August 2019 Norwegen


Donnerstag der 01.08.  Free Camping 35 Km vor Alta – River Camping Alta 41 Km

Obwohl das Zelt nur 10m von der Straße entfernt steht, habe ich gut und erholsam geschlafen.

Kurz nach sechs bin ich ausgeschlafen und zu meiner Freude sieht es nicht nach Regen aus. Da ich am Tisch frühstücken will, es aber nur 8 Grad warm ist , ziehe ich meine Regenjacke drüber. Müsli mit Vanillejoghurt und der heiße Kaffee tun echt gut. Das morgendliche Prozedere, abbauen, verpacken, aufladen ist um 8 Uhr15 erledigt und es kann losgehen. Nach einer kalten Abfahrt und einen aufwärmenden Anstieg kann ich in der Ferne den Altafijord ausmachen.

Nach einer rasanten Abfahrt dauert es nicht mehr lange und ich rolle auf der Uferstraße entlang des Fjords.

Es ist Ebbe und das Boot liegt auf dem Trockenen.

Am Flughafen vorbei bis zur Stadt gibt es einen breiten Radweg den ich auch nutze.

Die Nordlichtkathedrale ein Wahrzeichen der Stadt

Diese Kirche möchte ich mir noch von Innen anschauen, aber heute will ich erst mal zum River Camping, wozu ich links auf die No.93 abbiege. In Sichtweite des Campingplatzes liegt links ein Rastplatz mit einem herrlichen Blick auf den Fluss Altaelv, der auch direkt am Campingplatz vorbeifließt. Nach einer Rast rolle ich runter zum Camping.Ich habe Glück und die Hütte die ich ab Morgen gebucht hatte, ist heute schon frei so kann ich mich dort schon häuslich einrichten. Als ich am späten Nachmittag mit Pamela, Emma und Sebastian skype, ist die Wäsche schon im Trockner und noch so einige Dinge sind gereinigt oder gewaschen. „ Fleißig, fleißig“ es lob mich ja sonst keiner.

Die Hütte für die drei Dölker Radler.

Und da steht Klaus aus Frankfurt vor meiner Tür, der meine Web Adresse von der Familie Deppe aus Mönchengladbach hat. Er war auch am Nordkapp wo wir uns knapp verfehlt haben und heute klappt es mit dem Treffen. Er war gerade in der Stadt einkaufen und hat uns eine Büchse Bier mitgebracht. Er ist auch ein Longdistanzbiker und da gibt es viel zu erzählen. Morgen fährt er weiter, er will auch noch ein Stück über die Lofoten fahren. Ein Foto zu machen habe ich beim intensiven Plaudern ganz vergessen, was ich aber morgen Früh nachhole, wenn er sich verabschieden kommt.

Tagesdaten: 41Km / 3:00 Std in Fahrt / 327m Anstieg und 645m Abstieg



Freitag den 02.08. Ruhetag in Alta

Gerade habe ich gefrühstückt da kommt Klaus um sich zu verabschieden. Ich habe mich sehr gefreut ihn kennen zu lernen. Ein guter Typ, mit dem man bestimmt  gut zusammen auf Tour gehen kann.  


Von wegen Ruhetag, als Klaus vom Platz rollt nehme ich mir mein Rad vor. Einen Faltreifen von den zwei Ersatzmänteln die ich mit habe, hatte ich gestern Abend schon ausgerollt und unters Bett gelegt.

Ganz schön abgefahren aber immer noch funktionstüchtig, ich meine denReifen nicht mich.

Ich hätte vielleicht noch ein paar hundert Kilometer damit gemacht aber es wurde mir doch zu riskant, bei den oft nassen Straßen damit zu fahren. Den neuen Pneu montiere ich jetzt hinten und der Andere kommt wieder vorne auf die Felge wo er ursprünglich auch war. Natürlich reinige ich das Rad und kontrolliere alle Schrauben. Nach dem ich den Radschuh geklebt und mir ein Rücklicht an die Kopflampe montiert habe, wegen der Tunnelfahrten, schütte ich mir einen Kaffee auf.

Nach der Pause fahre ich in die Stadt zur Nordlichtkathedrale die ich mir ja noch von Innen anschauen möchte.

Bei Sonnenschein sieht die alles direkt schöner aus.

Die Kirche wurde ganz aus Beton gebaut und außen mit Titanplatten verkleidet.

Der Altarraum

Um es vorwegzunehmen die Kirche ist meiner Meinung nach eine architektonische und künstlerische Meisterleistung. Die Christus Figur ist nicht so mein Geschmack.

Auch das Innere der Kirche ist aus Beton, alle Holz Details, Stühle und der Fußboden sind aus massiver Eiche.

Vom Altar aus gesehen

Ich bin begeistert auch moderne Kirchen können schön und außergewöhnlich sein.

Anschließend fahre ich schon mal Lebensmittel einkaufen für die ersten Tage der Lofotentour. Zurück auf dem Platz genieße ich die Nachmittagssonne draußen sitzend vor der Hütte.

„Nee wat jedet os doch jood“



 

Samstag den 03.07.

Besichtigung der weltbekannten UNESCO geschützten Felszeichnungen von Alta.

Als ich losfahren will, treffe ich ein deutsches Ehepaar aus Essen die mit dem Wohnwagen hier auf dem Platz stehen. Es sind ausgesprochene Skandinavien Fans und waren schon mal in Norwegen.  

Das Museum liegt 8 km entfernt vom Alta River Camping, wunderschön an einem Hang gelegen, mit Blick auf den Altafjord. 

Blick auf den Fjord von der Terrasse des Museums  

Das Alta Museum beherbergt auf seinem Außengelände die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Felszeichnungen aus der prähistorischen Zeit. Die über 3000 Felszeichnungen sind Gravuren einer Gesellschaft von Jägern und Fischern aus der Zeit zwischen 4000-500 v. Chr. Diese Felszeichnungen wurden 1973 entdeckt. Außerdem beherbergt das Museum eine Ausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte der Region. 

90 Minuten braucht man schon auf guten Wegen, meist sind es Bordwalks die durch die herrliche Natur zu den Felszeichnungen führen.  

Je nach Alter werden verschiedene Motive dargestellt.  

Meerestiere: Fische, Wale, Lachs und Heilbutt.

Landtiere: Elche, Rentiere, Bären, Füchse und Hasen.  

Vögel: Kormorane, Schwäne, Gänse und Enten 

Menschen werden als solches oder bei irgendwelchen Tätigkeiten dargestellt. Einige Figuren stellen schwangere Frauen dar, andere Kinder. Nicht alle Figuren können gedeutet werden.  

Und immer wieder tolle Aussichten auf dem Weg zurück zum Museum  

Das war ein schöner Ausflug und als Krönung des Tages kann ich über Skype mit all meinen Lieben daheim sprechen. Morgen Nachmittag kommen Gabi und Hendrik mit der Maschine um 17:50 aus Oslo hier auf dem Alta Lufthavn Altgardskogen an.


  


Sonntag den 04.08.   Besuch aus der Heimat

Der heutige Tag ist schnell erzählt und die Zeit geht mit Vorbereitungen für die Lofoten Tour schnell vorbei. Nach dem Frühstück schwinge ich mich aufs Fahrrad und suche und finde einen Weg zum Flughafen auf einer Nebenstrecke. Sie ist nur geringfügig kürzer aber hat nur eine kurze Steigung und verläuft nicht durch die Stadt.

An den Sprungschanzen komme ich vorbei

Um 17Uhr fahre ich mit dem Rad zum Flughafen, die Maschine aus Oslo landet pünktlich um 17 Uhr 55 und ich kann Gabi und Hendrik in die Arme schließen.


Sie erzählen von chaotischen Zuständen am Düsseldorfer Flughafen da ein Flug storniert wurde. Sie befürchten, dass die Räder nicht mitgekommen sind. Die Befürchtung wird zur Gewissheit als sie am Schalter für das Sondergepäck nachfragen. Mit dem Gepäck, das wenigstens angekommen ist, fahren sie mit dem Taxi zum Campingplatz und ich pedale mit dem Rad, heute zum vierten Mal die 10Km lange Strecke zurück. Nach dem die Beiden ihr Gepäck verstaut haben, machen wir eine abendliche Brotzeit wo bei man so schön quatschen kann. Jetzt hoffen wir das Morgen die Räder ankommen und die Tour wie geplant am Dienstag losgehen kann.




Montag den 05.08.

Nach dem ersten gemeinsamen Frühstück brauchen die beiden Seiteneinsteiger der Tour noch etwas Zeit um sich und das Gepäck neu zu sortieren. Als Hendrik auf seinem Smartphone unter der Trackingnummer der Fahrräder nachschaut wo sich die Selbigen befinden, kommt Freude auf, denn sie sind im Flieger der von Oslo nach Alta unterwegs ist. Wir beschließen gemeinsam zu Fuß zum Airport Alta zu gehen um die Räder in Empfang zu nehmen. Da die Maschine um 14Uhr15 erwartet wird, machen wir uns um 12:00 Uhr auf den Weg. Pünktlich sind wir um 14:15 Uhr am Flughafen wo unsere Geduld noch mal auf die Probe gestellt wird, da das Flugzeug 12 Minuten Verspätung hat. Da endlich öffnet sich die Tür vom Sondergepäckschalter und sie schieben die beiden Radkartons in die Abfertigungshalle. Sofort beginnen wir auszupacken, weil die Kartons ziemlich lädiert ausaussehen aber bald sehen wir das die Räder in Ordnung sind und beginnen mit dem zusammenschrauben.  

Die Mechaniker am Werk

Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser

Es ist geschafft

Jetzt pedalen wir nach Alta, schauen uns kurz die Stadt an um dann zum Supermarkt zu fahren um noch Futter einzukaufen. Danach geht es zurück zum Alta River Camping. Nach dem Gabi und Hendrik in der Camping Küche unser Abendessen zubereitet haben, essen wir zusammen.

Jetzt freuen wir uns alle schon auf Morgen, wenn es endlich losgeht. Wie in all den Jahren vorher, wird Gabi ab morgen die Reiseberichte schreiben.




Dienstag den 06.08.19   Alta River Camping – Altafjord Camping 84 Km

Hallo da bin ich wieder. Die meisten kennen mich schon. Ich bin Walters jüngste Schwester Gabi und fahre seit 2010 jeden Sommer eine Tour mit ihm. Sozusagen hat er mich seit dem an der Backe. Dieses Jahr habe ich Verstärkung mitgebracht. Mein jüngster Sohn Hendrik radelt die drei Wochen mit uns gemeinsam.

Start unserer Lofotentour von Alta bis Bodo

Um 7:35 Uhr radeln wir bei 10 Grad und bewölktem Himmel los. Wir freuen uns alle Drei wieder im Sattel sitzen zu können. Die Landschaft ist ein Traum. Auch die Häuser gefallen uns ausgesprochen gut. Viel Holz und meistens rot, blau oder grau angestrichen.

Diese Kirche, ganz in weiß, ist auch ein Hingucker. Wir fahren viel auf Radwegen und können auch die Tunnel alle umfahren. Das ist dann ein besonders entspanntes Fahren, weil wir da ganz alleine auf der Straße sind. Es geht viel rauf und auch viel wieder runter. Das ständige auf und ab lässt die Kohlehydrate von heute Morgen schnell verbrennen. Nach 40 km und 3 Std. Fahrzeit finden wir Tisch und Bank für die Teepause. Frisch gestärkt rollt es sich direkt wieder lockerer.

Hendrik und ich gut in Fahrt

Für mein neues Rad ist es die erste Tour im bergigen Gelände. Es fährt sich ausgezeichnet, die Rohloff Schaltung ist ein Gedicht und ich kann jeden Meter hoch ohne Probleme fahren.

Die Siedler-Familie heißt Walter und Hendrik willkommen

Hendrik radelt mit seinem roten Helm fast immer voraus und wartet dann wieder auf uns. Er ist ja auch noch ein Jungspund und hat sich echt super vorbereitet.

Ist das nicht eine herrliche Landschaft durch die wir radeln dürfen.

Mittags kommt auch schon mal hier und da die Sonne raus. Sie spendet uns Wärme und ein besonderes Licht zum Fotografieren.

Der Altafjord

Nach 84 km erreichen wir den sehr schönen Campingplatz „Am Altafjord“.

Hier gefällt es uns und die Hütten sind so günstig, dass es sich nicht lohnt die Zelte aufzubauen. Noch dazu bei den frischen Temperaturen gefällt uns die wärmende Hütte schon besser. Schließlich haben Hendrik und ich Urlaub.

Tagesdaten: 84 km in 5:50 Std. Fahrzeit, 807m hoch gestrampelt und 816m wieder runter gerollt.





Mittwoch den 07.08. vom Camping Alafjord- Oksfjord Camping 66 Km

Der Himmel sieht heute wesentlich freundlicher aus als gestern. Es wird sicher ein schöner Tag. Gut gelaunt und bestens ausgeschlafen rollen wir um 7:45 Uhr vom Campingplatz. Es geht auch direkt gut zur Sache. Langsam pedalen wir uns immer höher und genießen dabei eine herrliche Aussicht. 

Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Die Entscheidung welche Bilder wir nehmen viel heute besonders schwer.  

Hendrik hat für sich die perfekte Hütte am See gefunden. Aber seht selber. 

Nach der Anstrengung legen wir unsere Teepause in Sorstraumen ein. Schließlich liegen schon 40 km hinter uns. 

Es schmeckt uns sehr gut wie man sieht.  

Hier befindet sich ein kleiner Supermarkt, wo wir aber nur die wichtigsten Dinge einkaufen. Wir wissen nämlich, dass wir gleich nochmal richtig hoch müssen und zwar auf 400 m.

Natürlich genießen wir immer wieder tolle Ausblicke aber wir müssen dabei auch richtig arbeiten. Walter und Hendrik schaffen auch die steilen Abschnitte super. Ich dagegen muss dann doch ab und an mal schieben. Bei 383m erreichen wir den Aussichtspunkt. Der Blick entschädigt für jegliche Mühe. 

Ein schöner Mann vor traumhafter Kulisse  

Bis zur Passhöhe sind es nur noch knapp 20 Höhenmeter, die wir locker schaffen. Hier treffen wir einen Radler vom Vorarlberg in Österreich, der dieses schöne Foto von uns Dreien schießt. 

Es folgt eine rasante Abfahrt, die wir uns wohl verdient haben. Um 15:30 Uhr rollen unsere Räder auf den Campingplatz am Oksfjord. Es war ein wunderschöner Tag.  

Tagesdaten: 66 zum Teil sehr anstrengende km, in 5:25 Std. Sattelzeit,1013 m hoch und 1038 m wieder runter.





Donnerstag den 08.08.  vom Oksfjord Camping – Olderdalen 75 Km

Nach einem leckeren Essen gestern Abend, was uns Hendrik zubereitet hat, schlafen wir alle Drei wie die Murmeltiere.

Bei bewölktem Himmel geht es heute Morgen um 7:30 Uhr wieder los. 

Die Schneeberge vermitteln den Eindruck im Hochgebirge zu sein  

Es läuft wieder gut mal auf mal ab. Wenn man bei Zeiten Schwung holt geht es wirklich prima. 

Eine Augenweide  

Vor unserer Pause müssen wir nochmal eine lange Steigung hoch. 

Danach schmeckt es besonders gut.  

Eine schöne Abfahrt ist die Belohnung für die Kletterpartie. Die Hälfte unserer Strecke für heute ist geschafft. Immer wieder windet sich der Weg mal etwas rauf und auch wieder runter. Beim Verschnaufen wird natürlich auch wieder ein schönes Foto geschossen. 

Das Bild spricht für sich  

Ich bin heute ganz schön geschafft aber trotzdem erfreue ich mich immer wieder an solch schönen Ausblicken. 

Als wir in Olderdalen, unserem heutigen Ziel einrollen, schauen wir erstmal wann morgen die Fähre loslegt. Ganz entspannt suchen wir uns noch einen Campingplatz. Da die Hütte nur insgesamt 300 Kronen für uns zusammen kostet, lassen wir die Zelte eingepackt. 

Unsere Bleibe für heute Nacht.  

Wir schütten uns einen Kaffee auf und dann kaufen Walter und Hendrik ein. Ich freue mich jetzt schon auf ein leckeres Abendessen.

Tagesdaten: 75 km, 5 Std. in Fahrt, 637 m in die Höhe und 653m wieder runter.





Freitag den 09.08. von Olderdalen – Tromso 92 km

Werner Sasse unser lieber Schwager und Onkel hat heute Geburtstag.  

Am Morgen können wir uns etwas Zeit lassen, weil unsere Fähre erst um 8:10 Uhr ablegt. 

Die Fähre nach Lyngseidet ist für Hiker und Biker frei.  

Wir trinken uns an Deck einen Kaffee und genießen die 50 Min. „Kreuzfahrt“.

Bis zu unserer nächsten Fähre in Svensby radeln wir die 22 km locker drauf los. 

Immer noch suche ich nach einem passenden Namen für mein wunderschönes Rad. Ich würde mich über Vorschläge von Euch im Gästebuch freuen.  

Mittlerweile ist es 10:30 Uhr und leider fährt uns die nächste Fähre vor der Nase weg und wir müssen bis 11:15 Uhr auf die nächste warten. Dabei kühlen unsere Körper ganz schön aus. Schließlich haben wir bei dem ständigen hoch und runter schon gut geschwitzt.

In Breivikeidet verlassen wir die Fähre und ziehen uns erstmal eine Jacke drüber. Es weht ein kalter Wind. Weiter geht es über die 91 Richtung Tromso. Nach dem wir uns wieder warm gestrampelt haben suchen wir uns einen Pausenplatz. 

Hier auf der Wiese packen wir unsere Stühle aus und lassen es uns im Windschatten gut schmecken.  

Sogar die liebe Sonne schaut hinter den Wolken hervor und wärmt uns. Frisch gestärkt radelt es sich deutlich besser. Der Verkehr wird immer stärker und nervt uns ziemlich. Daher freuen wir uns als Hendrik mit seiner Fahrrad-App den Abzweig zum Radweg nach Tromso findet. 

Hier geht’s nach Tromso  

Endlich weg vom Verkehr können wir die wunderschöne Landschaft genießen. 

Man weiß gar nicht welches Bild man ins Netz stellen soll. Die Auswahl ist einfach sehr groß.  

Entspannt rollen wir in Tromso ein und nach einem Besuch im Supermarkt sind unsere Vorräte wieder aufgefüllt. 

Blick auf Tromso  

Der Campingplatz ist schnell gefunden und wir mieten uns eine Hütte für zwei Nächte, weil wir uns morgen die Stadt ansehen wollen.

Auf Werners Geburtstag stoßen wir mit einem leckeren Bier an. 

Prost Werner!  

Tagesdaten: 74 Km / 4:35 Std. in Fahrt / 619m Anstieg und 626m Abstieg





Samstag den 10.08. Besichtigung Tromso und Wanderung hoch zum Hausberg

An unserem Pausentag schlafen wir natürlich etwas länger und frühstücken ganz gemütlich, so als wenn wir Urlaub hätten. Um 10:20 Uhr radeln wir zu einer Besichtigungstour durch Tromso los. Erst kommen wir an der Kathedrale vorbei. Hier werden viele Touristen mit Bussen hingebracht. Weiter geht es über die riesige Brücke nach Tromso Altstadt.

Der Hafen, es gibt viel zu sehen

Gut schauen die Beiden aus

Wir folgen dem Radweghinweis durch die Stadt. Es gibt noch viele alte Häuser die prima renoviert wurden und auch interessante moderne Gebäude.

Die Bibliothek

Und dann gibt es auch noch wilde Tiere mitten in der Stadt. Na so was?

Isbjörn

Wir trinken uns noch einen Kaffee und genießen die wärmende Sonne. Als wir zurück am Campingplatz sind habe ich auch schon wieder 14 km auf dem Tacho.

Nach einer Brotzeit beschließen Walter und Hendrik den Hausberg Fjellheisen zu erklimmen. Es führt zwar auch eine Seilbahn hoch aber die Beiden brauchen noch was Bewegung.

Ich setze mich lieber mit meinem Strickzeug in die Sonne.

Der Berg ist 410 m hoch und der Weg vom Campingplatz aus ca. 5 km lang. Ein Stufenweg leitet Walter und Hendrik bis oben, es sind insgesamt 1200 Stufen.

Der Blick von oben

Auf dem Bild kann man die Brücke und die Kathedrale wunderbar erkennen. Hendrik erzählt beim Blick von oben hat er an unsere verstorbene Tante Traudel gedacht. Die hätte diesen Blick auch toll gefunden.

Selfie

Gut gelaunt trudeln die Beiden wieder auf dem Campingplatz ein. Es war ein toller und sehr sonniger Tag.





Sonntag den 11.08. von Tromso – Camping Botnhamn auf der Insel Senja 92 km

Heute haben wir unseren Brückentag. Es fängt mit der Brücke zur Insel Tromso an. Der Radweg verläuft steil hoch durch die Altstadt, um dann wieder runter unter der Landebahn des Airports her, zur zweiten Brücke zu führen die uns zur Insel Kvaloya bringt.

Die Fahrradstrecke ist sehr gut ausgeschildert.

Noch ist die Sonne unser Begleiter aber die Wolken sind schon in Sicht. Für unsere Pause finden wir einen schönen Platz. Schließlich haben wir schon 42 km auf dem Tacho stehen. Weiter geht es mit dem nächsten Zwischenziel die Fähre Brensholmen zu erreichen.

An der Fähre

Es ist kurz vor 13 Uhr und wir stellen mit Schreck fest, dass ihre nächste Fahrt erst um 17 Uhr ist.

Hendrik findet im Internet noch einen Campingplatz in 7 km Entfernung auf der nächsten Insel.

Wir nutzen die Zeit und radeln Richtung Sommaroy. Mittlerweile nieselt es ganz leicht. Um auf die Insel zu kommen müssen wir über eine Brücke radeln. Schade, dass das Wetter nicht so schön ist sonst wäre diese Insel wirklich wunderschon.

Sandstrand von Sommaroy

Der Campingplatz gefällt uns nicht und ist auch sehr laut. In einer Gaststätte essen wir eine Kleinigkeit und beschließen dann doch wieder zur Fähre zurück zu fahren. Gesagt getan. Wir fahren also wieder über die Brücke von der Insel runter und die 7 km zurück zur Fähre. Mittlerweile stehen schon viele Wohnmobile, PKWs und Motorräder in Warteposition. Wir Radler dürfen natürlich ganz nach vorne.

Die Fähre kommt

Die Insel Senja ist in 45 Min. erreicht. Der nächste Campingplatz ist noch ca. 10 km entfernt. Meine Beine sind schon ganz schön müde. Doch um 18: 40 Uhr ist unser heutiges Ziel erreicht. Zum Glück gibt es noch eine Minihütte für uns Drei und so brauchen wir nicht im nassen unsere Zelte aufbauen.

Tagesdaten: 92 km in 6:55 Std. Sattelzeit, 866m geklettert und 908 m wieder runter gerollt





Montag den 12.08.  Camping Botnhamn bis Camping Senja 53km

Der Himmel heute Morgen verspricht einen schönen Tag. Bei so einem tollen Ausblick kann man doch nicht im Bett liegen bleiben. 

Still ruht der See  

Wir sind heute eine halbe Stunde später dran als normaler Weise. Gestern Abend waren wir wegen der Fähre erst sehr spät am Camping und somit auch erst spät im Bett. 

Start um 8:15 Uhr  

Heute fahren wir nur ganz kurze Steigungen, weil der Weg die meiste Zeit unten am Sund entlang geht. Ist auch mal schön für unsere Beinmuskeln.

In Silsan finden wir einen Supermarkt und frischen unsere Vorräte auf. 

Schwer bepackt geht es weiter. Langsam stellt sich auch ein kleines Hüngerchen ein. Auf der Suche nach Tisch und Bank finden wir einen ganz hervorragenden Platz. Unser Tisch befindet sich direkt am Wasser und gehört irgendwie zur Fischerei hier im Ort Sgyforsen. Es ist 12:10 Uhr und wir sind 47 km in 3 Std. gefahren. Das Wetter ist heute wirklich eine Wucht, wie im Hochsommer.  

Das nenne ich mal einen gelungenen Pausenplatz.  

Das leichte plätschern des Wassers veranlasst Hendrik ein erfrischendes Bad zu nehmen. 

Hendrik unser (Quitsche) Nietsch-Entchen  

Nur noch eine kurze Strecke und wir verlassen die Hauptstraße um der Beschilderung zum Senja Camping zu folgen. Es sind noch ca. 7 km mal hoch mal wieder runter aber dafür werden wir mit einem wunderschön an einem See gelegenen Platz belohnt.

Es gibt auch super schöne Hütten zu fairen Preisen zu mieten. Wir beschließen spontan einen Pausentag einzulegen. Schmutzige Wäsche muss schließlich auch mal gewaschen werden, sonst können wir uns nicht mehr riechen. 

Hier kann man es sehr gut aushalten

Tagesdaten: 53Km / 3:35 Std. in Fahrt/ 431m Anstieg und 433m Abstieg





Dienstag den 13.08.  Ruhe und Erholung

Um 9:15 Uhr holen wir uns frisch aufgebackene Brötchen an der Rezeption und Frühstücken in aller Ruhe. Der See lädt zum Ausruhen oder auch Baden ein. 

Boote am See 

Leider ist der Weg ins Wasser sehr steinig und ich erfrische nur meine Füße.  

Hendrik liest, Walter werkelt am Rad und da ich gestern schon die Schmutzwäsche erledigt habe, kann ich heute viel Stricken und den Kindern beim Spielen zusehen. 

Hüpfkissen  

Wir besprechen den Tour-Verlauf für die nächsten beiden Tage und freuen uns schon wieder aufs Radeln morgen früh. Auch heute verwöhnt uns Hendrik mit einem leckeren Essen und zwar Nudeln mit einer leckeren Tomaten-Bohnen-Soße. Gestern gab es sogar Geschnetzeltes, Jägersoße mit frischen Champions und kernigen Reis. Ein Lob an unseren Chefkoch. 

Uns schmeckt es prima





Mittwoch den 14.08. vom Camping Senja – Wild-Camping hinter Skaland

Auch heute lacht uns die Sonne ins Gesicht als wir uns um 7:15 Uhr auf unsere Stahlrösser schwingen. Womit haben wir das eigentlich verdient? Wir möchten heute auf die Bergsbotn-Plattform, weil der Blick von dort grandios sein soll. Dafür müssen wir aber auch ordentlich hochklettern. 

Hendrik und Walter sind gut in Form und Fahrt  

Von unserem schönen Camping führt eine holprige Piste uns auf die herauf- und hinabführende Landstraße 86. Nach einer rasanten Abfahrt auf frisch asphaltierter Straße und dem Abzweig auf die 862 kurbeln wir knapp 7km mäßig bis steil bergauf. Oben angekommen erblicken wir die betonierte Durchfahrt zum nächsten Fjord. 

Es geht in den Tunnel  

Hier rollen wir bergab. Wir bleiben eng bei einander. Walter hat noch zusätzlich ein Licht an seinem Hinterkopf. Nach dem Tunnel kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Eine tolle Landschaft und Bilder die man immer im Herzen tragen wird. An der Plattform angekommen werden erstmal Bilder geschossen. 

Blick auf die Bucht

Es ist ein berauschendes Gefühl diese Höhe mit eigener Muskelkraft geschafft zu haben. Dafür wird man dann mit solchen Bildern belohnt. 

Mein Traumrad vor einer Traum-Kulisse  

Mit Genuss rauschen wir die Straße runter die wir morgen übrigens auch wieder hochfahren müssen. 

Fjord mit Bootssteg  

Im Ort Skaland halten wir für unsere Pause beim Supermarkt Joker. Da wir heute Bergfest haben, leisten wir uns sogar für den Abend jeder ein Bier. Es ist hier einfach herrlich, darum beschließen wir uns einen schönen Platz zum Wildcamping zu suchen. Die Straße endet in Bovaer aber dort ist Camping verboten. Darum radeln wir ein Stück zurück und finden den idealen Platz. 

Free-Camping!  

Die Wasservorräte füllen wir am nahegelegenen Friedhof auf. Hendrik kocht wieder mal sehr lecker. Es gibt Chili Con Carne mit Reis. Sehr sehr lecker. Die Sonne lässt uns den Tag bis zum Ende genießen.

Tagesdaten: 54 km in 4:15 Std. davon 768 m hoch und 875 m wieder bergab.





Donnerstag den 15.08. Vom Wildcamping hinter Skaland bis Campingplatz Stave 106 km  

Um 5 Uhr bin ich schon ausgeschlafen. Ich schlüpfe aus dem Zelt und wasche mich am Bachlauf. Danach fühle ich mich richtig erfrischt. Leider ist es heute sehr diesig und es sieht nach Regen aus. So ist es dann auch. Wir verpacken alle unsere Sachen im Zelt, verstauen die fertig gepackten Taschen schon auf die Räder und frühstücken dann alle Drei in Walters Zelt. Danach werden die restlichen Sachen verstaut und die Zelte nass eingepackt. Auf geht’s kurz nach 8 Uhr mit kompletter Regenmontur. Die ganze Strecke die wir gestern bei Sonnenschein gefahren sind wieder zurück im Regen.  

Auch bei schlechter Sicht ein Hingucker

Weiter geht’s bis zum Tunnel, immer noch bergauf.  

Ab in die Röhre!

Mit Warnwesten und Kopflampen strampeln wir den Tunnel hoch und ich bin echt froh als wir endlich wieder das Tageslicht sehen.

Es folgt die Abfahrt, leider bei der schlechten Sicht kein großer Genuss.

Unsere Pause bei 41 Tages km.

Kurz danach haben wir die Fähre erreicht. Da wir wissen, dass die Gryllefjord-Fähre erst um 15 Uhr ablegt, haben wir noch genügend Zeit.

Ein paar Dinge einkaufen, einen Kaffee schlürfen und auch einfach mal im Wartebereich sich aufwärmen und Klamotten trocknen. Hendriks Strümpfe hängen auf der Heizung und jeder der reinkommt fragt ob es Pizza gibt.

Für uns steht fest, dass wir heute bei der Nässe nicht zelten wollen. Darum telefoniert Hendrik die nahegelegenen Campingplätze ab. Zum Glück können wir in Stave noch eine Hütte vorbuchen.

Pünktlich um 15 Uhr legt die Fähre ab

Sie braucht bis Andenes 1:45 Std. und kostet pro Person mit Rad 245 Kronen. Bei starkem Seegang schaukelt die Fähre ganz ordentlich und der ein oder andere hält auch ein Nickerchen.

Als wir in Andenes an Land gehen fieselt es nur noch leicht. Aber eine hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Wolken tief hängen. Bis zum Campingplatz Stave sind es noch 22 km. Schade, dass wir so wenig von der tollen Landschaft sehen können.

Toller Strand mit schönem Ausblick

Wir geben unseren Rädern nochmal ordentlich die Sporen und erreichen den sehr schön gelegen Platz um 18:45 Uhr. Wenn wir nicht vorgebucht hätten könnten wir jetzt weiter suchen weil die Hütten alle vergeben sind. Also haben wir alles richtig gemacht.

Da haben die Beiden gut lachen.

Tagesdaten: 106 km in 8:12 Std. davon 40 km Fähre in 1:45 Std. 737 m hoch und 727 m runter geradelt.





Freitag den 16.07.19  vom Camping Stave bis Camping Forfjord 63.3 km

(heute feiert unser Groß-Neffe Jasper seinen 1. Geburtstag)

Gestern Abend war es so spät, dass wir heute Morgen erstmal ausschlafen. Zum Glück sieht das Wetter heute schon richtig gut aus. Einige Sachen wie die Zelte usw. müssen wir dringend heute trocknen.

Um 9:50 Uhr sitzen wir wieder im Sattel. Eine traumhafte Landschaft gleitet an uns vorbei. Immer wieder halten wir an um zu genießen und zu fotografieren.

Zackenberge

Schöner Strand

Wir sehen viele weidende Schafe. Da geht mir, als leidenschaftliche Strickerin, das Herz auf.  

He Mädels, eure Wolle wird ganz sandig!!!

Unsere Beinmuskeln können sich heute mal ausruhen. Bis auf ein paar Ausnahmen gibt es heute nur recht flache Strecken.

Wir sind gut in Fahrt und haben die Straßen fast für uns

Unsere Pause halten wir heute an einer kleinen Kirche ab. Die Sonne scheint und wir breiten die Zelte und einige Wäschestücke zum Trocknen auf der Wiese aus.

Bald ist alles wieder trocken!

Weiter geht’s. Auf der Suche nach unserem Campingplatz fahren erst einmal an ihm vorbei. Wir sagen noch: „Eine von den beiden Hütten würde uns schon reichen.“ Aber es steht kein Schild an der Einfahrt. Als wir noch einen km gefahren sind und immer noch nicht zu finden ist, fahren wir doch nochmal zurück. Walter ist vorgefahren und es ist tatsächlich der kleine Platz an dem wir eben vorbei gefahren sind. Der Vermieter ist sehr freundlich und alles ist perfekt. Die Hütte kostet für uns Drei 400 Kronen (ca. 40 Euro). Mit Küche und fließendes Wasser. Der Sanitärbereich ist auch sehr ordentlich.

Also wieder alles richtig gemacht!!!

Tagesdaten: 63,3 km in 4 Std. bei nur 266 m hoch und 263 m wieder runter





Samstag den 17.08.  Vom Camping Forfjord bis Camping Stokmarknes 61 km (Hendrik 68,8 km)

Es ist sonnig und schon 19 Grad warm als wir heute um 8:30 Uhr von diesem schönen Platz wegradeln. Es läuft gut und die Landschaft ist wie immer ein Gedicht. Walter fragt uns: Was zeigen eure Höhenmesser an? Hendriks Blick geht zu seinem Handgelenk. Hier sollte eigentlich seine Uhr sein. Oje, die hängt noch am Ladekabel an der Steckdose, oberhalb der Gardinenstange in unserer letzten Hütte. Ja da hilft nichts. Das Gepäck runter vom Rad und dann in einer rasanten Fahrt die 4 km zurück und dann auch wieder zu uns.

Weiter geht es. Es gibt viel zu sehen.

Modere Baukunst gut umgesetzt

Bei 30 km radeln wir in Sortland ein. Hier ist heute die Hölle los. Gerade in dem Moment als wir vom Einkauf rauskommen, sausen die Teilnehmer der „Arctic Race of Norway“ durch die Stadt. Es ist das nördlichste Profi-Radrennen der Welt und geht dieses Jahr von Helgeland nach Bodo. Aus diesem Grund feiern die Stadt und Umgebung heute ein Fest. Für die Kinder findet auch ein Rennen statt.

Früh übt sich wer ein Meister werden will.

Unsere Pause halten wir in einem Park ab.

Sogar Blumen stehen auf dem Tisch.

Weiter geht es frisch gestärkt. Ach übrigens habe ich mich für einen Radnamen entschieden. Danke für euren guten Ideen und Vorschläge. Die Farbe meines Rades erinnert mich an Gletschereis und es fährt einfach bärenstark. Daraus ergibt sich der Name „Isbjörn“. Gestern haben wir mein Rad mit einer Büchse Isbjörn-Bier für jeden getauft.

Immer wieder gibt es viele Fotomotive

Wie hier diese Schafpension

Heute möchten wir bis zum Camping Stokmakernes fahren. Mittlerweile befürchten wir auf dem Platz keine Hütte mehr zu bekommen, weil überall so viele Radrenn-Fans unterwegs sind. Aber da schauen wir doch erstmal.

Unsere vorletzte Brücke für heute (da habe ich meinen „Isbjörn“ hochgeschoben).

Um 15 Uhr erreichen wir den versteckt gelegenen Campingplatz. Und wieder Glück gehabt. Die Hütte Nr. 4 ist für heute unsere.

Hendrik kocht uns heute ein Festmahl. Es gibt Lachs mit Gemüsepfanne und Reis. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.

Unser Chefkoch in der Campingküche

Tagesdaten: 61 km (Hendrik 68,8 km) in 4:05 Std. davon 324m hoch und 323 m wieder runter





Sonntag den 18.08. vom Camping Stokmarknes bis Camping Sandsletta 63 km

Heute hat mein zweitgeborener Sohn Martin Geburtstag und ich, die Rabenmutter, bin wieder nicht zuhause. Es ist bewölkt, sieht aber zumindest nicht nach Regen aus als wir um 8:45 Uhr in die Pedale treten.  

Landschaft mit Insel

Bis zur Fähre sind es nur 16 km und wir legen eine Punktlandung hin. Die Fähre steht mit geöffnetem Maul bereit uns aufzunehmen. Als wir unsere Räder abgestellt haben und nach oben gehen legen wir auch schon ab.

Die Fahrt von Melbu nach Fiskebol (Lofoten) kostet pro Radler 54 Kronen.

Während der Überfahrt können wir mit Martin telefonieren und ihm zum Geburtstag gratulieren.

Nach einer halben Stunde gehen wir wieder an Land und befinden uns jetzt auf Lofoten.

Auch hier ist es wieder wie Wellenreiten, mal rauf und wieder runter. Für unsere Pause finden wir einen besonders schönen Platz mit einer Aussichtsplattform.

Der Tisch biegt sich von all den guten Leckereien

Da wir Sonntag haben liegen auf unserem Tisch dreierlei Brot- und Wurstsorten, Eier, Tzatziki, Scheiben- Blauschimmel- und Schmierkäse, Senf, Honig, Butter, Erdnussbutter und Nutella. Dazu zwei Thermokannen mit leckerem Tee. Während wir uns die Bäuche vollschlagen genießen wir den herrlichen Ausblick. Kann es einem besser gehen? Um 12:50 Uhr geht es weiter. Bis zu unserem Campingplatz sind es noch ca. 18 km.

Hendrik macht das Radeln richtig Spaß

Den Campingplatz Sandsletta erreichen wir um 14 Uhr und mieten eine schöne Hütte für 600 Kronen.

Nachdem die Wäsche auf dem Wäscheständer hängt geht draußen ein Gewitter los.

Also wieder mal alles richtig gemacht!!

Tagesdaten: 63 km in 4 Std. davon 8 km mit der Fähre, 288 m hoch gekurbelt und 451 m wieder runter gerollt.





Montag den 19.08. vom Sandsletta Camping – Brustranda Camping 81Km

Mit der Sonne im Herzen und im Gesicht, starten wir um 8:05 Uhr in den neuen Tag. Immer wieder sind wir neugierig was es zu sehen gibt. Hier zu radeln ist einfach spannend, weil es bisher noch nie langweilig oder eintönig war. Die Augen finden immer was Neues zu entdecken.  

Der Dunst klebt noch an den Bergen

Auch heute klettern wir immer wieder in die Höhe. Die letzten Meter sind oft richtig steil. Aber mittlerweile schaffe auch ich es mit meiner tollen Gangschaltung so umzugehen das ich im Sattel bleiben kann.

Boot und Berge

Bei solch tollen Motiven muss man einfach kurz stoppen und fotografieren.

Ein kleines Dorf in malerischer Kulisse

Bei 28 km rollen wir durch Svolvaer der Hauptstadt von Lofoten. Hier können wir auch Geld am Bankomat ziehen.

Hafen von Svolvaer

Etwas außerhalb und ca. 5 km später zwingt uns ein kleines Hüngerchen zur Pause. Auch hier haben wir wieder Glück und finden Tisch und Bank im Sonnenschein. Weiter geht es auf und ab. Wir radeln durch einen 800m kurzen Tunnel und dann hinter Klepstad über eine recht steile Brücke. Am Ende dieser Brücke kommt der Abzweig nach links auf die 815. Noch 22 km bis zu unserem Campingplatz, der ab hier schon ausgeschildert ist.

Hendrik und Walter wie immer gut gelaunt

Auch heute bleibt uns das Wetter gut gesonnen.

In Wirklichkeit sieht das alles noch schöner aus

Wir erreichen unser heutiges Ziel den Campingplatz Brustranda um 15:15 Uhr. Unser Koch hat mal einen freien Abend verdient. Darum gehen wir heute Abend im Restaurant essen.

Unsere Hütte für diese Nacht

Tagesdaten: 81 km in 5:35 Std. 585m nach oben gekurbelt und 598 runter gerollt.





Dienstag den 20.08. vom Brustranda Camping – Moskenestraumen Camping

Um 8 Uhr bei 10 Grad und tiefhängenden Wolken geht es wieder los. 

Es sieht nach Regen aus  

Bei 24,6 km um 9:45 Uhr erreichen wir den ersten Tunnel für heute. Er hat ein starkes Gefälle und geht unter den Fjord durch. Als es wieder aufwärts geht steige ich ab, weil ich doch etwas Angst habe von dem schmalen Bürgersteig abzurutschen. Das heißt Walter hinter mir muss jetzt auch zu Fuß gehen.

Zum Glück ist der Tunnel nur knapp 2 km lang. 

See im Nebel  

Mittlerweile haben wir die Regensachen angezogen, weil es nieselt. Doch als wir unsere Pause abhalten scheint die Sonne und wärmt unsere nassgeschwitzten Rücken auf. Wir haben heute nämlich richtig viele Kletterpartien dabei. Es folgen noch zwei Tunnel die wir umfahren können.

Und immer wieder schöne kleine Orte

Hafen von Hamnoy  

Von weiten sehen wir Reine  

Schönes Farbenspiel 

Blick zurück nach Reine  

Weiter geht bis zum Bootsanleger Moskenes. Dort machen wir uns schon mal schlau wann die Fähren nach Bodo fahren. Danach sucht Hendrik im Internet einen Campingplatz in A aus und bucht eine Hütte für uns vor.

Noch ca. 5 km bis zum Camping. Natürlich geht es weiterhin immer wieder hoch und runter. 

Wir erreichen den letzten Ort der Insel mit dem Namen „A“  

Bis zum Camping geht’s nochmal richtig hoch. 

Die beiden Jungs sind schon super stark

Tagesdaten: 83 km in 6:05 Std. bei immerhin 859 m hoch klettern und 861m wieder runter rollen





Mittwoch den 21.08.   Ruhe und Erholung in A

In der Nacht hören wir den Wind der draußen heult und es regnet stark. Für heute sind den ganzen Tag Regenschauern vorhergesagt. Also schlafen wir erstmal aus. Nach einem guten Frühstück geht Walter zum Bäcker und besorgt neues Brot.

Die Bäckerei in A

Später macht Hendrik sich zu einer Wanderung auf. Walter und ich radeln zum nächsten Geschäft um unsere Vorräte aufzufüllen.

Der Hafen von weitem

Wieder zurück fahren wir in den Hafen rein und schauen uns um.

Im Hafen gibt es viel zu sehen

Trockenfisch

Da es wieder zu regnen anfängt flüchten wir in unsere Hütte und faulenzen einfach mal.

Morgen wollen wir mit der Fähre nach Bodo übersetzen. Dann können wir uns Freitag ganz in Ruhe um die Beschaffung von Fahrradkartons für unsere Rückreise kümmern.



Donnerstag den 22.08. von A bis Bodo

Walter hatte diese Nacht Besuch von irgendwelchen Blutsaugern. Er ist am ganzen Körper zerstochen. Hendrik und ich haben nichts, darum vermutet er, dass es ein Insekt ist was nur auf alte männliche Kadaver steht. Walter wiederum behauptet, dass dieses Insekt eben einen besonders guten Geschmack hat. Aber Spaß bei Seite, Walter sieht schlimm aus. Da wir ihn über meinen Chef Volker Schmitz gut mit Medikamenten ausgerüstet haben, leiten wir eine Cortison-Stoßtherapie ein um die Schwellungen und den Juckreiz zu nehmen. Salbe wird auf die Stellen aufgetragen und dann hoffen wir auf Besserung.

Nach dem wir alles gepackt haben wandere ich noch hinter unserer Hütte zu einer Aussichtsplattform. Heute ist die Sicht wesentlich besser und man kann schöne Fotos machen.

Blick von der Aussichtsplattform

Häuser von „A“

Da unsere Fähre nach Bodo erst um 14:45 Uhr ab Moskenes los legt, genießen wir die Sonnenstunden noch vor unserer Hütte.

So kann man es aushalten!

11:10 Uhr radeln wir vom Platz. Gemütlich legen wir die 5 km bis zum Anleger zurück und machen es uns an einem Tisch bequem. Das erste Brot ist noch nicht geschmiert, da fängt es an zu regnen. Schnell packen wir wieder alles weg und suchen nach einem trockenen Unterstand. Die Bushaltestelle ist schon von Wanderern in Beschlag genommen. Da entdeckt Walter neben den Toiletten einen kleinen beheizten Warteraum, in den wir uns breit machen.

Wir nennen es die „weiße Box“

Gut gestärkt betreten wir die Fähre. Sie kostet für Senioren 113 und für Hendrik 227 Kronen.

Pünktlich legen wir ab und um 18 Uhr spukt uns das Schiff in Bodo wieder aus.

Segelboote vor Hafeneinfahrt

Bodo Hafen

Hier ist es kühler aber die die Sonne scheint. Auf dem Weg zu unserem Campingplatz klären wir in einem großen Geschäft noch das Fahrradkartonproblem und kaufen ein. Den Platz „Bodosjoen Camping“ hatten wir schon vorgebucht, da er ganz in der Nähe des Flughafens ist. Um 19 Uhr können wir unsere Hütte beziehen.

Tagesdaten: 107 km davon 10 nur geradelt, der Rest hat die Fähre uns getragen, Fahrzeit 4:55 Std.

220 m hoch und 289 m runter.





Freitag den 23.08. in Bodo

Heute müssen viele Dinge erledigt werden. Gestern haben wir auf Walters Kopfkissen ein totes kleines Krabbeltier entdeckt. Mit der Lupe betrachtet glauben wir dass es eine Bettwanze war. Vielleicht einer der Übeltäter die den Walter so geärgert haben? Sicherheitshalber wasche ich im Waschsalon Walters komplette Wäsche mit Schlafsack und Kissen. Dank gutem Trockner bin ich bis mittags mit allem durch und die Wäsche ist sauber und wanzenfrei. Walter und Hendrik holen die Fahrradkartons ab, die sich Hendrik gestern in einem großen Kaufhaus hat zurückstellen lassen.  

Danach radeln wir in die Stadt, um uns Bodo anzusehen. Walter beschließt noch sein Haupthaar schneiden zu lassen. 

„Er hat die Haare schön“!  

Am Abend lädt uns Hendrik zum Essen in ein schönes Lokal im Hafen ein.

Es ist ein rundherum gelungener Abend  

Muscheln, Stockfisch, Fisch und Chips  

Als Vorspeise haben wir Walfleisch gegessen, das war auch richtig lecker! 

Und wie ihr seht, sehen wir glücklich aus.  

Es dämmert schon als wir zurück fahren. 

Hafen am Abend  




Samstag den 24.08. Tag des Packens Heute hat unsere Freundin Elvira Geburtstag.  

Wir schrauben unsere Räder so zurecht das sie in Kartons verpackt werden können. Aus drei etwas zu kurzen Kartons basteln Walter und Hendrik zwei passende Kartons und schon bald ist alles verstaut. 


Das Gepäck wird bis auf das Handgepäck in die Reisesäcke verpackt. Als wir fertig sind gehen wir  uns noch ein bisschen die Füße vertreten und genießen das schöne Wetter am Fjord. 


So ihr lieben Radträumer Fans es ist an der Zeit mich zu verabschieden. Es war wieder mal eine super schöne Tour im tollen Land Norwegen. Es hat mir riesig viel Spaß gemacht diese Reise mit Walter und Hendrik gemeinsam zu genießen. Das Wetter war uns meistens gut gesonnen. Wir hatten keine Platten oder Pannen und zum Glück auch keinen Sturz. Also gibt es nichts zu beklagen. Wir sind ab dem 6. August ungefähr 950 km (ohne Fähren) geradelt und haben dabei ca. 8300 Höhenmeter bewältigt. Darauf bin ich schon sehr stolz. Bevor ich die Feder an Walter zurück gebe möchte Hendrik sich auch kurz zu Wort melden.      

Offenbar komme auch ich hier aus der Nummer nicht ganz wortlos heraus...

Wie schon von meiner Mutter Gabi beschrieben bin ich der jüngste Spund aus dem Hause Nietsch – und somit Neffe von Walter. Es ist meine erste Tour mit den beiden und gleichzeitig meine erste nennenswerte Radreise überhaupt. Skandinavien war auf meinem Reiseglobus noch ein gänzlich jungfräuliches Gebiet, umso schöner diese spannende Destination mit einer neuen Reiseart zu verbinden. Und für die fleißigen Leser, die es noch nicht oft genug gehört haben: Der Norden Norwegens ist unglaublich schön, abwechslungsreich und für alpine Herzen wie meines ein absolutes Erlebnis.

Oft habe ich mich in den letzten Jahren gefragt, ob mir das Reisen mit dem Rad und dem ganzen Haushalt in den Taschen Spaß macht. Die Antwort habe ich mir in den vergangenen drei Wochen hart erarbeitet. JA! Ich möchte jedem empfehlen den diese Vorstellung reizt es einfach auszuprobieren, auch wenn ihr nicht so einen Fahrrad-bekloppten Onkel oder Mutter habt wie ich es habe. (Respekt, die ollen Säcke haben immer noch ganz schön viel Power inne Beine!)

An dieser Stelle vielen, vielen Dank lieber Walter und liebe Mama, dass ihr mich mit offenen Armen empfangen habt und mir die Möglichkeit gegeben habt dieses Erlebnis mit euch zu teilen. Ohne diese Möglichkeit, wäre mein hübsches Radl‘ in den vergangenen Wochen nicht so häufig an der frischen Luft gewesen und hätte in Dülken in der Garage weiter Staub angesetzt.

Mit etwas Wehmut aber auch Vorfreude geht es nun wieder Heim für uns zwei und wir wünschen Walter eine gute Rückkehr an den schönen Niederrhein.

Gabi und Hendrik





Sonntag den 25.08. von Bodo – Camping Fauske 65 Km

Viele schöne Landschaften haben wir gesehen, eine Menge Spaß miteinander gehabt und so manchen Schweißtropfen verloren. Jetzt ist die Urlaubszeit für Gabi und Hendrik vorbei und ich beginne heute meine Etappe von Bodo nach Trondheim ca. 750 Km. 

Hendrik hat Blut geleckt, wie man so schön sagt. Irgendwann wird er auch aufs Neue in den Sattel steigen, mit ein wenig mehr Zeit im Gepäck und eine größere Radreise unternehmen. Kommt gut Heim ihr Beiden war ein Genuss mit Euch zu reisen.  

Um zehn Uhr verlasse ich den Campingplatz und Kurbel auf der Straße No.80 Richtung Fauske. Bei 13 Grad und mit der kompletten Regenmontur lässt sich der Nieselregen gut aushalten. Kurz nach Verlassen des Stadtgebiets von Bodo kommt schon die erste Tunnel Umfahrung und nach 16 Km eine Brücke die in gewohnter Eleganz und mit leichtem Anstieg über einen Meeresarm bei Loding führt. 

Jetzt verläuft die No.80 etwas oberhalb der Eisenbahntrasse den Skierstadfjorden entlang. Kurz nach dem der Valnesfjorden seinen Arm weit ins Land streckt, beginnt die zweite Umfahrung eines Tunnels welcher auch wieder für Fahrradfahrer und Fußgänger gesperrt ist. Bei Tageskilometer 53, wo ich wieder auf die No. 80 gelange, finde ich eine vor dem Regen schützende Bushaltestelle mit Blick auf den Fjord. Dort packe ich meinen Proviant aus und genieße die erste Pause des Tages.  

Fast wie ein Wintergarten ist mein heutiger Pausenraum  

Auch nach der Rast regnet es noch immer Bindfäden, so dass die schöne Uferpromenade von Fauske mich nicht zu einem Stopp begeistern kann. Ein paar Kilometer hinter der Stadt, kurz bevor die Straße hoch in die Berge steigt, sehe ich einen hübschen Campingplatz der von einem älteren Ehepaar geführt wird. Als ich mich nach einem Zeltplatz erkundige, winkt die alte Dame ab und meint es ist kein Wetter zum Zelten ich gebe dir eine Hütte für 400,-Nok. Das Angebot nehme ich gern an. 

Klein aber Fein

Über der Heizung kann ich meine nassen Sachen trocknen und nach dem ich mir ein Reisgericht gekocht und gegessen habe, gönne ich meinem Körper eine heiße Dusche. Jetzt sitze ich vor dem Laptop schreibe den Report und wieder, wie schon den ganzen Tag habe ich das Lied von Fanta 4 im Ohr.

„Sie sind weg und ich bin wieder allein allein“

Tagesdaten: 65 km / 4:55 Std. in Fahrt / 574m Anstieg und 532m Abstieg





Montag den 26.08. von Fauske – Camping Krokstrand 112Km

Ausreichend Schlaf und ein nahrhaftes Frühstück, das sind die Voraussetzungen für einen guten Start in den neuen Radtag. Das Wetter muss man nehmen wie es ist kommt und sieht es nach Regen aus so wie heute Morgen so hilft eine gute Regenbekleidung die mich von Kopf bis Fuß trocken hält. Gerade mal fünf Kilometer bin ich gefahren da stehe ich vor dem 1790 Meter langen Kyaenflag –Tunnel  

Radfahrer bitte den Knopf drücken, dann gehen vor und im Tunnel Warnlichter an „Achtung Radfahrer im Tunnel“

Blick auf den Saltdalsfjord

Die E6, auf der ich mich befinde, hat noch weitere vier Tunnel zu bieten bis das Ende des Fjords, bei der Ortschaft Rogan erreicht ist. Das ständige auf und ab hat nun ein Ende, denn ab jetzt geht es nur noch Berg auf. Aus dem Fluss, der links neben der Straße zu Tal fließt, wird ein reißendes Wildwasser.

Ein kurzer Abstieg zum Wildbach ist eine Erholung für die Beine vom monotonen Bergauf pedalen.

Auf die Frage wieviel Kilometer es noch bis zur Passhöhe sind meint der Norwegische Autofahrer ca. 2-4 Kilometer, doch in Wahrheit muss ich noch 15 Km Kurbeln bis das Schild erreicht ist.

Passhöhe zwei Kilometer vor dem Polarkreis

Polarkreis Center

Ich verlasse den Polarkreis und für mich ist diese imaginäre Linie die Grenze zu Südnorwegen. Ab Morgen hätte ich gerne nur noch Sonnenlicht durchflutende Landschaften und mindestens 25 Grad. Die Abfahrt ins Tal wird zum Teil ziemlich holprig denn die E6 wird hier erneuert.

Es ist wie eine Erlösung als das Schild vom Campingplatz auftaucht. 

Tagesdaten: 112 Km / 9:15 Std In Fahrt / 1088m Anstieg und 861m Abstieg


 



Dienstag den 27.08. von Krokstrand – Bjerka 94Km

Der Himmel sieht schon vielversprechend aus als ich um 8Uhr 50 vom Platz rolle, lockere Bewölkung und Sonnenschein. „Also geht doch“ Um es vorweg zu nehmen, es wird im Laufe des Tages sogar noch schöner und wolkenlos. Die letzten Tage hat es so viel geregnet so dass der Dunst noch über den Wäldern liegt und die Bäche scheinen über zu quellen. 

Flusstal  

Nach dem die Großbaustelle hinter mir liegt fahre ich auf der E6 bis kurz vor der Stadt Mo i Rana wo ich mir das zweite Frühstück genehmige. Die Stadt Mo i Rana ist keine Schönheit, sie ist eine Bergbau- und Industriestadt und liegt am Ranafjorden. Im Supermarkt kaufe ich noch die Zutaten für eine Gemüsepfanne ein, die ich heute kochen möchte.   

Aus dem Bergland kommend erreiche ich wieder das Meer   

Bis zum Ort Bjerka , am Ende des Ranafjorden, pedale ich, wo ich mir auf den gleichnamigen Camping einen schönen Platz mit Tisch und Bank suche.

Nach dem das Zelt steht und ich den obligatorischen Kaffee zu mir genommen habe, beginne ich mit dem Kochen. Die Zutaten sind: Gelbe und rote Paprika, Tomaten, Zwiebel, Reis, Käse und Bohnen. Es schmeckt mir hervorragend, Hendrik hätte es sicher noch etwas schmackhafter hinbekommen.

Tagesdaten: 94 Km / 6:20 Std. in Fahrt / 699m Anstieg und 978m Abstieg





Mittwoch den 28.08.    von Bjerka – 14 Km vor Hattfjellkdal

Mit dem Sonnenaufgang 5Uhr20 werde ich wach. Das Zelt ist von außen triefe nass wegen der Nähe zum Fjord. Nachdem die Sonne über die Baumwipfel gestiegen ist, ziehe ich die Heringe und stelle das Zelt zum Trocknen in die Sonne. Um 8Uhr15 habe ich alles verpackt und die Taschen hängen am Rad. 

Ein sonniger Morgen am Fjord  

Von der ersten Kurbelumdrehung an lässt die Straße keinen Zweifel aufkommen das es heute wieder in gewohnter Wellenbewegung nach Oben geht. Nach 10 Km verlasse ich die vielbefahrene E6 und nehme die Nebenstraße 806, was sich später als eine gute Wahl herausstellt. Fast habe ich die teilweise mit neuem Belag ausgestattete Straße für mich alleine. 

Zeitweise muss ich in den kleinsten Gang schalten um kräfteschonend da hoch zu kommen. Oben Angekommen werde ich mit fantastischen Aussichten belohnt.  

Hier in der Gegend, ganz in der Nähe zur schwedischen Grenze, stehen die höchsten Berge im Norden und der Oksfindan Gletscher ist hier zu bestaunen. 

Der Rossvatnet  

Als ich am riesigen Rossvatnet See ankomme ist es 14:00 Uhr. Hier ist ein schöner Rastplatz mit Tischen und Bänken, aber mir ist es noch zu früh. So verspeise ich hier nur einen Apfel und pedale noch zwei Stunden weiter. Genau zur rechten Zeit finde ich am See einen offenen Anglerunterstand mit Tisch und Bank. 

Free Camping

Tagesdaten : 70 Km / 1204 m Anstieg und 831m Abstieg Aktuelle Höhe 375m


 

 

Donnerstag den 29.08.   von vor Hattfjelldal – Free Camping am See 69 Km

Still ruht der See, über ein beeindruckendes Wolkenmeer wo ein paar Sonnenstrahlen durchbrechen und schräg aufs Wasser treffen.  

Eine knappe Stunde brauche ich für die 12 Km bis auf die Straße Nr.73. Diese bringt mich von der Nebenstrecke mit alpinem Charakter zurück auf die E6. Die Strecke ist jeden einzelnen Schweißtropfen wert den ich vergossen habe.

Die blauen Stellen am Himmel sind mittlerweile so groß das die Sonne durchbrechen kann.

Nach dem ich die Stadt Trofors im Tefsnattal erreiche, kurbele ich Flussaufwärts. Nach 46 Tageskilometer ist Zeit für eine Rast, die ich auf einem Campingplatz einlege. Der Chef vom Ganzen eröffnet mir das der Campingplatz Mjavatn den ich gedenke anzusteuern geschlossen ist. Auch der folgende Streckenabschnitt ist eine Qual. Da die E6 neu gemacht wird sind Umleitungen und Ampelanlagen ein Hindernis. Da sehe ich kurz nach 14 Uhr ein Schild Free Camping. Der Platz der von Wohnmobilen und Wohnwagen genutzt wird liegt direkt an einem See. Ich probiere ob ich hier eine Internetverbindung bekomme und versende den Bericht von Gestern an Ingo.

Das Zelt baue ich neben einen zum See offenen Unterstand auf.

Gerade habe ich mich im See gewaschen und rasiert, ein paar Nudeln gekocht, da beginnt es heftig zu regnen. Der aufkommende Wind treibt ihn in den Unterstand so dass ich ins Zelt flüchte, wo ich den Bericht schreibe. Ob ich ihn noch versenden kann wissen nur die Götter des Wlan und des Internet.

Tagesdaten: 69 Km / 6:55 Std. in Fahrt / 635m Anstieg und 839m Abstieg.



 

 

Freitag den 30.08. vom Free Camping – Harran 110 Km 

Hendrik der Norwegenfahrer hat heute Geburtstag

Die erste Hälfte der Nacht hat es wie aus Kübeln geschüttet. Das Wasser stand in großen Pfützen um das Zelt herum, aber es hat absolut dichtgehalten. Am Morgen ist es nur 11 Grad und total bewölkt aber trocken. Das Zelt muss ich nass einpacken und wenn die Sonne rauskommt werde ich es zum Trocknen ausbreiten. Kurz nach acht Uhr verlasse ich den Zeltplatz und finde mich schon bald in der Großbaustelle wieder. 

Die neue Trasse der E6 wird begradigt, damit die Autos noch mehr Gas geben können. Ich ziehe die Straßen vor, die für den Mensch und seine Fuhrwerke gebaut wurden. 

Auch ein neuer Schienen Strang wird daneben verlegt.  

Bei Tkm 16 (Tageskilometer) mündet die Nebenstaße aus dem Fipling Tal in die E6. Diese Straße wollte ich zuerst fahren habe es dann doch nicht gemacht. Wäre wohl besser gewesen, denn dann hätte ich die Großbaustelle umfahren. 

Die Grenze zur Provinz Trondelag  

Die Sonne scheint jetzt von einem wolkenlosen Himmel und als eine asphaltierte Parkbucht kommt breite ich das Zelt zum Trocknen aus. Ich nutze die Zeit und mache zweites Frühstück. Eine Stunde später ist alles wieder trocken und verpackt und es kann weiter gehen.

Viele Schilder mit „Achtung Elch“ habe ich heute gesehen, aber ein Supermarkt wäre mir im Moment lieber, den der Proviant geht zur Neige. Endlich im Ort Namsskogan ist ein Coopmarket wo ich einen Teil der Lebensmittel einkaufe. 

Jetzt rolle ich runter ins Nam Tal und diesmal verläuft die E6 eine ganze Weile fast eben dem Fluss abwärts.  

Den Elch habe ich immer noch nicht gesehen, aber wenn jeder seine Scheune mit ihren Köpfen dekoriert, wird das auch nichts damit.  

Wie so oft schon geht es die letzten Kilometer wieder auf und ab bis ich um 17:00 Uhr zum Campingplatz in Harran komme. Ein schöner Platz mit einer großen Campingküche. Das Zelt baue ich als erstes auf denn es sieht nach regen aus.

Tagesdaten: 110 Km / 7:00 Std in Fahrt / 626 m Anstieg / 747m Abstieg





Samstag den 31.08. von Harran –Kvam 73 Km

Es steht schon in der Bibel „Und am siebten Tage sollst du ruhen.“ Doch was soll ich hier in dem Kaff, welches außer dem Campingplatz und einer Tankstelle nichts zu bieten hat. Als ich aufstehe tröpfelt es noch leicht, so dass ich mich nach der Morgentoilette in die Camping Küche verziehe und gemütlich frühstücke, in der Hoffnung das der Regen aufhört und die Sonne das Zelt trocknet. Daraus wird nichts, muss ich später feststellen und pack das Zelt nass ein.  

In kompletter Regenmontur bei 12 Grad starte ich in den letzten Tag des Monats August. Es geht weiter den Fluss entlang. Da das Tal zu eng wird für Fluss und Straße, steigt diese hoch und höher. Ab und zu kann ich einen Blick ins Flusstal erhaschen. Dieses Szenario wiederholt sich einige Male und die langen Steigungen zermürben mich langsam aber sicher.

Hier bin ich mal auf Fluss Niveau  

Eine Augenweide ist dieses liebevoll gepflegte Haus

Bei meiner Teepause auf einem Rastplatz, bekomme ich von einem netten Ehepaar das mit dem Womo unterwegs ist, den Salzstreuer aufgefüllt. Sie sind vom Steinhusener Meer zuhause, welches bei Hannover liegt. Salz gibt es in den Supermärkten meist nur in einem Kilo, wenn man Glück hat schon mal als ein Pfund verpackt.

Das Etappenziel Trondheim rückt näher

Kurz vor dem Campingplatz Kvam, den ich mir als heutiges Ziel ausgesucht habe, beginnt erneut der Regen und ich kann die Hoffnung begraben mein Zelt in der Sonne zu trocknen.

Ortseinfahrt von Kvam am Snasvatner, ein 50 Kilometer langer See

Um 15:00 Uhr stehe ich in der Rezeption vom Campingplatz und frage nach dem Preis der kleinen Hütten. 400,- NOK ist die Antwort und ich gönne mir das heute mal. Da die Hütte beheizt ist kann ich mein gewaschenes Radlerdress, die Regensachen und das Zelt trocknen.

Tagesdaten: 73 Km / 5:10 Std In Fahrt / 741m Anstieg und 789m Abstieg