Juni - Juli 2021 Deutschland-Österreich-Italien-Schweiz-Frankreich


Samstag den 05.06.2021

Walter schreibt:

Nach so langer Zeit der Radtouren Abstinenz sind wir, Gabi und Walter, bis in die Haarspitzen motiviert als Werner und Angelika uns auf der Boisheimerstraße verabschieden. Mit der S-Bahn überwinden wir die von uns schon des Öfteren geradelte Strecke Dülken – Köln und gelangen von der Domplatte über die Deutzer Brücke den rechtsrheinisch verlaufenden Radweg

Nach 36 km den Rhein entlang erreichen wir die Siegmündung und setzen mit der Fähre über auf das linke Ufer der Sieg  

Gabi an der Fähre

Gabi ist nicht nur heiß aufs Radeln, nein auch reißt sie mir den Laptop aus der Hand um euch weiter vom ersten Radtag unserer Tour zu berichten.

Hallo ihre Lieben. Was haben wir ein Glück, dass wir wieder radeln können und es bleibt auch den ganzen Tag trocken. Das Licht ist nicht so gut zum Fotografieren, weil es dunstig ist.

Den Siegradweg kennen wir beide noch nicht und er gefällt uns. Er ist wohl auch streckenweise sehr anstrengend wie wir es heute erleben können.

Unsere erste Pause halten wir in der Nähe von Siegburg um ca. 12:30 Uhr ab. An der frischen Luft schmeckt es besonders gut. Immer wieder schlängelt sich der Weg mal rauf und mal runter. Da wir noch ein kleines Päuschen brauchen, essen wir um ca. 16 Uhr noch etwas Obst.

Walter findet immer einen schönen Pausenplatz.  

Siegwasserfälle

Gut das wir uns nochmal gestärkt haben, weil es zu unserem Campingplatz mit 15% Steigung rauf geht. Walter kurbelt natürlich und hilft mir auch noch immer wieder beim Schieben. Die letzten 150 Meter kommt sogar der Camping-Besitzer und schiebt mir das Rad bis zum Platz. Es ist ein sehr schön gelegener Platz unter holländischer Leitung. Alles ist super gepflegt und was Leckeres zu Essen und zum Trinken gibt es auch.

Das hatten wir uns aber auch verdient.

Tagesdaten: 93 km geradelt in 6:30 Std.



Sonntag den 06.06.    Geburtstag von unserer Hanni

Walter schreibt.

Die erste Nacht mit neuem Daunenschlafsack und im neuen Zelt war super.

Unsere neue mobile Behausung ist ein wahres Raumwunder. In der vorderen Apside kann man bequem mit zwei Personen sitzen. In der zweiten Apside bekomme ich locker 5 Radtaschen verstaut und kann sie trotzdem noch als Eingang nutzen.

Kurz nach fünf Uhr bin ich wach. Zum Sanitärbereich gehe ich Barfuß über den nassen Rasen, was meinen Füßen sehr guttut. Kaffee und Müsli und die frische Luft sind wie Doping für uns. Nach sieben Stunden erholsamen Schlaf sind unsere Akkus wieder aufgeladen. Nicht die vom E-Bike, denn wir kurbeln ausschließlich mit Muskelkraft.

Die 15% Steigung die wir uns gestern zum Ende des Radtages noch hoch quälen mussten sind heute Morgen als erste Abfahrt ein Genuss

Der Dunst hängt schwer über den Siegtal und hat seinen eigenen Reiz

Ich die Gabi schreibe jetzt (Walter sind die Augen zugefallen). Der Siegradweg ist schon eine Herausforderung. Landschaftlich ein Gedicht und sehr abwechslungsreiche Wegführung. Mit kleinen Kindern würden wir ihn nicht empfehlen, weil einige Strecken an der Straße entlangführen und weil er oft sehr lange Strecken hochführt. Ich glaube dann geht den meisten Kindern die Motivation aus. Aber für uns ist er eine Herausforderung.

Unsere erste Pause halten wir an einer Bushaltestelle bei ca. 42 km ab.

Nach der Stärkung geht es weiter Richtung Siegen. Kurz vor Siegen sehen wir ein Café mit Außensitzplätzen. Nach all der Anstrengung schmeckt ein Kaffee mit Mohn-Quarkstreusel besonders gut.

Das haben wir uns verdient!!!

Bis Bad Laasphe werden wir es heute wohl nicht mehr schaffen.

Wir erreichen die Quelle der Sieg nach ganz viel hoch radeln und freuen uns auf eine rasante Abfahrt.

Dabei merkt Walter, dass seine Schaltung einen Defekt hat. Er vermutet und hofft, dass nur ein Seilzug gerissen ist. Im Lahnhotel in Laasphe-Feudingen werden wir sehr freundlich begrüßt. Unsere Räder dürfen drinnen stehen und das feuchte Zelt kann zum Trocknen ausgelegt werden. 100 m von hier gibt es eine Radwerkstatt wo wir morgen früh hoffentlich schnell Hilfe bekommen. Mittlerweile fallen auch mir die Augen zu. Also schlafen wir alle jetzt erstmal eine Runde.

Tagesdaten: 105 km in einer Fahrzeit von 9:09 Std., dabei 988 m hoch und 766 m runter geradelt.



Montag den 07.06.2021

Es ist 20:00 Uhr, ich sitze vor dem Zelt und tippe den folgenden Text ins Schreibprogramm während Gabi unter der Dusche steht.

Ausgeschlafen und gut erholt von den gestrigen Strapazen sitzen wir um viertel nach Acht am reichlich gedeckten Frühstückstisch.

Meine Gedanken kreisen um die defekte Schaltung. Das gleiche Problem hatte ich schon mal in Nepal, was man dort auch mit Anleitung aus dem Internet reparieren konnte. Auf dem Weg zum Fahrradladen probiere ich aus, ob sich das Rad mit einem 8mm Maulschlüssel an der Seilbox schalten lässt. Es ist möglich, so können nur die Schaltzüge defekt sein. Der Fahrradladen hat Montag´s geschlossen also müssen wir es in Bad Laasphe versuchen. Ich stelle den 10ten Gang ein und als die Räder bepackt sind, verlassen wir Feudingen und rollen bergab nach Bad Laasphe. Den Radladen, den uns die nette Wirtin vom Hotel genannt hatte, finden wir auf Anhieb. Doch hier kann man oder will man mir nicht helfen. Man sei nicht auf Rohloff eingestellt und hätte dafür auch kein Werkzeug, sagt man mir. In Nepal am Ende der Welt wo man noch nie eine Rohloffschaltung gesehen hat, konnte man die Zugseile erneuern, und hier bei ihnen im Fahrradfachgeschäft geht das nicht, erwidere ich auf die Absage. Dreh mich um und gehe.

Wir fahren weiter, bleiben aber auf der Hauptstraße um eine Werkstatt aufzufinden.

Vor dem Sport Balzer

In kleinen Ort Wallau werden wir fündig. Der Chef vom Sportgeschäft Balzer kann mir helfen und macht sich gleich an die Arbeit.

Das ist ein Fachbetrieb, das kann man schon an der Werkstatt erkennen. Nach einer halben Stunde sind die Züge ausgetauscht.

Ich bedanke mich für die schnelle und gute Arbeit. Der Chef meint es sei für ihn einfach normal, durchreisenden Radlern direkt zu bedienen. Als Tipp für Radler wer hier vorbeikommt und Hilfe braucht“ Hier werden sie geholfen“

Gabi kommt gerade vom Duschen dann gehe ich mich regeln und sie schreibt weiter.

Gabi schreibt: Wir sind so froh, dass Walters Rad wieder in Ordnung ist und fahren beschwingt an den Lahn-Radweg. Übrigens er ist sehr gut beschildert, die Wege sind meistens schön breit und man könnte ihn auch gut mit Kindern fahren. Im Gegenteil zum Siegtal ist das Lahntal viel breiter. Unsere erste Pause halten wir um 12:45 Uhr, nach ca. 25 km an einem schönen Rastplatz mit Dach ab. Es nieselt leicht und wir sitzen im Trockenen aber nicht auf dem Trockenen. Wir haben ja unseren Tee dabei.

Blick auf die Lahn

Der Radweg schlängelt sich so durch die schöne Landschaft. Wir sehen viele Wildblumenfelder. Das gefällt uns und sicher den Bienen auch sehr gut.

Universitätsstadt Marburg

In Marburg ist richtig was los. Eine sehr eindrucksvolle Stadt mit einer schönen Altstadt.

Um 17:10 Uhr rollen unsere Räder auf den Campingplatz Lahnblick bei Lollar. Klein aber fein. Vorher haben wir im Dorfladen eingekauft, weil wir uns heute selber was kochen. Ach Mist jetzt fällt mir ein das ich meinen Thermomix nicht mithabe. Naja dann müssen wir eben mit dem Campingkocher zaubern.

Ein leckeres Essen ist schnell zubereitet.

Tagesdaten: 82 km, 5:05 Std Fahrzeit, 104m hoch und 838m runter geradelt



Dienstag den 08.06.2021

Walter an der Feder:

Vor dem Zelt sitzend, mit einer guten Flasche Rotwein und einer Zartbitterschokolade ließen wir gestern den schönen Radtag ausklingen.

Heute Morgen ist es angenehm warm und wir Frühstücken draußen. Das Zelt ist trocken obwohl der Campingplatz direkt an der Lahn liegt.

Da es bis Wetzlar nur 33 km sind, verlassen wir den Platz um viertel vor neun.

Gabi an der Feder:

Weiter geht es an der Lahn und durch viel Wiesen und Auen.

An der Lahn

Walter von oben

Da wir sehr zügig vorankommen, machen wir eine Pause kurz vor Wetzlar. Wir haben uns für Mittag angekündigt und haben noch Zeit.

Um 11:15 Uhr trudeln wir bei Annette und Valentin ein

Die Wiedersehensfreude ist groß.  

Tagesdaten: 33km, 2:15 Std. Fahrzeit, dabei 87 m hoch und 83 m runter



Mittwoch den 09.06.2021

Nach einem guten Abendessen, welches Annette und Gabi zubereitet haben, vergeht der Abend, bei Wein, Bier und guten Gesprächen, wie im Flug. Um kurz nach eins oder war es doch zwei Uhr, gingen wir, so vernünftig wie wir halt sind, zu Bett.

Nach ein paar Stunden Tiefschlaf schälen wir uns den Betten und treffen uns alle wieder zum Frühstück im Esszimmer.

Es war eine schöne Zeit hier bei euch Annette und Valentin. Wir sagen danke für eure Gastfreundschaft und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen vielleicht in Dülken.

Annette, Valentin und die Radträumer

Die heutige Strecke führt uns über den Lahnradweg zurück bis nach Kleinlinden. Weiter über Watzenborn, in die Bierstadt Lich. Hier wird das Lichterbier gebraut.

Typisches Haus

Bei Herrn Aldi stocken wir unseren Proviant auf und kurze Zeit später finden wir in Hungen einen schattigen Platz zum Pausieren.

Gabi schreibt: Diese Ecke von Deutschland kennen wir beide noch nicht und sind ganz angetan von der schönen Landschaft.

Von unseren Navis geleitet fahren wir durch die Orte Langd und Ulfa. Danach strampeln wir das Niddatal hoch bis kurz vor dem Stausee. Zwei kühle alkoholfreie Weizen erfrischen unsere durstigen Kehlen und geben uns für die restlichen zwei km hochkurbeln die nötige Energie.

leckere Erfrischung

Auf dem Campingplatz zum Nidda-Stausee spulen wir als eingespieltes Team unser Programm ab: Walter Zelt aufbauen; Gabi Liegematten aufblasen und Schlafsäcke zum Lüften rauslegen; Walter Kaffee kochen; Gabi duschen; Walter Zelt nochmal besser abspannen (weil sich ein Gewitter ankündigt); Gabi kochen. Apropros kochen: es gibt heute Nudeln mit Fleischbällchen in Tomatensoße, verfeinert mit gedünsteten Zwiebeln, Knoblauch und frischen Tomaten. Noch einen Schuss Balsamiko-Essig und drei Esslöffel Frischkäse und unser Essen schmeckt uns einfach köstlich. Es wird uns Kraft geben für die Kletterpartie morgen.

Gabi beim Kochen

Tagesdaten: 62,4 km in 4:45 Std., dabei 501 m hoch und 397m wieder runtergefahren, aktuelle Höhe 243 m ü NN.



Donnerstag den 10.06

Heute stehen wir früh auf, damit wir zeitig auf der Straße sind. Es wird anstrengend. Um 7:30 Uhr rollen wir vom Platz. Die Sonne lacht und wir haben angenehme 17 Grad. In Schotten biegen wir auf die 276 ab. Die Straße vor Eschenrod ist gesperrt. Die netten Straßenarbeiter sagen uns aber, dass wir es bis zum Fahrradweg noch schaffen können. Also nichts wie los und wir schaffen es auch noch.

Der Bahnradweg Hessen nach Grebenhain

Wir sind hier bei 20,2 km und sind auf 500m ü NN. Einen km weiter wird gerade asphaltiert. Glück gehabt.

Der Weg ist sehr schön und es gibt genug zu schauen. Bei 31 km finden wir eine schöne Pausenbank mit Tisch und wir halten unser 2. Frühstück ab. Wir bleiben auf dem Radweg bis Vaitsheim. Hier wechseln wir auf die Straße. Sie führt uns überAltenschlirt, Schlechtenweg, Stockhausen, Müs, Bimbach bis nach Fulda.

Blick auf Fulda

Nach 73 km rollen wir durch die Altstadt und gönnen uns alkoholfreies Weizen und jeder einen Salat. Die ständige Kletterei hat unsere Kalorien verbraucht.

Pause in Fulda

Ab Fulda ist die Straße sehr stark befahren. Es geht weiterhin hoch. Um 17:45 Uhr beschließen wir in Poppenhausen ein Zimmer zu nehmen. Der Campingplatz ist noch ca. 14 km und viel hoch strampeln von uns entfernt.

Im Gasthof zu Stern finden wir ein Zimmer und leckeres Essen.

Tagesdaten: 92 km in 7:30 Std., dabei 1011 m hoch gekurbelt und 456 m wieder runter.



Freitag den 11.06.2021

Walter schreibt:

Um 7Uhr 30 hat der nette Wirt vom Gasthof Stern für uns das Frühstück fertig. Gute Tipps für die Route, zwei Äpfel und zwei Fläschchen Kräuterschnapps gibt er uns mit auf den Weg als wir uns verabschieden.

Von Poppenhausen geht es ohne Umschweife hoch in den Rothoser Wald.

Blick zurück

Schiebung

Rechts unterhalb der Wasserkuppe führt uns der Weg ins Tal nach Gersfeld. Erneuter Anstieg über Rodenbach, Hohe Hütte, Frankfurter Hütte bis zur Schwedenschanze. Ab hier können wir die fantastische Abfahrt auf dem Rad-Fernweg R1 nach Bischofsheim genießen. Im Ort Schönau legen wir eine Pause ein.


Oma und Opa schauen uns zu.

Anschließend radeln wir über Bad Neustadt an der Saale nach Königshofen. Hier ist der tägliche Einkauf fällig. Von Bad Königshofen nehmen wir die Route nach Hassfurth am Main. Kurz vor dem Ort Althausen liegt rechts vom Weg eine Grillhütte. Idealer Platz zum Campieren. Der Bauer der gerade vorbei kommt, gibt uns die Genehmigung. Walter darf auch bei der Tochter des Bauern unsere Wasservorräte auffüllen.

Alles ist da was man braucht und das Wetter ist auch fantastisch. Gerade denke ich, dass ich mich gleich mal was erfrische an dem kalten Wasser, da kommt schon die Tochter des Bauern mit ihrem Hund hoch und lädt uns zum Duschen und Essen ein. Die Dusche nehme ich dankend an, schnappe mir meine Sachen und begleite die Tochter zu ihrem Haus. Hier wird noch mächtig umgebaut.

Das Essen lehnen wir dankend ab, weil wir die Taschen voll mit Vorräten haben. Frisch geduscht und guter Dinge wandere ich wieder den Weg hoch zu unserer „Alten Berghütte“. Wir kochen uns ein leckeres Essen und genießen die göttliche Ruhe.

Tagesdaten: 76 km in 6:15 Min FZ, 643 m hoch und 816 m runter.



Samstag den 12.06.

Gabi schreibt:

Wir haben sehr gut geschlafen und lassen uns vom Vogelgezwitscher wecken.

Das Frühstück lassen wir uns gut schmecken. Müsli sogar mit frischen Erdbeeren, die wir von der netten Tochter des Bauern geschenkt bekommen haben. Um 8:50 Uhr rollen unsere Räder wieder bepackt mit uns in den schönen Tag hinein. Immer mal wieder gibt es einige heftige Anstiege, so dass ich auch ab und zu schieben muss.

Und wieder geht es Berg hoch!

Unsere Navis leiten uns durch einen Wald. Es ist wunderschön zu fahren. Wir sind noch ganz begeistert da hört der Weg plötzlich auf. Walter kundschaftet die Gegend aus und findet einen fast zugewachsenen Pfad. Aber erstmal müssen wir quer durch den Wald die Räder etwas Bergab Schieben. Einfach kann ja jeder. Langsam wird der Pfad wieder ein richtiger Weg und wir können weiter radeln.

Waldbaden

Bei Haßfurt gelangen wir an den Main. Nun plagt uns beiden ein Hüngerchen und so halten wir unsere erste Pause in Zeil am Main nach 43 km.

Ein schöner Pausenplatz

Und weiter geht es über den Main-Radweg Richtung Bamberg. Eigentlich wollten wir ja noch unsere Freunde Walli und Roland in Kronach besuchen aber durch die Probleme an Walters Fahrrad haben wir einen Tag verloren. So passte es leider nicht mehr in unseren Zeitplan. Seid uns nicht böse ihr Lieben, wir kommen euch ein anderes Mal besuchen.

Ab hier beginnt der Main-Donau-Kanal, der uns jetzt ein Stück begleiten wird. Nun ist Bamberg schnell erreicht.

Bamberg

Richtig viele Menschen tummeln sich in der schönen Stadt. Wir schlängeln uns schnell dadurch um zu unserem Campingplatz zu kommen. Den Platz „Insel-Camping“ erreichen wir um 16:30 Uhr.

Tagesdaten: 76,3 km in 6 Std. Fahrzeit, dabei 402 m hoch und 476 m runter



Sonntag den 13.06.2021

Walter schreibt: 

Dunst steigt hoch als ich um kurz nach 5 Uhr zur Sanitäranlage gehe. Zurück am Zelt macht Gabi sich auf den Weg und ich bereite das Frühstück zu. Wir sind schon ein eingespieltes Team. Jeder weiß was er zu machen hat. So schaffen wir es heute schon um 7:40 Uhr auf der Straße zu sein.

Radschilder

Gabi in Fahrt

Der Radweg verläuft teils zwischen Regnitz und Kanal und später direkt auf dem Treidelpfad am Main-Donau-Kanal entlang.

Brückenheiliger 

Am Kanal

Die Fahrt geht über Forchheim, Erlangen, Fürth bis zur schönen Stadt Schwabach.

Auf dem zauberhaften Marktplatz machen wir Obstpause und genießen das wunderschöne Wetter.  

Nach 6 Std. Fahrt, wir sind gerade in Roth, merken wir das unsere Kalorien verbraucht sind und wir machen Brotzeit. Frisch gestärkt geht es weiter.

Unsere Beine werden langsam schwer als wir um 17:30 Uhr das Waldcamp am Brombachsee erreichen.

Camp unter hohen Kiefern

Tagesdaten: 113 km in 7:50 Std. Fahrzeit, dabei 533 m hoch und 411 m runter



Montag den 14.06.

Walter schreibt:

Auch heute schaffen wir es wieder die kühleren Morgenstunden zu nutzen und treten um 7:45 Uhr in die Pedale.

Ellingen

Über Ellingen gelangen wir in die mittelalterliche Stadt Weissenburg.

Stadttor von Weissenburg

Anschließend pedalen wir ein Stück auf dem erdgebundenen Altmühltal-Radweg. Mal an den Bahngleisen entlang, dann wieder durch Wald und Feld, Berg auf und Berg ab. Eine kraftraubende aber nie langweilige Angelegenheit.

Für den Fotografen finden sich immer wieder interessante Motive.

Sowie diese „Brandholzhütte“, da war echt ein Künstler am Werk

Über Treuchlingen, Möhren, Gundelsheim, Mohnheim, Kaisheim erreichen wir Donau Wörth.

Donau Wörth

Hier wird auch die Suche nach Gaspatronen mit Erfolg gekrönt.

Wir überqueren die Donau und kurbeln über eine Nebenstrecke über die Dörfer. Oberndorf, Norddorf, Meitingen nach Langweid, wo wir den Lech sehen und überqueren.

Das Kiesbett vom Lech

Die Anstrengung und die Hitze des Tages haben uns wohl ganz schön zugesetzt. Nur so ist es zu erklären, dass wir uns wegen einer Navigations-Angelegenheit in die Wolle kriegen. Naja „Gewitter reinigt die Luft“ wie man sagt.

Um 18:15 Uhr lenken wir unsere Drahtesel auf den „Campingplatz am Lech“. In dem schattigen Biergarten, direkt an der Rezeption, löschen wir unseren Durst mit alkoholfreiem Weizenbier und essen uns die Falten aus dem Gesicht, wie mein Freund Herbert zu sagen pflegt.

Tagesdaten: 109 km in 7:50 Std., dabei 673 m hoch und 611m runter geradelt



Dienstag den 15.06.

11. und letzte Etappe Dülken-Rott am Lech

Gabi schreibt:

Gestern Abend wurden wir von den Fröschen in den Schlaf gequakt. Nach über 7 Stunden radeln, hält einem das aber nicht vom Schlafen ab. Um 8:15 Uhr verlassen wir bei Traumwetter den schönen „Lech-Campingplatz“. Bald schon geht es durch Augsburg und nach 19 km erreichen wir den Lech.

Die perfekte Welle

Der Lechufer-Radweg verläuft meist hinter dem Deich und ist sehr abwechslungsreich. Einige Streckenabschnitte führen durch kleine Wälder und sind auch bei warmem Wetter sehr angenehm zu fahren.

Lechufer-Radweg

Nach 39 km finden wir einen schattigen Pausenplatz mit Tisch und Bank. Ich hänge mein Handtuch zum Trocknen in die Sonne. Als wir wieder losfahren, lege ich das Handtuch auf die Packtasche und vergesse es einzupacken. Nach ein paar Minuten Fahrt hören wir Rufe hinter uns. Ein Radlerpaar winkt mit meinem Handtuch. Danke das war sehr aufmerksam und total nett, sonst wäre mein Handtuch wohl jetzt weg. Die schöne Stadt Landsberg erreichen wir um ca. 13 Uhr.

Lechfall

Landsberg

Auf dem Marktplatz erfrischen wir unsere durstigen Kehlen mit alkoholfreiem Weizenbier. Das letzte Stück unseres heutigen Weges verläuft an der rechten Lechseite vorbei, hoch in den Schlegelwald. Als wir den Wald verlassen, geht uns das Herz auf. Am Horizont erkennen wir schon sehr gut die Alpenkette.

Als halbe Tiroler jubeln wir einfach vor Glück

Letzter Anstieg vor Rott

Um 15:30 Uhr erreichen wir Rott.

Wir haben unser Ziel erreicht.

Pünktlich zur Kaffeezeit trudeln wir bei Hendrik ein. Der Tisch ist schon reichlich mit leckeren Sachen gedeckt und wir haben uns viel zu erzählen. Lisa sehen wir erst morgen, weil sie noch beruflich in Brixen zu tun hat.

Tagesdaten: 79 km in 5:50 Std. Fahrzeit, 470 m hoch und 192 m runter. Aktuelle Höhe 686 m ü NN



Mittwoch 16.06. (Ruhetag in Rott)

Gabi schreibt:

Heute und morgen wollen wir unseren Muskeln mal etwas Ruhe gönnen. Walter hat von Ingo ein Paket zugeschickt bekommen und wechselt Fahrradkette und Ritzel. Ich gehe erstmal mit Hendrik und Ruby eine kleine Runde und beschäftige mich dann mit der Schmutzwäsche. Spätnachmittag kommt Lisa von ihrer Geschäftsreise zurück und wir sind bei Lisas Familie zum Grillen eingeladen.

Die Oma Traudel, die am Sonntag ihren 80. Geburtstag gefeiert hat, lernen wir auch kennen.

Es ist ein wunderschöner Abend  

Wir merken sehr schnell dass die Chemie zwischen uns allen stimmt.

Danke nochmal an Birgit und Helmut ihr habt uns sehr verwöhnt mit leckerem Essen, gutem Wein und interessanten Gesprächen. Wie schön dass wir uns endlich mal kennenlernen konnten.



Donnerstag 17.06. (Ruhetag in Rott)

Walter macht heute noch den Ölwechsel bei seiner Rohloff-Schaltung und danach kaufen wir Proviant im Ort für unsere morgige Weiterfahrt. Heute ist es besonders schwül. Ruby leidet sehr bei solchem Wetter. Darum fährt Hendrik nachmittags mit uns zum nahegelegenen Eibenwald. Dort ist es kühl und schattig. Ruby kann sich in dem herrlichen Wasser abkühlen.

Am heutigen Abend gibt es zum Abschied selbstgemachte Pizza von Lisa und Hendrik. Wir werden also rundherum verwöhnt.

Einfach saulecker die Pizza

Jetzt freuen wir uns echt auf die zweite Etappe der Radreise.


Die Daten der ersten Etappe unserer Radreise vom 05.06.-15.06.2021 von Dülken - Rott.

920 Km geradelt / 5885m Höhenmeter erklommen / 69 Std. im Sattel / 11 Radtage


Freitag den 18.06.2021: Start der zweiten Etappe von Rott am Lech nach Zermatt.

Walter an der Feder.

Gegen 19:00 Uhr hat sich das Gewitter, welches sich mit lautem Grollen in der Ferne angekündigt hatte, wieder verzogen und die Abendsonne scheint. Gabi hat uns ein leckeres Reisgericht auf dem Campingkocher gezaubert und wir lassen es uns gut schmecken. Nun lassen wir den Radtag bei einem Becher Wein ausklingen und ich lasse den Tag Revue passieren und tippe den Text ins Schreibprogramm.

Nach dem wir uns bei Lisa und Hendrik für die Gastfreundschaft bedankt und uns von den Beiden verabschiedet haben, rollen wir mit unseren Rädern um sieben Uhr in der Früh zum Dorf hinaus. Von Rott über Apfeldorf erreichen wir bald wieder den Lech, der im Moment mächtig viel Wasser führt.

Schilderbaum

Ab hier folgen wir dem perfekt ausgeschilderten Radwanderweg „VIA CLAUDIA AUGUSTA“ der durch die wunderbare Voralpenlandschaft führt. Wir streifen die Orte Schongau und Altenstadt wo ich in meiner Bundeswehrzeit den Fallschirmspringerlehrgang und auch den Absetzerlehrgang absolviert habe. „Au man“ das ist ja schon über 50 Lenze her.

Picknick im Günen

Genau nach drei Stunden Fahrzeit und 40 gefahrenen Kilometern taucht wie beim Universum bestellt, ein Tisch mit Bänken auf, ein idealer Platz für unsere Teepause.

Der Lech bei Füssen

Nach den Lechfällen reisen wir bald in Tirol ein.

Auf der Brücke

In Reute, dass wir gegen 14:00 Uhr erreichen stocken wir beim Hofer unsere Vorräte auf. Da der Tag noch jung ist beschließen wir noch ein Stück zu pedalen. Es folgt nun ein 14 % steiler Schotterweg da ist zum Teil schieben angesagt. Aber auch das schaffen wir mit Bravour und legen noch mal eine kurze Pause ein.

Mit Blick auf Heiterwang

Um 16Uhr20 entscheiden wir den heutigen Radtag zu beenden und steuern den Campingplatz „Fischer am See“ an.

Tagesdaten: 82 Km / 6:40 Std in Fahrt / 820m Anstieg und 507m Abstieg geschafft. Aktuelle Höhe 970m üNN



Samstag den 19.06.2021

Gabi schreibt:

Um 4:45 Uhr öffnet Walter seinen Zelteingang und verschwindet zum Duschen. Da kann ich mich ja nochmal ein halbes Stündchen rumdrehen. Wir radeln schon um 7 Uhr los und auf dem Campingplatz ist noch alles ruhig. Bei angenehm frischer Luft erreichen wir Leermoos nach ca. einer Std.

Leermoos am frühen Morgen

Den Abzweig zum Fernpass nehmen wir. Er verläuft über Biberwier und ist wegen Straßenbauarbeiten für Autos gesperrt. Ein Polizist rät uns davon ab später auf der normalen Passstraße zu fahren und erklärt uns den Einstieg in den „alten Fernpass Römerweg. Aber es stellt sich raus das der Weg wohl nur was für Mountainbiker mit leichtem Gepäck ist. Die Strecke ist voller Schotter und teilweise ausgewaschen wie ein Flussbett. Da geht ganz oft nur schieben und das ist bei den schwerbepackten Rädern sehr kraftraubend.

Gabi kämpft sich hoch

Endlich erreichen wir um 11 Uhr die Alte Passhöhe bei 1265 m.

Schöner Blick von der Alten Passhöhe

Schautafel über die Geschichte der Alten Fernpassstraße

Das runterfahren gestaltet sich auch als schwierig. Immer wieder rutscht man weg. Zu allem Übel gibt es auch noch einen zweiten Anstieg. Der uns weit über die normale Passhöhe klettern lässt. Endlich erreichen wir nach einer langsamen Runterfahrt die neue Passstraße und gönnen uns hier unsere Pause. Wir sind beide total durchgeschwitzt und ziemlich genervt von der Strecke.

Die Pause haben wir uns wohl verdient

Weiter geht’s mit neuer Kraft. Auch hier gestaltet sich der Fahrradweg eher als ein Wanderweg. Teilweise sehr eng, rutschig und links geht’s steil abwärts, so dass ich streckenweise schiebe. Ich bin ja nicht lebensmüde.

Eher ein Wanderweg

Junge Frau vor altem Gemäuer

Doch dann ist es endlich geschafft. Um 13 Uhr erreichen wir Nassereith und gönnen uns eine Erfrischung. Hinter Imst kommen wir an den Inn, der uns jetzt eine Zeit lang begleiten wird.

Der reißende Inn

In Zams kaufen wir noch ein. Schließlich ist morgen Sonntag und da gibt es nicht viel. In Landeck steuern wir den ersten Campingplatz an. Er ist klein und fein und wir genießen den lauen Sommerabend mit selbst gekochtem Essen und einem Wein vom Kalterersee.

Tagesdaten:73 Km / 6:35 Std in Fahrt / 1129m Anstieg und 1360 Abstieg Aktuelle Höhe 781m ü NN.



Sonntag den 20.06.2021

Walter schreibt:

Um sieben Uhr schließen wir geräuschlos das Tor vom Camping Riffler und treten in die Pedale. Ein Radlerfreund hatte mich angeschrieben und mir mitgeteilt das die Straße zum Reschenpass wegen mehrerer Murenabgänge gesperrt und repariert wird. Wir pedalen also weiter auf der Via Claudia Augusta den Inn hoch.

Der alte Mann und der Inn

Über die Ortschaften: Fließ, Prutz, Riet, Tösens kommen wir nach Pfunds. An einem Tisch mit Bank am Ufer des Inn, zelebrieren wir die erste Teepause. Anschließend geht es über die Kajetansbrücke auf die linke Seite des Inn. Die Schlucht wird immer enger wo sich der wilde Inn mit viel Getöse an steilen Felswänden vorbei quetscht.

Altfinstermünz

Interessante Beschreibung über die Alte Römerstraße

Gabi kommt gerade vom Spülen und schreibt weiter und ich kann mich etwas ausruhen.

Zuerst geht es noch ganz gut zu fahren auf dem Radweg Via Claudia. Aber dann wird es einfach tierisch steil und der Untergrund ist sehr wild (Schotter, Wurzeln, dicke Steine). Da hilft nur noch Zähne zusammenbeißen und schieben. Wir kommen auf der eigentlichen Passstraße aus und befinden uns jetzt in der Schweiz. Hier befindet sich der zollfreie Bereich, dass kennen viele vom Skifahren. Rechts geht’s runter nach Samnaun. Wir radeln geradeaus weiter nach Martina, hier ist die eigentliche Grenze zur Schweiz.

Walter fand das Bild an einem Sägewerk sehr faszinierend!

Die Straße 185 führt uns 8 km in 11 Kehren steil hoch zur Norberts Höhe. Ich muss ab und zu einige Streckenabschnitte schieben.

Blick von halber Höhe zurück

Es geht rasant runter nach Nauders und wir sind somit auch wieder in Österreich.

Nauders

Hier gönnen wir uns eine Erfrischung und nehmen uns den letzten Abschnitt vom Reschenpass vor.

Um 15 Uhr sind wir in Italien und kurz drauf haben wir auch die Passhöhe mit 1505 m erreicht. Wir finden in Reschen einen offenen Supermarkt und kaufen vor allen Dingen Bananen ein. Die füllen zwischendurch immer gut unsere Speicher.

Der Reschensee ist ein toller Anblick.

Nun fahren wir noch eine Weile am Seeufer vorbei um dann endlich eine rasante Abfahrt bis in den schönen Ort Mals in Südtirol zu genießen. Den Campingplatz direkt beim Bahnhof erreichen wir um 17 Uhr.

Tagesdaten: 87,5 km in 7:40 Std. Fahrzeit, wir haben uns 1139 m hoch gekurbelt und 894 m wieder runter.



Montag den 21.06.

Nachdem sich die Regenwolken von dieser Nacht verzogen haben wird es wieder ein richtig schöner Tag. Heute wollen wir unseren Muskeln mal etwas Entspannung gönnen und nur bis Meran runter radeln. Um 7:25 Uhr verlassen wir den schönen Campingplatz in Mals.

Talblick mit Bewässerung

Es geht bergab in die schöne mittelalterliche Stadt Glurns. Hier treffen wir auf die Etsch an der wir die nächsten Tage entlang radeln wollen.

Die wilde Etsch

Der Radweg an der Etsch entlang ist nach Meran ausgeschildert. Mal ist er schnurgerade, mal führt er uns durch kleine Orte. In dieser Kulisse Rad zu fahren macht besonders viel Spaß.

Eine schöne Burg

Als Walter dieses Bild macht, bekommen wir eine kostenlose angenehme Dusche. Weiter führt der Weg durch riesige Apfelplantagen, Naturschutzgebiet, Wälder und Felder. Einfach schön und abwechslungsreich.

Walter in Fahrt

Auch für die Pause findet man hier entlang der Wege reichlich Tische und Bänke. Unsere Pause halten wir um 10:10 Uhr ca. 21 km vor Meran ab. Weiter geht es, mit Wind von vorne. Der trocknet uns die Kehlen aus. Daher suchen wir in Meran erstmal einen Biergarten auf und erfrischen uns. Danach ist der Stadt-Campingplatz schnell gefunden. Die Dame in der Rezeption bedauert, aber seit diesem Jahr lassen sie nur noch Wohnwagen und Wohnmobile auf den Platz. Dann schauen wir uns die Stadt eben mit dem Radl an.

Die Promenade von Meran und die Passer

Es ist in der Stadt sehr heiß und so entscheiden wir den nächsten Campingplatz in Lana anzusteuern. Um 14:40 Uhr checken wir auf dem Arquin-Campingplatz ein. Hier gibt es auch eine Gastronomie. Somit gönnen wir uns heute Abend mal was Gutes.

Räder in Merano

Tagesdaten: 76 km in 4:50 Std., wir sind nur 139 m hoch gekurbelt, aber stolze 1014 m runter gerollt.

Aktuelle Höhe 273 m ü NN  



Dienstag der 22.06.2021

Walter an der Feder:

Die gestrige leichte Tagesetappe und die heutige Kurztour sollen unseren, in den letzten Tagen doch arg strapazierten Muskelgruppen etwas Erholung bringen. Auch heute schaffen wir es früh den Platz zu verlassen und die kühlen Morgenstunden zum Radeln zu nutzen. Es geht auf dem Etsch Radweg Richtung Bozen. Zwei Kilometer vor Bozen wechselt der Radweg auf die rechte Seite der Etsch und wir folgen der Beschilderung Bozen und die Weinstraße Eppan- Kaltern. Durch eine Unaufmerksamkeit verpassen wir den Abzweig nach Bozen und radeln nun nach Kaltern.

Gabi mit Tunnelblick

Der jetzt auf einer ehemaligen Bahntrasse verlaufende Radweg steigt in mehreren Kurven stark an. Zwei beleuchtete Tunnel passieren wir, um dann durch schattigen Wald hinauf in die Weinberge zu gelangen.

Blick ins Tal

Die Altstadt von Kaltern

Als wir den Ort Kaltern erreichen, welcher auf 415m ü NN.lieg, stoppen wir die Räder in der Altstadt, kaufen eine Landkarte von Norditalien und füllen die Vorräte auf. Der Ort mit seinen wuchtigen Häusern, wo manche wie kleine Festungen wirken, schauen wir uns gerne an, denn wir haben schon fast das heutige Ziel erreicht.

Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf das Tal und den Kalterer See. In rasanter Talfahrt rauschen wir die Straße hinab bis zum Campingplatz St. Josef, wo wir um 10Uhr45 Einchecken. Nun nehmen wir erstmal das zweite Frühstück zu uns, nach dem Motto: wer nicht viel radelt soll wenigsten gut Essen und Trinken.

Für 15:00 Uhr haben wir noch eine besondere Verabredung aber das wird euch die liebe Gabi gleich nach dem Essen berichten.

Gabi ist mit Kochen und Essen fertig und schreibt: Ja hier ums Eck, wie man so schön sagt, wohnt Dagmar. Sie ist die Tochter meines ältesten Turners Josef. Leider konnten wir uns wegen Corona schon sieben Monate nicht zum Sport treffen. Aber dank WhatsApp sind wir ständig in Kontakt geblieben. Josef ist seit einigen Wochen bei Dagmar zu Besuch und so habe ich versprochen, dass wir uns, wenn es eben passt, hier am Kalterer See treffen können.

Besuch aus unser Heimatstadt Dülken

Das war eine Freude mal gemütlich zusammen zu sitzen und zu plaudern.

Relaxen auf dem schattigen Platz

Tagesdaten: 36Km / 2:30 Std. Fahrzeit / 222m Anstieg und 258m Abstieg / Aktuelle Höhe 218m über Meereshöhe

Unser morgiges Ziel ist der Lago di Garda



Mittwoch den 23.06.

Um 6Uhr 50 zwängen wir uns durch das Törchen neben der Schranke, da diese erst um sieben Uhr öffnet. Der Himmel ist wolkenlos und es sind angenehme 18 Grad. Es geht weiter auf dem Radweg die Etsch entlang. Trento, die nächst größere Stadt erreichen wir nach 50 Km.

Durch die Altstadt

Trento modern

Nach 63km finden wir einen Tisch mit Bank um unseren Hunger und Durst mit Butterbroten und Tee zu stillen. In der nächsten größeren Stadt Rovereto tätigen wir unsere täglichen Einkäufe im Supermarkt. Auch finde ich in einem Laden ein neues Überspielkabel vom Garmin zum Laptop. Das Alte habe ich Schussel aus Versehen entsorgt.

Danach finden wir auch schnell wieder den Etschradweg, den wir dann aber wegen einer Vollsperrung verlassen müssen. Nach einigen hin und her gelangen wir über einen Feldweg auf eine Brücke, über die wir auf die rechte Etschseite gelangen.

Richtung Mori und Lago di Garda

Kaffee und Wasser bei einer Pause in Mori

Von hier steigt der Radweg sacht an bis bei Tageskilometer 101 noch mal eine kurze aber heftige Steigung von 15% uns alles abverlangt.

Der erste Blick auf den Gardasee ist schon überwältigend

Das heutige Ziel ist Riva del Garda aber wie es der Teufel will gelangen wir erst auf einem Umweg über Arco dort hin. 17:00 Uhr rollen wir auf den Stadtcamping Bavaria und müssen uns noch beeilen mit dem Zeltaufbau denn ein Gewitter kündigt sich an.

Gewitter über dem Lago            

Tagesdaten: 118 Km / 7:45 Std in Fahrt / 371m Hoch und 538m runter gestrampelt


Donnerstag den 24.06.2021

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Walter hat Geburtstag und ist heute 73 Jahre jung. Zur Feier des Tages darf er natürlich bestimmen was wir heute machen. Walter wünscht sich eine Fahrradtour vom Norden des Gardasees bis in den Süden, die linke Seite entlang. Das Wetter ist traumhaft schön und so starten wir um 7:30 Uhr in den herrlichen Tag. Eine Traumstraße liegt vor uns. Jede Kurve bringt wieder neue Ausblicke. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.

Still ruht der Lago am Morgen.

Walter kauft zwei Postkarten, die er bei einem leckeren Kaffee schreibt und direkt in den Briefkasten wirft.

Eine der zahlreichen Ortschaften

Nach mir kommt noch eine reizende Dame daher um Walter zu gratulieren.

Wir hätten heute die Auswahl von so vielen Fotos, weil einfach die Gegend herrlich ist.

Kleiner Hafen

Wir fahren natürlich auch nicht in dem gewohnten Reisetempo, sondern sehr gemächlich. Schließlich gibt es viel zu sehen. Walters Hinterrad verliert Luft, also muss er wohl den Schlauch wechseln und den Mantel untersuchen. Es hatte sich ein Steinchen durch den Mantel gedrückt. Bei den vielen Schotterpisten kein Wunder.

Der Profi am Werk

Es gibt schlechtere Stellen um einen Schlauch zu wechseln. Weiter geht bis Garda, wo wir auf einem schattigen Platz unsere Pause einlegen. Hier können wir auch an einem Wasserspender unsere Flaschen wieder auffüllen.

Hunger und Durst hat ein Radler immer

Kurz vor unserem Ziel kaufen wir in einem Lidlmarkt ein. Wir haben Beide Lust auf was Nudeliges und einen leckeren Wein. Hier am Strand von Peschiera finden wir einen kleinen Campingplatz (Bergamini), den man wirklich empfehlen kann. Sehr netter Empfang, schattige große Parzellen für das Zelt, mit Strom und Wasser und wir bekommen noch Tisch mit zwei Stühlen zur Verfügung gestellt. Sanitärbereich ist auch Bestens. Was will man mehr!

Der Strand von Peschiera del Garda

Um 15 Uhr satteln wir unsere Räder ab und schütten uns erstmal einen leckeren Kaffee auf.

Tagesdaten: 65km / 4:45 Std in Fahrt / 231m Anstieg und 309m Abstieg



Freitag den 25.06.2021   Heute treffen sich meine Kegelbrüder bei Georg um eine ruhige Kugel zu schieben und ich treibe mich in Italien rum.

Als allererstes möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken die gestern an mich gedacht und mir zu meinem Geburtstag gratuliert haben. Ob als Eintrag ins Gästebuch, per E-Mail oder mündlich über Telefon. Euch allen herzlichen Dank.

Gestern Abend habe ich auf der Landkarte eine neue Route zum Lago Maggiore ausbaldowert, mit der ich auch Gabi begeistern konnte. Vom Gardasee nach Cremona, morgen über Piacenza nach Pavia, um dann übermorgen an den Lago Maggiore zu gelangen.

Einen letzten Blick vom Campingplatz auf die Traumkulisse Gardasee

Das Navi führt uns über Nebenstraßen hoch auf die letzten Hügel, bevor wir uns langsam der Poebene nähern. Die kleinen Dörfer erinnern mich an meine Jugendzeit, in der ich die Filme mit Don Camillo und Peppone gesehen habe, die hier in der Poebene gespielt haben.

Hier im Dorfladen kann ich zwei Gaskartuschen erstehen

Die Gegend wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Zuerst auf den Hügel wird Wein und Oliven angebaut. In der Ebene sehen wir vorrangig Mais, Getreide, und Sonnenblumenfelder.

Ein kleiner aber prächtiger Friedhof. Wir radeln nun auf der Strada del Gusto Cremnese

Um 14:00 Uhr pedalen wir schon durch die Altstadt von Cremona und sind stark beeindruckt vom Dom mit seinem Vorplatz.

Die Stadt liegt in der Lombardei am linken Po Ufer in mitten der Po Ebene und ist bekannt geworden durch ihre Geigenbaufamilien, Amati, Bergonzi, Guarneri und Stradivari.

Der große Meister Stradivari lebte von 1644-1737

Nach einer Stadtrundfahrt mit dem Rad, einem Eis auf die Faust, das Erste auf dieser Tour, pedalen wir zum Campingplatz und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Tagesdaten: 81 km in 5:45 Std. dabei 229 m Anstieg und 265 m Abstieg



Samstag den 26.06.

Nach einer Vollmondnacht, die ein jeder Wolf zum Heulen findet, erwartet mich als ich kurz vor Fünf aufstehe, ein wolkenloser blass blauer Himmel. Er beginnt langsam von Osten her zu strahlen, von da wo die Sonne gleich aufgehen wird. Nach dem wir jeder einen Teller mit Müsli verdrückt und zwei Becher heißen Kaffee geschlürft haben, die Ausrüstung verpackt und die Räder beladen haben, pedalen wir los.

Von Cremona überqueren wir den Po, radeln über die Orte Monticelli, Caoso, Piacensa, Rottofreno, Sarmato bis zur Großstadt Piacenza.

Mittelschiff der Kirche von Piacenza  

Wir verlassen das Gewirr von schlechten Straßen, Radwegen die einfach mitten drin aufhören, den morgendlichen Lärm einer großen Stadt und pedalen bis zum Ort S.Giovanni wo wir unsere erste Pause einlegen. Als wir anschließend den Po überqueren wird es auf einen Schlag ruhig, denn wir radeln nun auf dem Deich den Po entlang.

Von oben auf dem Deich hat man eine tolle Sicht auf die saftig grünen Reisfelder und schon von weitem goldgelb leuchtenden Sonnenblumen Plantagen.

Auf dem Deich

Kunst auf dem Dorf

Durch unzählige kleine verschlafene Dörfer und Siedlungen verläuft unserer Route bis wir in Pavia ankommen. Die Stadt liegt in der Lombardei und am Fluss Ticino. Der Fluss kommt aus der Schweiz und hat dort dem Kanton Tessin seinen Namen gegeben. Südöstlich von Pavia mündet er in den Po.

Der Ponte Coperto über den Ticino ist ein Wahrzeichen der Stadt

Bevor wir den Weg zum örtlichen Campingplatz einschlagen muss noch eingekauft werden.

Nach einigen Suchen finden wir einen Supermarkt und zwar den größten der Stadt. Allein das Regal mit den Nudeln ist gefühlte 100 Meter lang. Es ist Samstag um 15:00 Uhr und alle Pavianer scheinen jetzt hier einkaufen zu wollen. Aber auch das überstehen wir und werden bald mit einem superschönen und mit altem Baumbestand bewachsenen Campingplatz belohnt.

Tagesdaten: 99Km / 6:25 Std.In Fahrt / 209mAnstieg und 198m Abstieg. Das Thermometer kletterte heute bis 33 Grad im Schatten.



Sonntag den 27.06.2021

Den Unterschied das die Nächte länger werden ist jetzt schon zu merken. Es beginnt gerade zu dämmern als Walter um kurz vor fünf Uhr zum Duschhaus geht. Dank unserer guten Teamarbeit stehen wir wieder um sieben Uhr in den Startlöchern. Die Strecke ist heute wiedermal besonders schön. Wer hat die wohl ausgesucht? Wir fahren über die Dörfer.

Do Zuch kütt!

Tatsächlich hat heute am Sonntag ein Supermarkt geöffnet.

Das nutzen wir doch glatt aus und kaufen ein.

Immer wieder lohnt es sich anzuhalten und Fotos zu schießen.

Unsere Pause halten wir in einem Park ab. Und werden direkt von Fahrradfans begrüßt.

Unsere Fans

Durch eine alte Schleusenanlage führt unser Weg. Alles sehr interessant.

Unser Navi leitet uns ohne Probleme, so dass wir schon den ersten Blick auf den Lago Maggiore genießen.

Der Ticino kurz nach dem er den Lago Maggiore verlässt.

Auf dem Campingplatz Italia Lido, treffen wir um 14:30 Uhr fast gleichzeitig mit Hendrik und Lisa ein. Wir hatten uns gestern für hier verabredet.

Tagesdaten: 88Km / 5:40 Std in Fahrt / 346m Anstieg und 214m Abstieg



Montag den 28.06.  Ruhetag am Lago Maggiore

Am gestrigen Abend laden wir Lisa & Hendrik in eine fußläufig entfernt gelegenen Trattoria zum Essen ein. Es ist ein kleines Dankeschön für ihre Gastfreundschaft die sie uns in Rott entgegengebracht haben. Das Essen und die Stimmung waren gut und zurück auf dem Campingplatz sitzen wir noch lange zusammen und tauschen Erinnerungen und Erlebnisse unseren letzten Tagesetappen aus. Die Beiden waren mit ihrem selbst ausgebauten Womo in Italien unterwegs.

Es gibt viel zu erzählen

Nach dem wir mal so richtig lange geschlafen haben, Frühstücken wir draußen so gegen acht Uhr beim schönsten Sonnenschein. Danach beginnt für uns ein typischer Ruhetag. Gabi wäscht eine Maschine Schmutzwäsche und ich mache eine kleine Inspektion an unseren Rädern. Dabei stelle ich fest, dass die Bremsklötze an Gabis Hinterrad verschlissen sind und montiere direkt ein Paar neue.

Da sehr viele Gäste Gestern Abend abgereist sind, ist so viel frei geworden, dass Hendrik seinen Bus neben uns parken kann.

Hendriks Womo

Ab und zu gehen wir und im nahe liegenden Lago Maggiore schwimmen was ein wenig für Abkühlung sorgt.

Gabi strickt in jeder freien Minute weiter an einer Babydecke für Waltraud, der pseudo Name von Julias ungeborenen Kind.

Lisa und Hendrik gehen eine Runde Joggen. Im Anschluss will Hendrik für uns kochen und wir werden sicher noch schönen Abend zusammen verbringen. Morgen um sieben Uhr pedalen Gabi und ich weiter Richtung Schweiz und nach ca.180 Km und ein paar Tausend Höhenmeter treffen wir uns in Zermatt wieder.



Dienstag den 29.06.2021  Heute hat mein Freund Piet, den ich fast schon ein Leben lang kenne Geburtstag und Namenstag.

Gabi schreibt:

Gestern Abend, gerade haben wir uns von Lisa, Hendrik  verabschiedet, zieht ein Gewitter auf. Wir sind soweit bettfertig und denken nicht darüber nach, dass wir bei all dem schönen Wetter die letzten Wochen, unser Zelt nur notdürftig abgespannt haben. Zuerst blitzt es nur und regnet relativ stark, dann kommt auch noch richtig heftiger Wind auf. Zwischendurch hat Hendrik an unserer Abside einen Hering wieder reingeschlagen, weil die Plane flatterte. Als der Wind etwas nachlässt geht Walter raus und spannt das Zelt sicher ab. Das wird uns sicher nicht nochmal passieren. Zum Glück war nur der Boden in der Abside nassgeworden. Sonst war alles okay. Heute Morgen ist die Welt wieder in Ordnung. Also radeln wir, gut erholt vom Pausentag, wie gewohnt um 7 Uhr los.

Lago Maggiore am Morgen

Es gibt an der Uferstraße des Lago Maggiore so viel zu sehen.

Insel

Fisherman`s Friends

Wir möchten heute gerne bis in die Schweiz kommen. Darum fahren wir Richtung Simplonpass. Der Anstieg beginnt hinter dem Ort Domodossola.

Erstaunlich wie schnell man an Höhe gewinnt.

Irgendwann ziehen wir tatsächlich mal unsere Regenjacken an, weil der Regen sehr stark wird. Zum Glück wird das Wetter bald wieder besser.

Wenn sich nichts Besseres bietet wird die Pause auch am Straßenrand gehalten.

Wir verlassen Italien und der Grenzposten winkt uns einfach durch.

Um 15:42Uhr haben wir Schweizer Boden unter den Reifen.

Da wir den Simplonpass heute wohl nicht mehr komplett schaffen können, halten wir die Augen auf nach einem geeigneten Schlafplatz. Da kommt der Gasthof Bellevue gerade recht.

Blick vom Balkon

Beim Essen treffen wir Wolfgang aus der Schweiz, der auch gerne und viel mit Rad oder zu Fuß in den Bergen unterwegs ist. Er erzählt uns das genau neben dem Gasthaus, am 14. Oktober 2000, durch einen Murabgang, 13 Menschen in den Tod gerissen wurden. Dreizehn Leuchtsterne, hoch in der Rudenwand, erinnern an die 13 Einwohner von Gondo-Zwischbergen.

Tagesdaten: 94 Km / 7:00 Std in Fahrt / 912m Anstieg und 214m Abstieg



Mittwoch den 30.06.2021

Ein Foto vom gestrigen Abend möchte ich noch nachreichen.

Es war ein gutes Essen mit interessanten Gesprächen.

Nach dem Frühstück starten wir um 8Uhr45 und es geht direkt und ohne Pardon hoch. Mit 10 % ist die Steigung ausgeschildert, die sich normal auch noch gut fahren lässt. Das Wetter ist sonnig, es hat 13 Grad Celsius und es erwartet uns ein strahlendblauer Himmel wo nur wenige Wölkchen zu sehen sind. Uns macht ein stark böiger Gegenwind das Leben schwer.

Gabi hat hier eine eigene Ortschaft und ein Hotel das ihren Namen trägt.

Blick zurück  

Zudem wird in der langen Galerie hoch nach Simplon Dorf die Fahrbahndecke abgefräst und neu asphaltiert. Da nur eine Fahrbahn genutzt werden kann wird dies mit einer Ampelanlage geregelt. Da wir mit den Rädern nur etwas schneller als Schritttempo vorankommen, kommen uns schon bald Fahrzeuge entgegen und wir müssen auf die Fahrbahn ausweichen die gerade abgefräst wird. Aber auch das schaffen wir und vorbei am Simplon Dorf pedalen wir wieder im Sonnenschein. Noch durch eine nicht enden wollende Galerie müssen wir uns hocharbeiten. Der Lärm in den Tunnels und Galerien ist hart an der Schmerzgrenze und produziert Unsicherheit. Wenn die Lkw von hinten angedonnert kommen darfst du dir keinen Fahrfehler erlauben, so dass ich kurz stehenbleibe um dann wieder weiter zu pedalen, wenn von hinten kein Fahrzeug kommt. Kurz vor Engeloch auf einer Höhe von 1744m spuckt uns der letzte Tunnel vor der Passhöhe aus. Der Wind verschont uns bis wir die Passhöhe auf 2005m erreichen.

Der Simplon Pass  

Bis zur eigentlichen Passhöhe, die von einem mächtigen Adler aus Granit markiert wird, radeln wir noch um dort in der Sonne unsere Brotzeit zu genießen.  Die verschwitzten T-Shirts liegen zum Trocknen in der Sonne und wir tragen schon wärmende Kleidung für die Abfahrt.

Letzter Blick auf die grandiose Bergwelt dann stürzen wir uns ins Tal. Mit Geschwindigkeiten um die 45 Km/h rauschen wir zu Tal, stoppen ein paar Mal um den Ausblick zu genießen.

Blick aus der Vogelperspektive auf die Stadt Brig und weiter die Stadt Visp wo wir um 17:00 Uhr auf dem Örtlichen Campingplatz unser Zelt aufbauen.

Tagesdaten: 62 Km / 5:05 Std in Fahrt / 1314m Anstieg und 1570m Abstieg geschafft



Donnerstag den 01.07. 2021   Ruhe und Erholung in Visp

Mit dem neuen Zelt sind wir sehr zufrieden.

Die Nacht hat es geregnet doch pünktlich zum Frühstück lässt sich die wärmende Sonne blicken. Wir genießen es auch mal einfach so in den Tag hinein zu leben. Den nötigen Einkauf im Supermarkt verbinden wir mit einem Bummel durch die Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen.

Ein Torbogen aus der Zeit als die Stadt noch ein kleiner Marktflecken war

Enge Gassen

Der Campingplatz Mühleye neben dem Freibad, liegt nur einen Steinwurf von der Rhone entfernt.

Hier mündet die Vispa in die noch junge Rhone. Sie entspringt im Kanton Wallis am Fuß des Rhone Gletscher und mündet nach 813 Km ins Mittelmeer.

Das Mattertal auch Nikolaital genannt

In dieses Tal hinein radeln wir Morgenfrüh. Von Campingplatz 650m ü. NN nach Täsch auf 1445m über dem Meeresspiegel gelegen. Dort treffen wir den ganzen Nietsch Clan, Alexander, Martin und Hendrik mit Freundin Lisa, wir freuen uns drauf.



Freitag den 02.07.2021

Auf 1440m über dem Meeresspiegel liegt eingerahmt von den mächtigen Bergen der Walliser Alpen, der Campingplatz Attermenzen, auf dem wir uns gerade befinden. Die Sonne erwärmt die Luft hier oben auf angenehme 25 Grad. Hendrik und Lisa sind mit uns fast zeitgleich gegen Mittag angekommen. Die beiden Söhne Alex und Martin sind schon seit vorgestern in Zermatt und haben ihren Besuch für heute Nachmittag angekündigt. Aber ich beginne am besten jetzt mal von vorne.

Heute Morgen nach acht Stunden erholsamen Schlaf sind Gabi und ich voller Tatendrang und gespannt drauf wie wohl die Strecke hoch nach Täsch sein wird. Das erste Stück bis zum Abzweig, wo es links nach Saas Fee und rechts nach Zermatt geht, erreichen wir nach 10,6 Km. Ganz schön steil ist der Anstieg und lässt den Schweiß rinnen.

An einigen Stellen wird es einem schon vom runtersehen schwindelig.

Die erste Hinweistafel für den Zermatt Marathon sehen wir kurz vor St. Nikolaus

Einen super Pausenplatz finden wir nach 2:48 Std. Fahrzeit. Dort gibt es fließend Wasser eine Toilette und Zelten ist auch erlaubt.

Im Mattertal bekommt man so einige Gletscher zu sehen

Die weißen Riesen tauchen auf.

Noch ein letzter Anstieg mit 12% Steigung und wir stehen um 12:15 Uhr vor dem Campingplatz Attermenzen. Da kommt auch Hendriks Womo auf den Platz gefahren.

Von der Campingwiese hat man eine schöne Aussicht auf die Berge

Endlich kann Gabi wieder ihre Jungs umarmen.

Morgen findet der Matterhorn-Marathon-Lauf statt, an dem Alexander teilnehmen will. Wir werden in gebührend anfeuern. Der Lauf wird um 8:15 von St. Nikolaus gestartet, ca. eine Stunde kommen die Läufer am Campingplatz vorbei. Mehr vom Lauf berichten wir Morgen.

Tagesdaten: 31 Km / 4 Std. in Fahrt / 924m Anstieg und 122m Abstieg



Samstag den 03.07.

Nach einer sternenklaren Nacht sieht das Wetter heute Morgen ganz gut aus. Es ist bewölkt aber nicht regnerisch. Auf diesen Tag hat mein ältester Sohn Alexander sich ein Jahr vorbereitet. Er läuft heute den Gornergrat- Zermatt- Ultra-Marathon. Das ist auch der Grund warum wir uns alle hier treffen. Wir möchten Alexander unterstützen und bejubeln.

Um 8:15 Uhr startet Alex in St. Nikolaus

Hier läuft er nach 14 km in Täsch an unserem Campingplatz vorbei.

Er hat noch einen anstrengenden Tag vor sich.

Wir marschieren mit Ruby zum Bahnhof in Täsch, nehmen da die Bahn nach Zermatt und treffen uns dort mit Martin, meinem zweitältesten Sohn. Er hat gerade Alex zugejubelt als er durch Zermatt läuft. Hier endet der Lauf für die Halbmarathon-Disziplin. Martin besorgt Tickets für die Gornergratbahn.

Viele Menschen wollen nach oben.

Wir haben bis zur Riffelalp gebucht. Von hier aus sind es nur noch 3 km bis zum Marathonziel, der Riffelberg.

Die Läufer und wir alle werden von Alphornbläsern empfangen.

Die Verpflegungsstation wird auch von Alex gerne genutzt.

Die Brüder begrüßen sich

Und auch ich werde gedrückt

Jetzt kommt nochmal ein heftiger Anstieg über Schotterpiste.

Martin begleitet Alex ein Stückchen

In der Zwischenzeit sind Lisa und Hendrik stramm Richtung Riffelberg gewandert. Dort empfängt Lisa den Alex und begleitet ihn ein Stück. Hier ist das Marathonziel erreicht. Alexander hat sich aber die Disziplin Ultra-Marathon ausgesucht. Das heißt er muss von hier in 3 km 500 Höhenmeter laufen bis zum Gornergrat. Auch das schafft er und Hendrik begleitet ihn die letzten Meter bis ins Ziel. Alexander ist die 45 km und 2500 Höhenmeter in 6:25 Std. gelaufen.

Wir sind alle sehr stolz auf Alexander und er selbst natürlich auf sich auch. Es war ein tolles Event am Matterhorn.

Das Matterhorn zeigt sich heute nicht ganz.



Sonntag den 04.07.2021

Heute ist Ruhe und Krafttanken angesagt, besonders für Alexander, nach dem gestrigen Ultra Marathon. Er und sein Bruder Martin sind noch bis einschließlich Dienstag in Zermatt und haben für Morgen eine Wanderung geplant. Hendrik und Lisa sind seit heute Morgen nach dem Frühstück auf der Heimreise nach Rott am Lech.

Wir werden Morgenfrüh weiter radeln. Zuerst das Mattertal hinaus bis an die Rhone. Den Radweg am Fluss entlang bis zur Stadt Sion.

Nach dem ich zur Kaffeezeit in Täsch eine Schachtel Cookies gekauft habe, fängt es an zu fisseln, so dass wir den Kaffee in der Apside aufschütten und genießen müssen.

Ein Stück des Zeltbodens in der Apside wird geöffnet und man kann Kochen

Auch können noch zwei Personen dort bequem sitzen.

Das Abendessen können wir wieder unter freien Himmel zubereiten und verspeisen. Die heutige Flasche Wein haben wir noch bei Hendrik und Lisa abstauben können, wie so einige Lebensmittel.

Wir bedanken uns, kommt gut Heim.



Montag den 05.07.2021

Da der gestrige Abend feucht und kühl war, hatten wir uns schon um 21:00 Uhr in den Schlafsack verkrochen. In der Nacht zeigte sich ein fantastischer Sternenhimmel. So war ich schon 4Uhr40 unter der Dusche und Gabi hatte schon den Tisch gedeckt.

Frühstück mit Aussicht

Man kann fast die Uhr danach stellen, um sieben Uhr rollen wir vom Platz. Für die gleiche Strecke die wir Freitag in vier Stunden hochgekurbelt sind, benötigen wir heute bergab eine Stunde und zwanzig Minuten.

Alte Brücke kurz vor dem Ende des Tals

Kurz hinter der Stadt Visp finden wir den Rhone Radweg, der mal auf erdgebundenen Weg direkt am Fluss entlangführt. Dann wiederum verläuft er auf glatten Asphalt das er sogar als Rollerbladestrecke gekennzeichnet ist.

Wir kurbeln direkt an der Rhone entlang in Richtung Sion

Bei dem wolkenverhangenen Wetter kommen die zwei Burgen etwas gespenstig daher.

Kurz darauf rollen wir schon durch Sion und halten Ausschau nach einem Supermarkt um die fehlenden Lebensmittel zu kaufen. Ein guter Rotwein steht immer auf der Einkaufsliste, gefolgt von Bananen, Tomaten, Käse und Joghurt. Da es noch recht früh am Tag ist nehmen wir nicht den geplanten Campingplatz hinter Sion, sondern fahren noch ein Stück weiter.

Unterhalb der Weinberge und Obstanbaugebiete führt der Radweg uns durch abwechslungsreiche Landschaften. Bei der Stadt Martigny ändert die Rhone ihre Fließrichtung von Südwest nach Norden. Aber nicht nur die Richtung ändert sich, nein auch das Wetter wechselt von stark bewölkt, hin zu wolkenlos blauem Himmel. Den in einem kleinen Wäldchen gelegenen Camping du Bois -Noir erreichen wir zur besten Kaffeezeit um 16:00 Uhr.

Ein schöner Platz und abends um 20:00 Uhr noch 23Grad was will, man mehr.

Tagesdaten: 121Km / 7 Stunden in Fahrt / 327m Anstieg und 1288m Abstieg




Dienstag den 06.07.2021

Es war eine sternklare aber auch stürmische Nacht. Der starke Wind erschwerte auch das Abbauen des Zeltes am frühen Morgen. Die heutige Kurzetappe vom Camping du Bois-Noir verläuft über St.Maurice, Villeneuve, Montreux, Vevey, Cully, Lutry, Pully bis zum Camping de Vidy Lausanne.

Wir pedalen meist auf dem Rhone Radweg direkt am Fluss entlang der nie langweilig ist und uns so manches Industriegebiet erspart.

Die Radwegbrücke über die Rhone

Villeneuve ist die erste Stadt die wir nach der Mündung in den Genfersee erreichen.

Auf der Uferpromenade

Mit Blick auf das Chateau de Chillon genießen wir unser zweites Frühstück im Wartebereich der Schiffsanlegestelle denn es beginnt zu regnen.

Doch lassen wir uns davon nicht von der Besichtigungstour mit dem Rad entlang der Promenade von Montreux, abhalten.

So fahren wir im Bummeltempo über die Promenade der mondänen Stadt.

Ein Stück müssen wir noch über die Hauptstraße pedalen ehe wir den Campingplatz de Vidy in Lausanne erreichen. Der Nieselregen hört auf, so dass wir das Zelt in Ruhe aufbauen und einräumen können. Gerade entlädt sich ein Gewitter über uns wir hoffen das wir unser Abendessen wieder im Freien zu uns nehmen können.

Kunst auf dem See

Tagesdaten: 71 Km / 5:25 Std. in Fahrt / 198m Anstieg und 276m Abstieg.




Mittwoch den 07.07.

Mit dem Abendessen im Freien hat es gestern Abend nicht mehr geklappt. Es hat Bindfäden geregnet, Kochen und Essen mussten wir im Zelt.

Hier kocht die Chefin selber.

Am Morgen regnet es immer noch, so dass wir nach dem Frühstück alle Radtaschen im Zelt packen und erst zum Schluss das nasse Zelt zusammenlegen.

Wir sitzen noch nicht ganz auf den Rädern da hört auch der Regen auf. Es geht von der ersten Kurbelumdrehung mächtig nach Oben und erst nach 20 Kilometer ist der höchste Punkt mit 681 Meter erreicht.

Schöne Abfahrt runter in die Stadt Yverdon les Bains am Lac de Neuchatel (Neuburgersee)

Eine bezaubernde Altstadt hat diese Stadt zu bieten und die Sonne hat die meisten Wolken verscheucht. So suchen wir uns außerhalb der Stadt einen asphaltierten Platz um das Zelt und einige Kleidungsstücke zu trocknen.

In der Trockenzeit nehmen wir unser zweites Frühstück zu uns.

Die Fahrt geht anschließen weiter durch die Weinberge mit schönen Ausblicken auf den See.

Der Neuburgersee läd zum Baden ein

Um 14 Uhr 30 stehen wir an der Rezeption des Camping - Paradis – Plage. Wie immer kümmert Gabi sich um die Anmeldung und ich bau das Zelt auf.

Wir nutzen den nach Mittag zum Relaxen und erholen, denn Morgen haben wir einen Klettertag vor uns und wollen am Ende des Radtages in Frankreich sein.  

Tagesdaten: 66 Km / 4:50 Std.in Fahrt / 562m Anstieg und 512m Abstieg



Donnerstag den 08.07.2021

In der Nacht hat es geregnet, doch als ich um fünf Uhr zum Waschhaus gehe, ist alles trocken. Das Frühstück wird im grünen Salon eingenommen da Draußen sich ein Gewitter ankündigt. Wir verpacken gerade die Ausrüstung, da bricht das Gewitter auf uns herein. Nach einer halben Stunde hört der Regen auf, wir verpacken das Zelt und starten um 7Uhr 30 von 442 ü.M. (über Meeresspiegel) die Tagestour. Wieder geht es von der ersten Minute an hoch, kleinen Gang und kraftsparend Kurbeln ist angesagt.

Gabi will nach Oben

Um 9Uhr45 trocknen wir das Zelt in der im Moment scheinenden Sonne und der aufgefrischte Wind tut sein Übriges dazu.

High Noon erreichen wir die Passhöhe des Col de la Vue des Alpes 1283mü.M.

Von hier oben genießen wir noch mal den schönen Blick auf den Neuburgersee, wechseln die verschwitzten T- Shirts und rauschen runter zur Stadt La Chaux de Fonds.

Im Centrum der Stadt

Den täglichen Einkauf erledigen wir bei Coop in Saignelegier, um anschließend in atemberaubenden Sturzflug runter ins Doubs Tal zu fahren.

An Brücke über den Grenzfluss Doubs seht ein Hinweisschild 200m bis zum Campingplatz, dem folgen wir und finden einen kleinen gemütlichen, oder wie der Dülkener sagt einen schnuggeligen Platz vor.  

Das Zelt baue ich direkt am Fluss auf, dann gibt es einen Kaffee denn die Uhr zeigt 16:00 Uhr an.  

Tagesdaten: 61 Km in 5:55 Std Fahrzeit dabei 1256m hochgekurbelt und 1185m runter gerollt. Aktuelle Höhe 473mü.M.



Freitag den 09.07.2021

Gegen 7 Uhr 40 verlassen wir den Mini Campingplatz direkt am Doubs gelegen, radeln 300 Meter, überqueren die Außengrenze Europas und sind in Frankreich. Das ändert für uns nicht viel denn auch hier beginnt der neue Radtag mit einer Kletterpartie. Eine gute Stunde brauchen wir uns und unsere Räder, vom Grenzfluss hoch auf über 800m zu kurbeln.

Der Morgendunst liegt wie ein Schleier über dem Tal aber die Sonne arbeitet daran ihn zu beseitigen.

Gabi arbeitet sich nach oben

Ein Blick in das Naturschutzgebiet „Wildes Doubs-Tal“

Auf der Hochebene angelangt, welche mit dem Allgäu zu vergleichen ist, genießen wir die tolle Aussicht und die uns wärmenden Sonnenstrahlen. Bei Tageskilometer 20 ziehen wir unsere Regenjacken an, die wir als Windschutz brauchen, denn es geht ca. 4 Km zu Tal bis zur Ortschaft St.Hippolyte die wiederum am Doubs und auf 390m ü M. liegt. Weiter radeln wir den Fluss entlang bis zum Ort Pont de Roide, wo wir am Fluss wie jeden Morgen nach ca. drei Stunden die erste Pause machen.

Mit Bewegung an der frischen Luft ist der Appetit immer groß.

Die Dörfer und Ortschaften sehen schon anders aus als in der Schweiz. Nicht so gepflegt und etwas heruntergekommen. Auch die makellosen Straßen mit ihren gelben Markierungen für Radfahrer vermissen wir. Hier gibt es viele Pseudo Radwege wo man uns auf den Bürgersteig schicken will.

In unsere Mittagspause sitzen wir auf Terrasse eines Bistros, essen leckeren Salat und trinken Efes Bier. Hier suchen wir uns auch einen Campingplatz aus der in Belfort liegt. Auf dem Weg dort hin überqueren wir den Rhein-Rhone-Kanal. Belfort ist eine Großstadt mit guter Anbindung an das französische Autobahnnetz, denn wir müssen so einige überqueren bevor wir ins Centrum gelangen.

Die alte Markthalle der Stadt

Bevor wir auf den Campingplatz fahren ist ein Großeinkauf bei Monsieur Aldi fällig, denn die Vorräte sind aufgebraucht. Hier sind die Preise wieder normal und nicht so überteuert wie in der Schweiz. Der Campingplatz L´Etan des Forges liegt an einem See und ist ein Glücksgriff. Er ist mit vielen Bäumen und Sträuchern schön angelegt und was das Wichtigste ist, es scheint mittlerweile die Sonne von einem makellosen blauen Himmel auf uns herab.

Unser Camp

Tagesdaten: 77 Kilometer in 5:35Std. Fahrzeit und 672 Meter Anstieg und 1006 Meter Abfahrt.



Samstag den 10.07. Ruhetag in Belfort

Wir haben uns gestern Abend entschieden einen Ruhetag einzulegen. Das Wetter ist sehr schön gemeldet und der Campingplatz ausgezeichnet gut. Hier fühlen wir uns wohl. Noch dazu muss auch dringend Wäsche gewaschen werden. Einzelne Sachen wasche ich täglich aus. Aber da wir sehr viel geschwitzt haben bei all dem Berghoch strampeln, müssen auch T-Shirts, Hosen usw. in die Wäsche. Schließlich soll man uns nicht schon 10 Meilen gegen den Wind riechen. Die sehr große Waschmaschine und der anschließend große Trockner ist von mir mit Münzen versorgt. So ein Waschgang kostet in der Regel 5€ und der Trockner 3€. Dafür ist alles wieder super duftig frisch.

Wir wollen uns die Stadt ansehen und einige Einkäufe tätigen. Ohne Gepäck fahren fühlt sich so seltsam an.

Innenstadt

Eine Gaskartusche ist besorgt. Die Suche nach einem Sportgeschäft gestaltet sich als schwierig. Ich möchte mir eine ganz dünne Regenjacke kaufen. Meine ist zu dick, so dass ich darin sehr schwitze. Aber da sind wir erfolglos.

Wir kommen wir an diesem Kriegergedenkpark vorbei

Ich kaufe noch Gemüse ein für ein leckeres Essen heute Abend und dann schütten wir uns auf dem Platz einen leckeren Kaffee auf.

Der See am Campingplatz

Ein Gewitter zieht auf und wir verziehen uns ins Zelt. Aber vorher habe ich noch schnell das Gemüse geputzt, damit wir nach dem Regen sofort Kochen können. Morgen wollen wir zur Quelle der

„la Moselle“ radeln. Sie entspringt in den südlichen Vogesen und mündet in Koblenz in den Rhein.



Sonntag den 11.07.2021

Gestern Abend bekommen wir noch die freudige Nachricht, dass unsere Nichte Julia ihr Baby zur Welt gebracht hat. Mutter und Kind sind wohl auf und der Vater sicher auch. Hilda Sintje heißt die neue Erdenbürgerin. Wir gratulieren von Herzen.  

Um 7:30 Uhr verlassen wir bei bewölktem Himmel den Campingplatz bei Belfort. Schon bald kann man die Vogesen sehen.

Die Vogesen

Wir sind total fasziniert von der tollen Landschaft und den hübschen Dörfern.

Bürgermeisteramt und Schule

Langsam schlängelt sich der Weg mal nach oben und wieder nach unten. Ein Wellenreiten sozusagen. Man muss nur immer genügend Schwung mitnehmen.

Eine Landschaft wie in Bayern

Kurz vor dem Pass Col de Bussang halten wir unsere erste Pause ab um uns zu stärken.

Der Pass lässt sich erstaunlich gut fahren. Selbst ich brauche keine Gehpause.

Hier haben wir die Passhöhe erreicht.

Die Moselquelle ist ganz in der Nähe

Hier plätschert sie hervor auf einer Höhe von 715 m ü M und fließt 550 km lang bis sie bei Koblenz in den Rhein mündet

Den Campingplatz kurz unterhalb der Moselquelle ist uns einfach noch zu früh am Tag.

Wir radeln weiter

Zwischendurch legen wir noch eine Pause ein um das Zelt zu trocknen. Als der Hunger sich meldet gibt es noch Apfel und Banane als Energiespender. Trotz Navi ist es schwierig den Campingplatz zu finden, den wir im Internet rausgesucht haben. Ein netter Herr auf einer Vespa ist sehr hilfsbereit und begleitet uns bis wir endlich den Campingplatz bei Epinal erreicht haben. Nochmals vielen Dank für diese nette Geste.

Tagedaten: 123 km in 8 Std. dabei 1102 m hoch geradelt und 1055 m wieder runter.



Montag den 12.07.2021

Da es gestern Abend schon 18 Uhr15 war als wir auf dem Platz ankamen, kein Supermarkt offen hatte und auch noch Sonntag war, gönnten wir uns im Restaurant auf dem Platz ein gutes Essen und dazu einen guten Rotwein. Später sitzen wir noch unter einem Pavillon den wir benutzen durften und schreiben den Tagesbericht. So wurde es nach 23:00 Uhr ehe wir in den Schlafsäcken lagen. Darum stelle ich keinen Wecker denn ausschlafen ist angesagt. Kurz nach sieben Uhr gehe ich Duschen und so sind wir um neun Uhr, für unsere Verhältnisse spät, auf der Straße. Der Himmel ist bewölkt und das Thermometer zeigt mir 15 Grad an. Als wir auch die Vororte von Epinal hinter uns gelassen haben, sehen wir mal wieder die Mosel die sich schon zu einem kleinen Fluss gemausert hat.

Durch kleine Dörfer und Ortschaften führt uns der Weg, der abwechslungsreich ist und es immer was zu Schauen gibt.

Ab und zu beginnt es zu fisseln, zu wenig für eine Regenjacke und zu viel um nur mit dem T-Shirt zu radeln. Wir ziehen die dünne Regenhaut über. Nach der Teepause finden wir sogar einen gut ausgeschilderten Radweg der den Kanal entlang bis nach Nancy führt.

Klar und gut beschildert

Ein wunderschöner Radweg  

An unzähligen Schleusen radeln wir vorbei. Der Kanal wird meist von Freizeitschippern genutzt. Ein geruhsames Reisen auf dem Kanal ist das. Da sind wir schon schnell dagegen.

In der Großstadt Nancy wird es aufregend für uns. Erst mal Einkaufen in einem megagroßen Supermarkt, danach einen Campingplatz fingen. Wir fragen uns durch aber nicht jeden Tag schickt uns der Himmel einen deutschsprechenden Vespa Fahrer so wie gestern. Fast haben wir die Hoffnung schon aufgegeben da finden wir bei Google einen Platz ca.5 Km entfernt.  

Um 17Uhr50 sind wir auf dem Campingplatz schlagen unser Lager auf. Aus den 80 Km die wir uns für heute vorgenommen haben, sind 104 Km geworden. Gabi kocht später noch was Gutes und um 9Uhr30 ist auch der Tagesbericht geschrieben.

Tagesdaten: 104 Km / 6:45Std in Fahrt/ 455m Anstieg und 638m Abstieg



Dienstag den 13.07.2021

Am Abend nieselt es ein wenig, so dass man noch unter einem Baum sitzend nicht nass wird. In der Nacht prasselt der Regen heftig auf die äußere Zelthaut. Auch am Morgen regnet es noch Bindfäden und so wie der Himmel aussieht lässt er nicht auf baldige Änderung hoffen. Neun Uhr verlassen wir den Platz der uns gut gefallen hat, nur das lahme Internet hat genervt. Hier in Frankreich kostet ein Zeltplatz für zwei Personen und ein Zelt, mit Strom, Duschen und Internet meist nicht mehr als 20 Euro.

Nachdem wir die sechs Kilometer zu unserer Route zurückgeradelt sind, finden wir auch bald den ausgeschilderten Radweg nach Metz.

Schnell merke ich das heute die komplette Regenkleidung die bessere Wahl gewesen wäre. Nur die Regenjacke ist bei dem Dauerregen zu wenig. Dabei haben wir natürlich Regenhose und auch Überschuhe aber jetzt sind die Schuhe nass.

Das Bild von der Skyline der Stadt Pont-a- Mousson halte ich mit der Kamera fest. Das muss fix gehen so dass sie nicht nass wird.

Unter einem großen Pavillon mit Tischen und Bänken, der für eine Festivität aufgebaut wurde, dient uns bei dem Sauwetter als idealer Pausenraum.

Kurze Zeit später überholen uns zwei Reiseradler mit leichtem Gepäck. Sie pedalen nach Koblenz und sind auch wie wir im knackigen Alter. Während der Fahrt halten wir ein Schwätzchen bis wir vom Radweg abfahren um noch einzukaufen. Jungs schreibt uns mal ins Gästebuch wie es Euch ergangen ist. Den eingekauften Proviant brauchen wir nicht mehr lange zu schleppen da sind wir schon am Camping Municipal de Metz. Die haben auch eine kleine Hütte für uns wo wir für eine Nacht unterkommen.

Unser Schlumpfenhäuschen

Das nasse Zelt hängen wir zum Trocknen unter ein Vordach und innen machen wir es uns gemütlich.

Die Hütte mit Dusche und WC und einem Spülbecken kann man beheizen, also ideal zum Trocknen der nassen Sachen. Die 51€ für uns beide sind ein fairer Preis für das Häuschen

Tagesdaten: 68 Km / 4:30 Std in Fahrt /198m Anstieg und 233 Abstieg.



Mittwoch den 14.07.2021

Heute Morgen als ich um 6.00 Uhr zum Sanitärbereich gehe, regnet es nicht und die Straße ist abgetrocknet. Das Zelt das Übernacht bei uns in der Hütte lag, kann ich trocken verpacken. Um 7Uhr 40 verlassen wir den Platz und machen eine kleine Stadtrundfahrt durch Metz.

Die Stadt ist noch wie ausgestorben, warum fällt uns erst später ein. Der 14 Juli ist der Nationalfeiertag der Franzosen und erinnert an den Sturm auf die Bastille 1789.

Nach ca. 4Km finden wir auch den gut beschilderten Radweg nach Thionville

Die Mosel bei Thionville  

Bis hier hin war es trocken aber nun beginnt es ganz leicht zu Nieseln. Zur Pause haben wir das Glück einen überdachten Tisch mit Bank zu finden.

Anschließend geht es immer weiter und immer nasser an der Moselle entlang. Nach 64 km heißt sie nun Mosel, denn wir sind wieder in Deutschland. Am Dreiländereck, Frankreich, Luxemburg, Deutschland, wird das Nieseln zum Starkregen. Die Fahrradwege sind eine Seenplatte und die Mosel hat einen bedenklich hohen Wasserstand.

Sogar den Gänsen ist es zu nass

Nach dem wir die Saar überquert haben, erreichen wir um 15Uhr24, so ziemlich auf geweicht den Zeltplatz in Konz. Hier bekommen wir noch ein Fass, zum Übernachten.

Dieses hat auch eine Heizquelle so dass wir unsere nassen Radlerklamotten trocknen können  

Jetzt gehen wir erst mal essen denn wir haben Hunger wie ein Rudel Wölfe und der Durst will auch gestillt werden.

Es ist kurz vor 21:00 Uhr, das Essen war super aber der Mosel-Wasserstand ist bedenklich hoch. Der Chef vom Platz meint zu uns das Morgen die Radwege direkt am Fluss gesperrt werden. Wir schlafen ca. 10 Meter vom Ufer entfernt und zwei Meter höher als der Wasserspiegel der Mosel in einem Holzfass, und Holz schwimmt ja bekanntlich.

Tagesdaten: 105Km / 6:30 Std / 286m Anstieg und 338m Abstieg



Donnerstag 15.07.2021

In der Nacht ging es laut und geschäftig zu auf dem Platz, sagt meine Schwester Gabi, ich habe tief und fest geschlafen, sie behauptet sogar das ich geschnarcht habe. Es wurden der Zaun zum Radweg demontiert, Vorzelte abgebaut und Wohnwagen vom Platz gezogen. Am Morgen kommt Polizei und Feuerwehr und fordert alle Camper auf den Platz zu räumen, denn das Wasser steht schon auf Höhe des Radwegs.

7Uhr45 es wird Zeit loszufahren, bevor der Radweg gesperrt wird.

An den Schleusen kann man gut die Gewalt des Wassers erkennen.

Ein Container geht auf Reise

Dieser Container begleitet uns ein ganzes Stück auf unserer heutigen Fahrt an der Mosel entlang. Ein ganzer Baum, in Folie gewickelte Heuballen, ein herrenloses kleines Boot, ein tausend Literfass und vieles andere treibt auf dem Wasser. Wir müssen die meiste Zeit auf Haupt und Nebenstraßen fahren denn die Radwege direkt in Moselnähe sind gesperrt und stehen oft 1-2 Meter unter Wasser.

Gerade kommt Gabi vom Duschen zurück und schreibt den Tagesbericht fertig. Ja das war ein spannender Radtag. Immer die Sorge es könnte doch nochmal anfangen zu regnen. Aber wir haben wiedermal Glück. Heimlich habe ich einen Pakt mit Petrus geschlossen. Ich verspreche Ihm, wenn er heute noch die Sonne schickt und den Regen wegschließt, vergesse ich das ganze Theater der letzten beiden Tage. Mal schauen ob es klappt. Plötzlich stehen wir vor einen halben See auf unserem Weg. Walter peilt die Lage und geht vorsichtig durch das Wasser. Er sieht kein Problem und wir schieben unsere Räder dadurch.

Hier muss man bei Hochwasser nicht mit Krokodilen rechnen, wie in Australien.

Um 13:50 Uhr kommen wir in Bernkastel-Kues an und haben kurz vorher unsere Vorräte gründlich aufgefrischt.

Bernkastel-Kues landunter

Das ist jetzt wohl ein Wasserrad

In Bernkastel-Kues wollen wir eigentlich auf den Campingplatz, der ist aber gesperrt. Also suchen wir im Garmin nach einem etwas höher gelegenen Platz und werden pfündig. Um 14:30 Uhr erreichen wir den wunderschön gelegenen Platz Mosel Camping Bernkastel.

Die Rezeption öffnet um 15 Uhr  

Pünktlich ist der Chef vom Platz wieder in der Rezeption. Wir werden uns schnell einig und Reimund sucht mit uns einen besonders schönen und sonnigen Platz aus. Neben uns ist noch ein Wildgehege mit Rehen. Reimund mit Ehefrau betreiben den Platz auf eine sehr gastfreundliche Art. Einen Tisch hat er auch noch für uns, so brauche ich nicht am Boden kochen. Alles ist perfekt, hier ist der Gast noch König. Diesen tollen Platz können wir herzlich weiterempfehlen.

Ja und den Pakt den ich mit Petrus geschlossen habe, hat ja auch geklappt. Also reden wir nicht mehr über schlechtes Wetter.

Das Zelt steht und die Sonne lacht, was will man mehr.

Tagesdaten: 75 Km / 5 Std. in Fahrt / 212 m Anstieg und 274 m Abstieg



Freitag den 16.07.2021

In der Nacht blieb es Trocken und wir hoffen das es sich positiv auf die Hochwasserlage auswirkt. Um kurz vor acht Uhr verabschieden wir uns von Reimund dem aufmerksamen Chef vom Mosel Camping in Wehlen. Er gibt uns den Rat mit auf dem Weg es doch hoch nach Wittlich und dann runter an die Mosel nach Bullay zu probieren.

In Wehlen überqueren wir die Mosel und kommen nach Zeltingen wo die Uferstraße schon überschwemmt ist.

Auf der höhergelegenen Straße die durch die Stadt führt kommen wir zur Brücke die uns wieder auf die andere Seite der Mosel bringt, da sonst alle Straßen gesperrt sind. Entweder durch die Weinberge wie uns ein Einheimischer rät oder hoch nach Wittlich. Wir entscheiden uns für Wittlich auch wenn es mit klettern verbunden ist. Der Anstieg ist nicht das Problem aber der starke Verkehr auf der Strecke ist schon nervig. Nach Wittlich wird es ruhiger denn es geht es über die Dörfer.

Durch die Prärie lotst uns mein Navi.

Diese Strecke bin ich im vergangenen Jahr schon mal gefahren in entgegen gesetzter Richtung und habe mir gedacht, hier komme ich in meinem Leben nicht mehr hin. So kann man sich täuschen.

 Von Ürzig-Bahnhof nach Bengels wieder runter nach Alf an die Mosel. Hier ist Ende Gelände.

Das Wasser steht bis hoch in der Stadt.

Die Feuerwehr holt noch Leute aus ihren Häusern.

Es ist 10Uhr50 wir machen Frühstückspause und überlegen was wir machen können. Die Menschen hier im Ort erzählen uns das Gestern noch alles okay war, aber in der Nacht es die Gullideckel in der Stadt hochgedrückt hat. Da wir keine Möglichkeit mehr darin sehen an der Mosel entlang zu fahren, entscheiden wir uns für die Eifel-Route. Wir suchen uns im Netz die Adresse vom Campingplatz Pulvermaar heraus und los geht es.

Wir müssen noch mal richtig klettern

Über Bad Bertrich in Richtung Gillenfeld wo sich das fast Kreisrunde Pulvermaar befindet.

Einigen Radrouten folgen wir ein Stück. Nach dem mich mein Garmin ins Grüne Nichts geschickt hatte, fahren wir nach Gabis Navi. Um 15:00 Uhr stehen wir an der Rezeption vom Camping Pulvermaar und werden sehr nett empfangen.

Gabi hat den Tisch schon gedeckt.  

Sehr fadenscheinig ist meine Unterhose geworden und wird das letzte Mal noch als Putzlappen fürs Rad genutzt bevor sie entsorgt wird. „Lieber die Hose löcherig als den Arsch in Fransen

Tagesdaten: 61 Km / 5:45 Stunden in Fahrt / 778m Anstieg und 414m Abstieg



Samstag den 17.07.2021

Um 8:25 Uhr verabschieden wir uns vom freundlichen Platzbesitzer Frank Fetten. Er ist in Dülken geboren und im Neusprachlichem Gymnasium zur Schule gegangen. Mit unserem Vater, der dort Hausmeister war, hat er sich sehr gerne unterhalten. So klein ist die Welt. Es ist bedeckt und diesig aber warm. Auf geht’s durch die Vulkaneifel.

Das Totenmaar liegt auf dem Weg

Hier war wohl der Radweg überschwemmt  

Da heute Samstag ist müssen wir für zwei Tage einkaufen und erledigen das ganz entspannt in Daun. Der Supermarkt Hit steht zur Verfügung und direkt nebenan ein Baumarkt, wo Walter Gaskartuschen für unseren Kocher bekommt. Mit dem guten Gefühl alles erledigt zu haben radeln wir weiter Richtung Dreis-Brück. Da finden wir doch mit Glockenschlag Punkt 12 Uhr einen wunderschönen Platz für unsere Pause.

Der Tisch biegt sich vor lauter leckeren Sachen. Radler haben eben immer Hunger.

Wer die Eifel kennt weiß das es hier immer rauf und runter geht. Aber es lässt sich gut fahren. Von Dreis-Brück geht es weiter über Nohn

Richtung Ahrdorf

Wir befahren den ausgeschilderten Mineralquellen-Radweg.

Hier eine schöne Abfahrt ins obere Ahrtal

So nach und nach wird uns schon etwas gruselig, wenn man die vielen Überschwemmungsschäden hier sieht.

Hier ist die Radbrücke über der Ahr zerstört.

Dieses Auto wurde mitgerissen

Als wir an Frings Mühle vorbeikommen, sehen wir mit Entsetzen das der halbe Campingplatz mit allem Hab und Gut mitgerissen und zerstört wurde. Überall auf den Straßen liegen Berge von kaputten und vom Schlamm und Wasser zerstörten Wohnungseinrichtungen und anderen Dingen. Die Menschen sind echt zu bedauern.

Da war wohl mal ein schöner Campingplatz, der jetzt zur Hälfte in der Ahr liegt.

Die Straße nach Blankenheim ist gesperrt aber wir erfragen bei einem Anwohner ob wir da noch mit dem Rad weiterkommen. Er erklärt uns sehr gut das wir nach der Sperrung hinter dem Kreisverkehr über den Radweg fahren können. Und es klappt prima. Wir fahren zwar nur hoch und nochmal hoch. Dafür ist die Belohnung ein wunderschöner Campingplatz.

Eifelcamp am Freilinger See

Die Sonne scheint, wir bauen unser Zelt auf und sind total glücklich. Was will man mehr. 

Tagesdaten: 57 km / 5 Std.in Fahrt / 871m Anstieg und 877m Abstieg




Sonntag den 18.07.2021   Vom oberen Ahrtal ins Rurtal

Noch einen Satz zum gestrigen Abend. Auf dem Stellplatz direkt neben uns hatte sich eine junge Familie mit zwei Jungs, mit Ihren Womo und Zelt niedergelassen. Sehr angenehme Nachbarn die uns mit einer Stapelbox aushelfen, den wir als Tisch nutzen. Im Speiserestaurant, vorne bei der Rezeption gehen wir einen leckeren Salat und ein gutes Stück Fleisch essen. Trotz großer Portionen haben wir die Teller leergegessen und siehe da am nächsten Morgen scheint die Sonne von einem makellos blauen Himmel. Wir nutzen noch die ersten Sonnenstrahlen zum Trocknen des Zeltes, dann pedalen wir los um 8Uhr 40.

Blauer Himmel weiter Blick  

Heute lernen wir die Höhen (564m hoch) und Tiefen (123m tief) der Eifel kennen. Vom Eifel Camp geht es hoch nach Reetz weiter nach Zingsheim bis Kallmuth. In der Kult Fernsehserie „Mord mit Aussicht“ heißt der Ort Hengasch im Kreis Liebernicht, wo Kommisarin Sophie Haas mit ihrer Kollegin Bärbel Schmied und dem gutmütigen Polizei Obermeister Dietmar Schäffer so einige Morde aufklärt.

Die Dorfkirche von Hengasch

Wir können die ARD-Serie nur empfehlen, zu finden in der Mediathek

Wir halten unsere Teepause direkt neben dem Bürgerhaus ab und pedalen anschließend weiter Richtung Heimbach. Ca. zehn Kilometer vor Heimbach treffen wir auf den sympathischen und hilfsbereiten Herrn Breuer.

Er kennt sich aus in der Eifel

Er ist Ortskundig und rät uns von der Fahrt runter ins Ruhrtal ab. Die Talsperre wird kontrolliert abgelassen da sie sonst überläuft und der Ort ist noch gesperrt das Rurtal zum Teil überflutet. Herr Breuer erklärt uns den Höhenweg nach Kreuzau. Von da müsste wieder die Strecke befahrbar sein. Er fährt noch ein Stück mit uns und bringt uns auf den richtigen Weg bevor wir uns von ihm verabschieden, denn es hat sich ein neues Problem aufgetan.

Am Hinterbau meines Norwid ist eine Schweißnaht gebrochen. Ich kann sie mit Isolierband fixieren und mit einem Spanngurt zusammen zurren.  

Bis heute Abend hat es schon mal gehalten.

Wuchtige Dorfkirche

Weiter geht es über die Höhenstraße bis nach Kreuzau und wir kommen später in Düren an die Rur. Dort ist der Rurradweg immer noch überschwemmt. Wir weichen auf Nebenstraßen aus und sehen ein Schild Badesee Düren. Da müsste es doch einen Zeltplatz für eine Nacht für uns geben. Wir fragen am Strandbad nach und füllen den Wassersack mit Trinkwasser auf. Dort wo sonst die Womos stehen können wir unser Lager aufschlagen.  

Für eine Mahlzeit reicht der Proviant noch und für jeden einen Becher Wein ist noch in der Flasche.

Tagesdaten: 67 Km / 5:20 Std. in Fahrt / 637m Anstieg und 949m Abstieg




Montag den 19.07.2021

Eine ruhige Nacht hatten wir und ausgeschlafen bin ich als ich um halb sieben Uhr das Zelt verlasse. Den Kulturbeutel und das Handtuch habe ich schon unter dem Arm, da merke ich das wir ja wild zelten. Katzenwäsche muss dann wohl reichen, denke ich mir und mache erst mal Frühstück.

Die Sonne kann sich nicht gegen die Wolken durchsetzen. So brechen wir um 9:00 Uhr bei bewölktem Himmel auf. Einen Versuch starten wir noch an den Rurradweg zu kommen aber schon die Zufahrt ist gesperrt. So schlängeln wir uns über Haupt und Nebenstraßen Richtung Erkelenz, ein nicht so schönes Unterfangen.

Der Hermann-Josef-Raufuß-Platz drängt sich förmlich auf, als Pausenstation für den heutigen Morgen.

Zwar bin ich die Strecke Dülken bis Heimbach und auch umgekehrt schon des Öfteren gefahren aber immer auf dem Rurradweg, welcher im Normalfall ein Genuss ist zu pedalen.

Aber man kann sich auch an einem blühenden Kartoffelfelder erfreuen.

Glockenschlag zwei Uhr stehen wir am Schwalmtal Dom zu Waldniel, wo ich mal als junger Mann meine große Liebe geheiratet habe.

Bei Costa trinken wir zum Abschluss der Tour ein Weizen Bier und Radeln dann nach Dülken. Unterwegs treffen wir noch Jürgen Ermler der auf dem Weg zu seinem Sohn ist.

Wir werden herzlich begrüßt von Angelika und Werner

Toll anzusehen wie schön alles im Garten gewachsen ist. Auch bei der Kräuterspirale grünt und blüht alles. Die Daten der Tour stelle ich Morgen ins Netz jetzt erst Mal die ..

Tagesdaten: 67 Km / 4:35 Std.in Fahrt / 201m Aufstieg und 217m Abstieg



Hier wie versprochen die Tourdaten: vom 05.06-19.07.2021

Es war eine tolle und abwechslungsreiche Tour bis uns an der Mosel das Hochwasser überraschte und wir durch die Eifel zurückmussten. Hier weicht schnell die Leichtigkeit einer Urlaubsreise, bei den Bildern der Verwüstung die wir gesehen haben.

In 45 Reisetage davon 38 Radtage haben wir 2977Km zurückgelegt, haben 21,625 m Anstieg bewältigt und dabei 223 Stunden im Sattel gesessen.

Pannen und Reparaturen:

Hinter Köln Gabis Radsandale Riemen ausgerissen: Konnte ich kleben.

In Bad Laaspe Schaltzug der Rohloff gerissen: Bei Sport Balzer in Wallau hilft man mir

Probleme mit dem Computer: In Rott bekomme ich ein neues Laptop von Ingo zugeschickt.

In Rott auch neues Ritzel und Kette montiert. Am Roloff Getriebe Ölwechsel gemacht.

Am Gardasee einen Platten am Hinterrad geflickt.

In der Schweiz Schraube vom Kettenblatt verloren, habe ich ersetzt.

In der Eifel Lötstelle am Hinterradbau gerissen: habe ich provisorisch repariert bin damit noch nach Hause gefahren. Wird am 26.07. geschweißt

Ich freue mich jetzt auf den 31.07.2021 da wollen meine Tochter Pamela und Enkelin Emma mit Opa von Bamberg den Main entlang radeln.