich mit frischen Bath. Ich nehme die gelben ATM Automat der Kungsri Bank, den sie haben das höchste Limit bei der Auszahlung. Beim 7 Eleven Supermarkt, den es in jeder Stadt gibt, besorge ich mir noch ein paar Galonen Bier. Sehr praktisch, wenn man einen großen Kühlschrank auf dem Zimmer hat.
Die Zwei sehen ganz schön fertig aus vom Besichtigen.
Mittwoch den 05.02.2025 Besichtigung der Altstadt zweiter Tag
Chiang Mai ist mit ihren 1,2 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Thailands. Die Stadt hat gar nichts mit ihrer großen Schwester Bangkok gemeinsam und wird auch wegen ihrer Lage in schöner Landschaft „Rose des Nordens“ genannt. Heute will ich mal das ganz normale Leben in Chian Mai auf mich wirken lassen. Natürlich verbinde ich auch heute das nützliche mit dem Schönen und erledige noch ein paar Dinge. Im Hotel buche ich noch eine zusätzliche Übernachtung, weil ich für Morgen eine Tour machen möchte. Jetzt ist Freitag der 07.02 Abreisetag.
In einer Touristen Information buche ich für Morgen eine Tour zum Waldtempel Wat Pha Lat und zum Wat Phra That Dois Suthep dem Wahrzeichen der Stadt.
Mit dem Taxi suche ich einen Schlüsseldienst auf, um mir von meinem Fahrradkabelschloss einen Zweitschlüssel machen zu lassen. Das Original habe ich verloren.
Für 80,-Bath bekomme ich zwei neue Schlüssel
Das war die Pflicht und jetzt kommt die Kühr. So lasse ich mich treiben und laufe kreuz und quer durch die Altstadt.
Blue Nudel so heißt die Garküche und jedes mal, wenn ich dort vorbei komme stehen Leute hier an, um einen Platz zu ergattern. Die müssen echt gut sein.
Einer von vielen Waschsalons hier im Viertel
Ein heiliger und verehrter Baum
Das ist ein schönes Beispiel für die Einstellung des Buddhismus zur Natur und zu den Bäumen. Hier wurde der Zaun umgeändert als die Zweige zu dick wurden. Bei uns hätte man die Zweige abgeschnitten.
Schon wieder habe ich es nicht geschafft an und in den Pool zu kommen, vielleicht klappt es ja Morgen nach der Tour.
Donnerstag den 06.02.2025 Besichtigung Tour zu einem Dorf in den Bergen, Wat Phra That Doi Suthep und dem Wald Tempel Wat Pha Lat.
Der Kleinbus holt mich am Hotel ab und nachdem noch ein paar Mitfahrer eingesammelt wurden, geht es los. Raus aus der Stadt und eine Steile kurvige Straße hoch auf 1600m ü.NN, wo wir ein Kulturprojekt der indigenen Bergbevölkerung Thailand besichtigen.
Blick ins Tal
Der junge Mann könnte sich auch in Japan als Sumoringer ausbilden lassen.
Nach dem Besuch eines kleinen Museums und einigen Verkaufsständen geht es mit dem Bus direkt zum Wat Phra That Doi Suthep der auf 1073 m ü.NN liegt. Die Reiseleiterin besorgt für alle Tickets für die Kabelbahn, runter nehme ich später dann die Treppe mit 210 Stufen
Die 24m hohe goldene Chedi ist der Mittelpunkt der Anlage
Gegründet wahrscheinlich 1371, heutiges Aussehen seit 1805, hoch am Doi Suthep über Chiang Mai gelegen (die Straße dorthin wurde erst 1935 gebaut), mit großartiger Aussicht über das ganze Tal und Chian Mai, wenn es nicht diesig ist.
Im Tempel
Hier ist auch nicht alles Gold was glänzt
Die Treppe führt wieder nach unten zur Kabelbahn Station
Nachdem die Reiseleiterin ihre Schäfchen wieder zusammen hat steigen wir in den Bus und es geht Berg ab zum Waldtempel.
Wat Pha Lat ist ein Dschungeltempel und Kloster, der einen friedlichen Rückzugsort in der Natur bietet. Der Tempel wird oft zugunsten des beliebten Wat Doi Suthep übersehen, was ihn zu einem versteckten Juwel mit weniger Menschenmassen macht. Wat Pha Lat ist nicht nur ein Ort natürlicher Schönheit, sondern auch eine Gelegenheit, mehr über die Geschichte und Kultur des Buddhismus in Thailand zu erfahren.
Opfergaben
Versteckte Skulpturen
Tempel
Der Klosterbereich ist nicht zugängig
Benjamin Blümchen
Wie aus einer anderen Zeit
Die Rückfahrt gestaltet sich problemlos und ich bin um 13Uhr 15 wieder auf meinem Zimmer.
Fazit der Tour: Das würde ich so nicht mehr machen, sondern es lieber selber organisieren. Es geht leider viel Zeit mit warten verloren, wenn man 12 Leute vom Hotel abholen und zurückbringen muss. Für den Dois Sudhep Tempel hatten wir eine Stunde und für den Waldtempel blieb nur noch eine halbe Stunde Zeit über. Schade dort hätte ich mir einen längeren Aufenthalt gewünscht.
Morgen geht es erst mal wieder auf die Straße. Das nächste Ziel ist die ca. 260 Km entfernt von Chian Mai gelegene Stadt Mae Sai am Goldenen Dreieck. Der nördlichste Punkt Thailands.
Freitag den 07.02.2025 Von Chian Mai – Chian Dao 72 Km
Um 7Uhr15 verlasse ich die, in die Jahre gekommene Bettenburg, und fahre auf dem Altstadtring, bis der Abzweig zur 107 kommt. Der Großstadtverkehr nervt mich heute Morgen, doch das ändert sich erst nach ca.20 Km, hinter der Stadt Mae Rim.
Typische Stadthäuser
Ein Elefanten Camp nach dem Anderen
Vermüllte Pausenräume
Die Teepause um 10Uhr30 halte ich auf einem Berg von Plastiktüten ab. Rund um den Pavillon liegen haufenweise Plastiktüten herum. „ Nicht zu fassen und ärgerlich“
Die Berge werden höher
Bei Tageskilometer 48 mache ich die ersten 1000 km in Thailand voll.
Ein seltener Anblick hier in Thailand
Im Vergleich zu den goldenen Tempeln muss katholische Kirche mal Aufrüsten.
Mittags Nudelsuppe kurz vor dem Ziel in Chiang Dao
Mein Zimmer Nr.3 für diese Nacht im Koko Hom. Ein wunderschönes geschmackvoll eingerichtetes Hotel mit Atmosphäre. Zum Abendessen kann ich das etwa 300m zurück liegende Restaurant Velar empfehlen. Das Essen war superlecker und geschmacklich ein Erlebnis. Das Beste was ich bisher in Thailand gegessen habe.
Tagedaten: 72 Km / 4: 20 Std. Zeit in Fahrt / 391m Anstieg
Samstag den 08.02.2025 Von Chian Dao – Fang 82 Km
Im Hotel schläft alles noch als ich mir die Thermoskanne mit heißem Wasser fülle. Punkt sieben Uhr verlasse ich das schöne Hotel Koko Hom und beginne gut gelaunt den neuen Radtag. Nach dem ich die Stadt verlassen habe, geht es direkt in den Dschungel, der bis an die Straße reicht. In der Ferne sind die schroffen Bergspitzen zu sehen.
Traumhafte Landschaften durchradele ich. Die Straße will nach Oben und muss ihr folgen.
Hier wird Gemüse angebaut und schon frische Erdbeeren geerntet.
Die Passhöhe erreiche ich erst im dritten Anlauf. Immer wenn ich gedacht habe, das war es dann ging es noch mal hoch jetzt. Um kurz nach 10 Uhr bin ich auf 800 Meter angekommen und eine rasante Abfahrt bringt mich wieder ins Tal, wo erst mal eine wohlverdiente Pause ansteht. 47 Km stehen auch schon auf dem Kilometerzähler.
Ein schöner Pausenplatz mit Blick auf die Straße und den König der auf einem großen Plakat zu sehen ist.
Ein Chinesisches Tor
Der Buddha schaut wohlwollend auf mein Norwid herunter.
Bald erreiche ich die Stadt Fang, wo ich kurz vor der Unterkunft anhalte, um mich mit einer Nudelsuppe zu stärken. Die aus einzelnen Bungalows bestehende Phothong Rimtung Anlage, liegt am Rande der Stadt mit Blick auf die grünen Felder.
Hier verbringe ich die nächste Nacht. Schlafen kann ich bestimmt gut nach einem erfüllten Radtag. Morgen möchte ich bis zur nördlichsten Stadt Thailand, Mae Sai kommen. Da warten Morgen spannende 115 Km auf mich.
Tagesdaten: 82 Km / 5:20 Std. Zeit in Fahrt / 609 m Anstieg
Sonntag den 09.02.2025 Von Fang – Mae Sai 116 Km
Um 6Uhr 50 breche ich auf, bei völlig bewölktem Himmel und schwülen 25 Grad. Nach 11.4 Km hat mich die 107 / 1098 wieder. Wie jeden Tag komme ich an mehreren Schulen vorbei wo immer was los ist, aber Heute ist alles ruhig. Bis ich geschnallt habe, es ist ja Sonntag, da bleiben die Kids ja zu Hause.
Der Berg ruft. Ein Ausflug in die Berge wird ja sonntags schon mal gerne gemacht.
Nach dem ich den Fluss Mae Nam Kok überquert habe beginnt auch die Kletterei. Es beginnt mit harmlosen 8 % Steigung.
Das ist ein großes offenes Tor mit rechts und links einen Raum, in dem hängen bemalte Bambusstangen.
Der Buddha bekommt einen frischen Anstrich.
Mülleimer gefertigt aus alten LKW-Reifen
Hier in der Provinz hat man das Müllproblem an der Straße, mit schwarzen Mülleimern mit Deckel, wegen der streunenden Hunde, in den Griff bekommen.
Die Steigungen werden von Mal zu Mal steiler. 16% kann ich auch nur kurz fahren, dann muss ich mich ausruhen oder schieben. Um 10Uhr 55 habe ich den höchsten Punkt mit 918 m ü NN für heute erreicht. Nach einer Pause geht es, mit zwei zwischen Hochs, runter ins Tal.
In der Regenzeit sind diese Bergstraßen durch Erdrutsche gefährdet
Das saftige frische Grün der Reisfelder ist schon ein Fest für die Augen
Peter aus Aichach (bei Nürnberg)
Auf der Nr.1, fünfzehn Kilometer vor Mae Sai, gerade mache ich eine Apfelpause, da kommt Peter angeradelt. Er wohnt hier bei Verwandtschaft seiner Freundin und macht mit ihr hier Urlaub.
Die nördlichste Stadt Thailand ist erreicht. Das Hotel Navy Hom hatte ich gestern Abend bei Booking.com gebucht. Schönes großes Zimmer mit Bad, AC, Kühlschrank und Wasserkocher. Ich werde morgen Früh noch eine zweite Übernachtung dazu buchen.
Tagesdaten: 116 Km / 6:45 Stunden Zeit in Fahrt / 709 m steilen Anstieg
Montag den 10.02.2025 Besichtigung Mae Sai
Mae Sai ist die nördlichste Stadt in Thailands, hat 23.000 Einwohner und am liegt am Ende der Thailand Route 1 die von Bangkok über 1005 km bis hier hinführt.
Mein großes Zimmer
Nach dem Frühstück buche ich im Hotel noch eine Nacht und fahre ich mit dem Bike Richtung Grenze.
Das Navy Hotel wo ich zu Gast bin
Im Hintergrund das große Gebäude mit den drei Giebeln ist die Grenzstation
Auf der Brücke über den Fluss Mae Nam Ruak befindet sich der Hauptgrenzübergang ins benachbarte Myanmar.
Der nördlichste Punkt Thailand
Ein Laden der zum rumstöbern einlädt.
AIS Shop. Den Tipp habe ich von einem netten Holländer den ich Gestern mit Hund vor dem Hotel getroffen habe.
Hier bekomme ich auch meine Thailändische Sim Card, was lange währt wird endlich gut. Ich bin ja bis jetzt auch zu Recht gekommen, aber für Google Map, zum Orientieren und für die Translator App braucht man Internet.
So lasse ich den Tag aus Klingen, gehe Chinesisch Essen und plane die nächsten Tage wie es weitergehen soll. Morgen möchte ich zum Goldenen Dreieck und später zur Stadt Chiang Sean pedalen, wo für mich ein Zimmer im Honey Hotel reserviert ist.
Dienstag den 11.02.2025 Von Mae Sai über das Goldene Dreieck hin zu Chiang Saen 36 Km
Sigrid eine gute Freundin aus Lüttelforst hat heute Geburtstag.
An der Rezeption im Navy Hotel
Da heute eine sehr kurze Etappe ansteht lass ich es ruhiger angehen. Von der netten Dame an der Rezeption verabschiede ich mich und radele zur Stadt hinaus.
Schade das ich auf der gegenüberliegenden Fahrbahn bin und nicht rüber kann, um mir den Drachentanz von Nahen anzuschauen,
Im Wat Chetiyaran, an der Straße 1290 nach Chiang Sean, sehe ich einen liegenden Buddha, der den gleichen zufriedenen Gesichtsausdruck hat wie ich.
Goldentriangle
Das Goldene Dreieck ist eine Region im Grenzgebiet der Staaten Laos, Thailand und Myanmar, in der Schlafmohn angebaut und zu Heroin verarbeitet wird. Die Bedeutung des Goldenen Dreiecks als Lieferant für den weltweiten Heroinmarkt ist durch die Drogenproduktion in Afghanistan spürbar gesunken.
Geografisch gesehen ist das Goldene Dreieck der Ort, wo der Fluss Ruak in den Mekong mündet.
Goldentriangle
Der Goldene Buddha schaut gelassen auf den Mekong runter
Am 02.01.2012 bin ich im Laufe der Weltreise schon einmal am Mekong entlang geradelt. Damals aber auf der Laotischen Seite.
Blick hinüber auf die laotische Seite bevor ich auch schon in meinem gebuchten Zimmer im Hotel Honey stehe. Duschen, zweites Frühstück und relaxen. Am Nachmittag gegen 16:00 Uhr radle ich in die Stadt. Auf meinen Einkaufzettel stehen Tomaten, Äpfel, Ananas, Joghurt, Brot und auch was gesundes, Bier.
Abendgymnastik könnte auch nicht schaden, aber ich habe Hunger mein knurrender Magen würde sicher nur stören.
Die Garküche hat am Mekong eingedeckt
Es ist schon Dunkel als ich den 2 Km langen Heimweg zum Hotel antrete.
" Nee wat jedet os jot"
Tagedaten: 36 Km / 2:25 Std. Zeit in Fahrt / 192 m Anstieg.
Mittwoch den 12.02.2025 Von Shiang Sean – Chiang Khong 55Km
Auch heute bin ich erst um kurz nach acht Uhr auf der Straße. Die ersten 17 Km sind schnell runtergespult, da kommt die Tempelanlage als Abwechslung zur richtigen Zeit.
Wat Phrathat Hua Kwan wunderschön auf einer Anhöhe mit Blick auf den Mekong.
Der Mekong gehört mit seiner Länge von ca. 4500 Km, zu den 12 Längsten Flüssen der Erde. Er entspringt in China auf einer Höhe von 5374 Meter und fließt durch Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und mündet in Vietnam ins Südchinesische Meer.
Danach wendet sich die Straße vom Mekong ab und es geht in die Berge. Heute ist alles dabei, was einer Bergziege Freude bereitet, Steigungen und Gefälle von 9% - 14%
Ein Bettelmönch. Er bittet mich um Geld damit er den Bus nehmen kann, sagt er. 20 Baht machen ihn schon glücklich und ich habe mein Karma verbessert.
Blick auf den Mekong
Passhöhe und Pause mit Nudelsuppe und radelnden Holländern.
Mit Leuten einer holländischen Reisegruppe die eine geführte Radtour machen unterhalte ich mich gut und schlürf dabei noch meine Nudelsuppe.
Der hat von da oben einen guten Überblick auf die Stadt und den Fluss
Um 13Uhr 20 er reiche ich den Ort Chiang Khong mit dem urigen Guesthouse Baanfai
Der Ort Chiang Khong ist recht ruhig und idyllisch. Wer Thailand abseits des Massentourismus und der Großstädte kennen lernen möchte, findet hier einen friedlichen Rückzugsort.
Acht Kilometer weiter, am Mekong entlang steht das Jahrhundert Bauwerk. Die Freundschaftsbrücke symbolisiert das friedliche Verhältnis der Nachbarstaaten Thailand und Laos . Allein der Anblick der 480 Meter langen und 14,7 Meter breiten Verbindung über den Mekong imponiert. Bei dem Bauwerk handelt es sich um ein 2013 eingeweihtes Projekt, dessen Kosten von Thailand, China und Laos zu gleichen Teilen getragen wurde. Mal schauen ob ich die Morgen zusehen bekomme, auf dem Weg nach Chiang Rai.
Heute ist auch ein Buddhistischer Feiertag“ Magna Puja“, das erfahre ich aber erst als ich mir zum Essen ein Bier bestellen will. Heute dürfen keine alkoholischen Getränke verkauft werden. Das Thema, konvertieren zum Buddhismus ist für mich erstmal vom Tisch.
Tagesdaten: 55 Km / 3:45 Std. Zeit in Fahrt / 568 m Anstieg
Donnerstag den 12.06.2025 Von Chiang Khok – Chiang Rai 109 Km
Wie geplant trete ich um sieben Uhr in die Pedale. Die Luft ist noch angenehm kühl und die Straße ist fast leer.
Das Moped mit Beiwagen ist hier auf dem Land das Transportmittel schlechthin. Für die Bewohner der Region ist es Winter und man zieht sich so an.
Eins der zahlreichen Tempel und Klöster
Reisanbau ist auch hier am weitverbreitetsten aber auch Palmöl und Gummibaum Plantagen sehe ich jetzt häufiger.
Fast genau nach 60 km Fahrzeit finde ich diesen schönen schattigen Pausenplatz. Wenn man so unterwegs ist wie ich, kann man sich wieder über die kleinen Dinge erfreuen. Ein freundlicher Blick oder ein geschenktes Lächeln können den Tag verändern.
Ich bin auf der neuen Seidenstraße unterwegs. Von der von mir Gestern erwähnten neuen Brücke über den Mekong, bis zur Hauptverkehrsader der Nr1 ist die neue vierspurige Trasse fast fertig.
Ich bin schon auf der Nr.1 Richtung Zentrum da sehe ich das Schild Immigrationsbüro. Ich denke jetzt oder nie, probieren wir es einfach. Der Hintergrund ist der, dass ich nur eine Aufenthaltsgenehmigung von zwei Monaten, bei der Einreise, in den Reisepass gestempelt bekam. Meinen Rückflug habe ich aber für drei Monate Aufenthalt gebucht.
Nach dem ich ein Passfoto und zwei Kopien vom Reisepass besorgt und drei Fragebögen ausgefüllt habe, kann es losgehen. Die Dame die mich bedient ist sehr geduldig mit mir, aber macht mir klar, dass es ein Problem gibt. Im Ben Guesthouse bin ich noch nicht registriert und so muss ich morgen noch mal wiederkommen.
Mein Zimmer mit kleiner Außenterrasse
Tagesdaten: 109 Km / 5:55 Std. Zeit in Fahrt / 279 m Anstieg
Freitag den 14.02.2025 Besichtigung und Visumverlängerung in Chiang Rai
Chiang Rai ist eine Großstadt und hat ca. 69,900 Einwohnern. Sie ist 730 Kilometer von Bangkok entfernt und liegt auf einer Höhe von 580 Metern in mitten der Berglandschaft des Goldenen Dreiecks, am rechten Ufer des Maenam Kok, einem Zufluss des Mekong.
Nach dem Frühstück schwing ich mich aufs Rad und fahre zum vier Kilometer entfernten Immigration Center wo ich ja Gestern schon war. Da ich jetzt im Ben Gästehaus angemeldet bin geht alles schnell. Nach gefühlten 10 Unterschriften die leiste und doppelt so viele Stempel die die Beamtin setzen muss, kommt der letzte Stempel in meinen Pass mit Verlängerung Datum: 17 APRIL „Hurra geschafft“
Jetzt kann es mit der Besichtigung losgehen.
Auf der Hauptstraße fahre ich zum Wahrzeichen der Stadt dem Clock Tower
Der Uhren Turm da schlägt es gerade zehnmal als ich das Foto mache.
Ähnlich wie in Chian Mai sind hier auch unendlich viele Tempel und Klosteranlagen. Die beiden bekanntesten sind wohl der weiße Tempel und der blaue Tempel. Den letzteren erreiche ich mit dem Rad in 10 Minuten.
Der Eingangsbereich
Sein Name ist Wat Rong Suea Ten
Die Buddhastatue
Ein schönes Detail auch wenn da so viele Menschen rumlaufen.
Der Wat Ron Khun , weißer Tempel genannt, schaue ich mir Morgenfrüh an. Er liegt 13 Km entfernt von Chian Rai auf meiner Fahrstrecke nach Süden. Er öffnet um 8 Uhr und ich hoffe das dann noch nicht so viele Selfie machende Touristen da sind.
Am späten Nachmittag gehe ich noch einkaufen und finde die langgesuchten Teebeutel. Ein gemütliches Restaurant finde ich auch, wo ich leckeres Essen und ein kühles Bier bekomme.
Nee wat jedet os jot
Samstag den 15.02.2025 Von Chiang Rai zum weißen Tempel und anschließend bis zur Stadt Phayao 89 km
Ab heute geht es grobe Richtung Süden. Mittags habe ich die Sonne nicht mehr auf dem Rücken sondern sie scheint mir ins Gesicht.
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Eine viertel Stunde nach der Öffnung komme ich in der Ortschaft Tambon Ao Don Cha, wo der Wat Ron Khun steht.
Es wälzen sich schon Scharen von Touristen über das Gelände.
Der Tempel ist voll und ganz in Weiß gehalten und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Der Künstler Chalermchai Kositpipat der mit seinem Team 1998 mit der Arbeit begann hat ein wirklich beeindruckendes Meisterwerk geschaffen. Im Inneren kann man zahlreiche moderne Wandmalereien von berühmten Personen und Comicfiguren entdecken.
Im Außenbereich stehen auch ein paar sonderbare Figuren rum.
Hier ein paar Fotos von der Tempelanlage.
Das ist mir einfach zu überladen. Ich liebe es schnörkellos, Solide und Gold gelb.
Nach einer guten Stunde mache ich mich auf den Weg auf der Straße Nr.1 zur Stadt Phayao. Nach der Teepause ziehe ich schon lange Radler Kluft an plus zwei Kopftücher und eine Kappe, die Alexander mir geschenkt hat. Es sind gefühlte 35 Grad im Schatten und wo bitte schön ist hier auf der Straße der Schatten.
Auch hier wird gestorben und viele nehmen Anteil daran.
Noch einmal raus aus der Sonne, Apfelpause, Tücher nass machen und weiter gehts. Nach 89 Km erreiche ich das gebuchte Hotel und ich bin froh das ich aus der Sonne raus bin.
Mal schauen wo ich später was zu Essen bekomme.
Tagesdaten: 89 Km / 5:05 Std. / 182m