September 2021 Deutschland


Mittwoch den 01.09.2021

Heute hatte ich die Ehre an einer der monatlichen Sitzungen des Senats der Narrenakademie teilzunehmen. Als vorletzter Programmpunkt stand ein Lichtbildvortrag von mir, über meine Reise mit dem Fahrrad um die Welt auf dem Programm. Den Kontakt hatte schon vor einiger Zeit der Rector manificus Dr. Arie Nabrings geknüpft, dann kam Corona dazwischen. Heute war es nun soweit und ich konnte den Senatoren von den Erlebnissen des ersten Teils der Reise von April 2011- August 2014 berichten.

Im australischen Outback

Da mich die Fahne meiner Heimatstadt Dülken mit der Aufschrift „Gloria tibi Dülken“ um die ganze Welt begleitet hat, wurde ich mit dem goldenen Steckenpferd ausgezeichnet.








Der manificus Dr.Arie Nabrings bei der Verleihung der Ehrennadel

Das goldene Steckenpferd

Hier für alle Leser meiner Seite die nicht aus Dülken stammen, eine kurze Antwort auf die Frage: Was ist die Dülkener Narrenakademie.

Die Dülkener Narrenakademie (voller Name: Die Narrenakademie. Die erleuchtete Mondsuniversität. Die berittene Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken. Eingetragener Verein) ist eine Narrengesellschaft mit Sitz in Viersen.

Foto Windmühle

Tagungsstätte der Narrenakademie: Die Dülkener Narrenmühle. Dieses Foto hatte ich als Gastgeschenk in Postkartenformat mit auf der Weltreise.

Der Verein entstand in Dülken, einem Stadtteil von Viersen am linken Niederrhein und sieht den 21. Februar 1554 als den Tag ihrer Gründung an. Gegründet wurde sie als Spott auf die Geistlichkeit und den übertriebenen Habitus von Gelehrten. Man gab sich lateinische Namen, überzogene Titel sowie akademische Würden und ritt auf Steckenpferden um den Sitz des Vereins, die Narrenmühle. Im Februar 1754 feierte die Akademie ihren hundertsten Gründungstag (demnach wurde sie 1654 gegründet).

Die Narrenakademie hatte ihren Sitz zunächst in der Tränkemühle vor dem Süchtelner Tor auf dem Mühlenberg, (heute Standort der Paul-Weyers-Grundschule). Die Tränkemühle (erbaut 1505, 1880 abgebrannt) wurde seit Anfang des 19. Jahrhunderts überregional als „akademische Mühle“ bekannt. Später zog sie in die 1809 errichtete Windmühle im Süden von Dülken (zunächst Museumsmühle, später Narrenmühle genannt). Um 1835 löste sich das narrenakademische Leben auf. Die Narrenakademie erstand erst 1937 wieder und zwar zur Förderung des Dülkener Rosenmontagszuges. Der Vorsitzende führt den Titel „Rector magnificus“. Die Narrenakademie tagt im „Weisheitssaal“ der Mühle.

Moderne

Der Verein wurde 1974 als eingetragener Verein gegründet. Heute tagt ihr Senat monatlich und behandelt auf seinen Sitzungen ernste und nicht ganz so ernste Fragen. Einmal jährlich kommen die Senatoren im November mit den korrespondierenden Mitgliedern zu einem großen Ball zusammen, dem Ordensfest. Die Organisation des Rosenmontagszuges liegt heute in den Händen des Vaterstädtischen Vereins. Er sorgt für den nach eigener Sicht längsten Karnevalszug des linken Niederrheins, der an diesem Tag viele Auswärtige nach Dülken lockt. 1997 bestand er aus 152 Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen. Weiterhin kürt die Akademie den Karnevalsprinzen und ist für das 1912 in einer Bockwindmühle eingerichtete Museum der Stadt zuständig, das sie 2002/03 neu gestaltete.

Die Narrenakademie verleiht den Titel „Doctor humoris causa“. Träger sind unter anderem berühmte Narren wie Johann Wolfgang von Goethe, Berti Vogts, Erich Kästner, Salvador Dalí, Konrad Beikircher, Hanns Dieter Hüsch, Konrad Adenauer und der erste Mann auf dem Mond, Neil Armstrong sowie 2006 der damalige Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Jürgen Rüttgers. Das älteste bekannte Diplom der Narrenakademie wurde 1746 ausgestellt.

Die Mitglieder eröffnen die Dülkener Karnevalssession am 11. November jedes Jahres mit ihrem Narrenritt um die Windmühle auf Steckenpferden. Angeführt wird der Zug der Reiter vom Rector magnificus und den Senatoren der Narrenakademie. Ihn begleiten die Karnevalsvereine der Stadt.



Sonntag den 05.09.2021

Wanderung mit meinem Sohn Ingo auf dem Rheinsteig von Koblenz – Rüdesheim.

Da bei der DB gestreikt wurde bringt Oskar, ein Freund von Ingo, uns nach Koblenz. Nach dem wir unser Zimmer bezogen hatten stärken wir uns schon mal für die am nächsten Tag beginnenden Wanderung.

Nach der Vorspeise noch ne kleine Pizza


Montag den 06.09  Erster Wandertag

Von Koblenz – Lahnstein / 5,5 Std. Gehzeit / 17 Km / 440m Anstieg und 500m Abstieg.

Nach dem Frühstück gehen wir zum Deutschen Eck um mit der ersten Gondel um 10:00 Uhr, hoch zur Festung Ehrenbreitstein zu fahren, dem ersten Highlight der Tour.

Blick von der Festung

Der Wachsoldat Ingo

Nach der Besichtigung starten wir die Wandertour am Rhein und finden schnell das Markante Rheinsteigweg Schild.

Das blauweise Schild ist schon von weitem zu erkennen

Kurz hinter der nächsten Rheinbrücke führt der Weg steil in die Höhe, wo auch schon die Ruppertzklamm ausgeschildert ist.

Wir gehen die Klamm von oben nach unten, was meines Artens schwieriger ist.

Die Klamm ist stückweise mit Drahtseilen gesichert.

Kurz nach Ende der Klamm gelangen wir an die Lahn und nach einer Trinkpause, vorbei am dem historischen „Wirtshaus an der Lahn“ zu unserem ersten Quartier, dem Hotel und Griechischen Speiselokal Ariston.


Dienstag den 07.09

Von Lahnstein – Braubach / 3,5Std. Gehzeit / 9,5Km / 390m Anstieg und 390m Abstieg

Nach dem Frühstück auf dem Zimmer steigen wir hoch und bei der Aspichklamm fädeln wir uns wieder in den Rheinsteig ein.


Auch hier sind die steileren Stellen mit Drahtseilen gesichert

Mehrfach geht es auf und ab bevor wir mit Blick auf die Marksburg auf der Kerkertser-Platte pausieren. Um 12:00Uhr erreichen wir Braubach. Nach einer Pause draußen an einer Bäckerei mit Kaffee und Nussecken, suchen wir uns ein Zimmer. In der Pension Wiegandt bekommen wir für 82,-€ ein Doppelzimmer inkl. Frühstück.

Um 14:00 Uhr steigen wir hoch zur Marksburg und machen eine einstündige sehr informative Führung durch das alte Gemäuer mit.

Die Marksburg ist die einzige Höhenburg die nie zerstört wurde

Die Kanonen der Burg

Schöner Blick auf die Stadt Braubach wo wir am Abend im Gasthof zum goldenen Schlüssel zu Abend essen.


Mittwoch den 08.09.

Von Braubach – Kamp-Bornhoven / 5 Std. Gehzeit /17Km / 580m Anstieg und 570m Abstieg

Nach gutem Frühstück, wo wir uns die Thermoskanne mit heißem Wasser füllen lassen, beginnt der dritte Wandertag um 9:00 Uhr.

Viele herrliche Ausblicke auf das Rheintal bietet der Weg heute

Tolles Wanderwetter gibt es gratis

Der Durst lässt uns vom weg abweichen und im Ort  Filsen eine Pause einlegen

Danach geht es wieder hoch in den niedrig gewachsenen Eichenwald

Nach dem Abstieg nach Kamp-Bornhoven kommen wir hungrig und durstig im „Hotel im Rheintal“ an, welches wir in der Pause per Internet gebucht hatten. Gutes und schmackhaftes Essen zu normalen Preisen und leckeres Eis gibt es auch hier.


Donnerstag den 09.09.

Von Kamp-Bornhoven – St. Goarshausen / 8 Std. Gehzeit / 25 Km / 820m Anstieg             und 830m Abstieg.

Nach dreiviertel Stunde steilen Aufstieg erreichen wir die beiden Burgen der verfeindeten Brüder.

Burg Sterrenberg und Burg Liebestein

Von hier hat man einen schönen Ausblick ins Rheintal bevor der Weg ins Landesinnere nach Lykeshausen führt.

An der Wilhelmshöhe, wieder am Rhein angelangt ist es Zeit für Kaffee und eine Brotzeit


Vorbei an einem alten Bergwerk und zu Füßen der Burg Maus kommen wir zum Ort Wellmich. Von dort wandern wir den Rhein entlang nach St. Goarshausen wo wir gegenüber vom Bahnhof im Hotel Colonis eine Familienzimmer beziehen. Nach dem Abendessen und einem Spaziergang durch den Ort, machen wir es uns mit Wein und Knabbersachen vor dem Flimmerkiste gemütlich.

Blick auf die andere Seite des Rheins wo St. Goar liegt.


Freitag den 10.09

Von St. Goarshausen-Kaub / 6.5 Std. Gehzeit / 23 Km / 710m Anstieg und 710m Abstieg  

Heute Morgen scheint zum ersten Mal keine Sonne als wir um 8 Uhr 45 loslaufen. Zu heutigen Königsetappe ist es stark bewölkt mit nur ein paar blauen Stellen am Himmel. Wie jeden Morgen steigen wir erst mal hoch an Burg Katz vorbei und stehen um 9 Uhr 45 auf dem Loreleyfelsen.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie auf dem bekanntesten Felsen Deutschlands war, was abertausende Touristen aus dem Asiatischen Ausland sicher  nicht verstehen können.

Blick vom Loreleyfelsen  

Ingo auf dem Spitznack eine spektakuläre Felsformation in der Nähe von der Loreley

Durch einen intakten Buchenwald

Und wieder einer der wunderschönen Ausblicke

Auf dem ca. 4 Km langen Abstieg nach Kaub werden wir von einem starken Regenschauer überrascht.

Triefnass liegt Kaub vor uns

Geschafft, noch wenige hundert Meter und wir haben unsere Bleibe für Heute erreicht. In der Pension können wir unsere nassen Sachen zum Trocknen aufhängen bevor wir essen gehen. In einem mit drei Sternen dekoriertes Speiselokal finden wir noch einen Platz. Man gönnt sich ja sonst nichts.


Samstag den 11.09.

Von Kaub nach Lorch / 4 Std. Gehzeit /14 Km / 430m Anstieg und 440m Abstieg

Die Burg Pfalzgrafenstein 1326 erbaut, steht auf einer Insel im Rhein. Gerne hätte ich mir die alte Zollburg von innen angeschaut, aber die erste Überfahrt war erst um 10:00 Uhr.

Blick von oben auf die Burg

Pausenplatz mit Blick auf Bacherach

Ingo beim Abstieg nach Lorch, wo wir um 12:00 Uhr ankommen. Nach einiger Sucherei finden wir im Hotel Ansteiner Hof noch ein Zimmer.

Als Freistaat Flaschenhals bezeichnete sich selbst ironisch ein schmales Gebiet zwischen dem Rhein und dem unbesetzten Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, das nach Ende des Ersten Weltkriegs vom 10. Januar 1919 bis zum 25. Februar 1923 bei der alliierten Rheinlandbesetzung zwar unbesetzt blieb, jedoch vom übrigen unbesetzten Deutschland faktisch isoliert und damit politisch wie wirtschaftlich auf sich selbst gestellt war.

Im Gartenlokal des Weingut Rößler verbringen wir den späten Nachmittag

Das Abendessen nehmen wir im Gartenterrasse des Hilcherkeller zu uns


Sonntag den 12.09.

Von Lorch – Rüdesheim / 6 Std. Gehzeit / 21 Km / 700m Anstieg und 500 m Abstieg

Um 9:00 Uhr verabschieden wir uns von der netten Wirtin vom Arnsteiner Hof. Mit einem Lunchpaket im Rucksack steigen wir den Rheinsteig hoch wie jeden Morgen.

Gegen 10Uhr20 erreichen wir den Teufelskadrich. ( als Kadrich bezeichnet man geschlagene Rinnen in dem Holz zu Tal befördert wurde.

Meine Schwester Angelika schrieb mir nach dem sie das Bild gesehen hatte, du stehst da wie Rübezahl. Das Riesengebirge zu erwandern wäre sicher auch sehr schön.

Vor Assmannshausen entscheiden wir uns oben zu bleiben und den Fuß weg zum Niederwalddenkmal zunehmen und nicht den Sessellift der von Assmannshausen hoch zur Germania führt.

Kleine Erfrischung zwischen durch

Um 14:00 stehen wir vor der Germania. Da hier von beiden Seiten ein Lift hoch fährt ist der Andrang groß. Also machen wir ein paar Fotos genießen kurz den Ausblick auf Bingen, Rüdesheim und das Rheintal bis hin nach Mainz und entfliehen dem Trubel in dem wir runter nach Rüdesheim gehen. Hier kommen wir vom Regen in die Traufe, denn hier steppt der Bär. Im Hotel Felsenkeller bekommen wir ein schönes Zimmer.

Nach dem wir uns frischgemacht haben schauen wir uns die Stadt an, und schlendern durch die Drosselgasse.

Nach dem Abendessen in einem Bayrischen Biergarten mit Keller Bier naturtrüb, kaufen wir noch eine Flasche guten Rotwein aus der Rotweinstadt Assmannshausen, denn Probieren geht über studieren.


Montag den 13.09 Abreisetag

Die Heimreise mit der DB funktioniert Fahrplanmäßig. Von Rüdesheim nach Koblenz über Mönchengladbach bis Viersen Hbf.

Fazit: So oft bin ich schon, auf beiden Seiten und in beiden Richtungen mit dem Fahrrad den Rhein entlanggefahren, aber auf dem Rheinsteig zu Wandern ist etwas ganz anderes. Man bekommt eine neue und andere Sicht auf den Rhein und seine grandiosen Landschaften.

Tourdaten: 7 Wandertage /39 Std Wanderzeit /126km /4070m Anstieg & 3940m Abstieg.


Ab Freitag den 24.09.2021 gibt es wieder was zu lesen. Gabi und ich machen eine 17 tägige Radtour nach Norddeutschland. die grobe Planung sieht wie folgt aus:

Von Dülken bis an den Rhein, die Ruhr entlang, zur Fulda und weiter ab Han. Münden und den Weserradweg entlang bis Bremerhaven. Quer rüber nach Wischhafen, mit der Fähre über die Elbe nach Neuendorf zu der Fahrradschmiede unseres Vertrauens, der Fa. Norwid, wo gerade mein neues Norwid 2 gebaut wird.

Die Rückreise soll uns durch die Lühneburger-Heide, über Münster, entlang des Dortmund-Ems und des Rhein -Herne-Kanal, den Rhein entlang bis zurück nach Dülken führen.

Drückt uns die Daumen das wir gutes Radlerwetter haben. Obwohl man sagt ja " wenn Engel reisen scheint die Sonne.



Freitag den 24.06.2021   von Dülken – Hattingen

Gestern habe ich auf der AIDALuna in Kiel ausgecheckt (vier Tage Reise mit meinem Kegelclub) und heute sitze ich schon auf meinem schönen Radl und fahre an der Ruhr entlang. Ich, die Gabi, begrüße euch Radträumer-Fans alle. Um 8:15 Uhr öffnen wir unser Gartentor und los geht es.

Wir verabschieden uns von Werner und Angelika

Endlich wieder radeln. Ich bin richtig glücklich. Unsere erste Pause halten wir in Ratingen, auf der Oberstrasse 9, ab. Dort hat Ingo, Walters Sohn, sein Fotofachgeschäft. Ingo verwöhnt uns mit Kaffee und leckerem Kuchen.

Ingo freut sich über unseren Besuch

Um ca. 12 Uhr verabschieden wir uns und radeln weiter. Es geht über den Eselsberg Richtung Essen Kettwig.

Hier treffen wir auf den Ruhrradweg den wir entlang pedalen

Man kann in den Bäumen und hohen Sträuchern noch den Unrat sehen, der beim Hochwasser hängen geblieben ist. Erschreckend wie hoch auch hier das Wasser angestiegen war.

Der Baldeney-See ist ein beliebter Ausflugsort. Hier sind auch viele Radler und Jogger aktiv.

Ausflugsdampfer

Wir verlassen den Ruhrradweg um die Strecke etwas abzukürzen und werden dafür mit einer Kletterpartie bestraft. Das ging am ersten Radtag ziemlich in die Beine. Kurz vor Hattingen entdecken wir ein Campingplatz Schild, was wohl beim Hochwasser umgestürzt ist.

Hier legt man wohl auf Radler, die nur eine Nacht bleiben, keinen Wert. Wir werden abgewiesen.

Wir gönnen uns in einem Biergarten jeder ein alkoholfreies Weizen und schaffen die letzten Kilometer bis zum Campingplatz „An der Kost“ noch locker.

Hier werden wir sehr freundlich empfangen und bekommen am Abend im Restaurant noch ein leckeres Essen.

Schöner Platz, tolles Wetter, was will man mehr.

Tagesdaten: 95 km geradelt, in 7 Std. 10 Min. FZ, 471 m Anstieg und 457 m Abstieg 




Samstag den 25.09.  von Hattingen zur Möhnetalsperre

Nach einer sternklaren Nacht und einen noch fast vollen Mond folgt ein wolkenverhangener Morgen. Nach dem wir ausgiebig gefrühstückt haben und alles in den Radtaschen verpackt ist, verlassen wir um 8Uhr25 den kleinen aber feinen Campingplatz.

Camping an der Kost.

Meist führt der Ruhrradweg direkt am Fluss entlang aber wechselt häufiger auf die andere Flussseite.

Mal mit einer kleinen Fähre dann geht es wieder über eine Brücke. Auch liegen ein paar Steigungen auf dem Weg, 20 % war die stärkste am heutigen Tag.

Auch Pausen müssen sein damit unsere Körper hinterher was zum Verbrennen haben.

Die Ruhr an der Möhnemündung

In lang gezogenen Kurven bringt uns die Straße hoch zur Möhne Talsperre mit ihrer sehenswerten Staumauer.

Die Staumauer ist ein Touristenmagnet und dem entsprechend ist hier am heutigen Samstag was los. Auch die Sonne scheint seit einer Stunde von einem blauen Himmel herab.

Gabi gibt die Adresse vom Campingplatz ins Garmin ein und wir radeln los.

Über den See dann links und wir haben unser Ziel für heute erreicht.

Auf dem Camping Platz Möhnesee

Tagesdaten: 97 Km / 6:45 Std in Fahrt / 381m Anstieg und 235m Abstieg



Sonntag den 26.09. von der Möhne Talsperre bis zum Diemelsee

Abendstimmung vom Vorabend

Heute Morgen wecken uns die schnatternden Wildgänse hier am Möhnesee und die sehr laut quietschende Luftmatratze unseres Zeltnachbarn. So verlassen wir um 8:25 Uhr diesen schönen Campingplatz, nicht um zur Wahlurne zu gehen (das haben wir schon per Briefwahl erledigt), sondern um einen schönen Radtag zu erleben. Wir umradeln den Möhnesee.

Ende vom Möhnesee

Unser Radweg führt uns über eine Bahntrasse und an der Möhne entlang hoch. Man merkt es kaum aber stetig pedalen wir uns Talaufwärts. Das ist so als wenn man zu wenig Luft in den Reifen hat und man denkt: „Warum rollt es denn heute so schwer?“ Es sieht sogar manchmal so aus als ob es runter ginge und es geht kontinuierlich hoch. Langsam aber sicher lässt sich die Sonne blicken.

Sonne und schöner Weg, was will man mehr.

Kurz hinter Rüthen nach 28 km finden wir einen sonnigen Platz, wo wir unser Zelt zum Trocknen ausbreiten können und gleichzeitig unser zweites Frühstück einnehmen können.

Unsere Handtücher, unser Zelt und unsere nassgeschwitzten T-Shirts sind trocken und die Fahrt geht weiter hoch Richtung Brilon. In Brilon entscheiden wir uns für den Campingplatz am Diemelsee. Wir füttern unser Garmin mit den Daten und los geht’s. Hoch, Hoch und nochmal hoch.

Hochsauerland

Es wird schon fast alpin aber es lässt sich gut fahren. Die traumhaften Ausblicke lenken uns von den Strapazen ab. Ab und an geht es rasant abwärts aber danach müssen wir uns wieder hochpedalen. Gut das wir das beide so gerne machen. Am Diemelsee erreichen wir die Staumauer und sind nassgeschwitzt.

Blick auf die Staumauer Diemelsee.

Nun ist es nur noch ein Katzensprung und wir checken beim „Camping Seeblick am Diemelsee“ ein.

Hier wird man sehr freundlich empfangen und mit 15 € für uns zusammen bekommen wir doch einen super Preis für eine Campingübernachtung. Noch dazu sind hier Bayrische Wochen und die Gaststätte hat hervorragendes Essen.

Das haben wir alles aufgefuttert, weil es so lecker war. Ein Lob an den Koch.

Morgen geht es weiter durch das liebliche Diemel-Tal bis zur Weser.

Tagesdaten: 65 km, in 5:05 Std., 620 m hoch und 460 m wieder runter



Montag den 27.09. vom Diemelsee bis Trendelburg, ca.13 km vor der Diemel Mündung in die Weser

Wie jeden Morgen, wenn wir auf Tour sind, gehe ich zum Duschen und Gabi schmeißt den Kocher an. Jeder von uns weiß was er zu tun hat und so sind wir auch meist nach zweieinhalb Stunden startklar. So auch heute, die aufgehende Sonne taucht den Diemelsee in ein warmes Licht.

Die Diemel fließt vom See nach Bad Karls-Hafen, wo sie in die Weser mündet. Rein theoretisch müsste es also nur bergab gehen. Dass es nicht so ist, merken wir schon bald, nämlich als der Radweg sich von der Diemel abwendet und uns extrem steil hoch nach Padberg führt.

Zauberhafte Stimmung

Danach radeln wir wieder runter ins Tal und durch einen durch Licht und Dunst verzauberten Wald. Das sind einfach wunderschöne Ausblicke die einem andächtig werden lassen. Da wir morgens das Zelt nass verpacken müssen, halten wir um die Mittagszeit Ausschau nach einem geeigneten Platz um es zum Trocknen auszubreiten. Der Himmel hat sich zu gezogen und es sieht nach Regen aus, darum suchen wir uns einen Platz unter einer Brücke aus, wo wir auch unsere obligatorische Pause abhalten können. Doch dann reißt es auf und die Sonne trocknet unser Zelt.

Wie bestellt ist die Sonne da.

Anschließend geht es entspannt weiter. Mehrmals steigt der Diemel Radweg noch an, so dass es uns nicht langweilig wird. Um 15Uhr20, dreizehn Kilometer vor der Mündung der Diemel in die Weser, kommen wir im Ort Trendelburg an einem recht beschaulichen Campingplatz vorbei. Wir beschließen für heute hierzubleiben.

Ein schöner Platz mit Tisch und Bank

Nach dem das Lager aufgebaut ist und wir wieder gut riechen, beginnt Gabi mit ihren Kochkünsten auf dem Einflammenherd ein Abendessen zu zaubern. Dazu gibt es frisch gezapftes Bier vom Fass. Was will man mehr.

Tagesdaten: 81 Km / 5;35 Std. / 400m Anstieg 640 m Abstieg




Dienstag den 28.09   von Trendelburg bis Bodenwerder

Der Tag beginnt sehr diesig, nicht nur auf dem Campingplatz sieht man alles wie durch einen weißen Schleier, auch der Weg bis nach Bad Karlshafen ist sehr nebelig.

Aber ich habe trotzdem den Durchblick

Hier in Bad Karlshafen mündet die Diemel in die Weser

Wir befinden uns im Dreiländereck von NRW, Hessen und Sachsen und radeln jetzt auf dem Weser Radweg

Die Landschaft ist so reizvoll das wir aus dem Staunen nicht rauskommen. Noch dazu scheint die Sonne und verzaubert die wunderschönen Fachwerkhäuser. Uns fällt auf das viele Menschen einfach stehen bleiben und mit uns ein kleines Schwätzchen halten wollen. Sehr nette und aufgeschlossene Leute leben hier.

In Höxter wechseln wir die Uferseite und durchfahren den mittelalterlichen Stadtkern.

Skyline von Höxter

Die Weser zieht einige große Schleifen und mal geht es kurz aber heftig hoch, dann auch wieder runter und am Ufer entlang.

Long Vehikel

Um 13 Uhr füllen wir beim EDEKA in Holzminden unsere Vorräte auf und lassen uns ein alkoholfreies Weizen schmecken.

Weiter geht es mit neuem Schwung. Es rollt gut und so lassen wir einige Campingplätze links liegen und entscheiden uns für den schönen Platz bei Bodenwerder mit dem Namen „Himmelspforte“.

Kurz vor dem Ziel  

Tagesdaten: 81 Km / 5:25Std. in Fahrt /245m Anstieg und 256m Abstieg



Mittwoch den 29.09.2021   von Bodenwerder nach Porta Westfalica

Der morgendliche Nebel hängt über dem Platz der direkt an der Weser liegt. Als ich vom Duschen zurück bin, ist es fast hell und der Geruch vom Kaffee steigt mir unter die Nase, den Gabi schon aufgebrüht hat. Der Rest ist Routine, Lager abbauen, verpacken und die Räder beladen.

Im Eingangsbereich der Himmelspforte hängt diese Schautafel wo wir uns ansehen, wo wir sind und was noch vor uns liegt.

Meist auf dem Treidelpfad geht es entlang der Weser. Das nun die Sonne den Nebel vertreibt und ein blauer Himmel zu sehen ist, hätten wir heute Morgen nicht geglaubt. Wir nutzen die Gunst der Stunde und breiten das nasse Zelt in der Sonne aus. Es ist erst 11:00 Uhr aber für eine Brotzeit ist es nie zu früh.

Gegen 11.00 Uhr radeln wir durch den Hafen von Hameln. Den Rattenfänger bekommen wir leider nicht zu sehen.

Bald darauf ziehen von Süd-West dunkle Regenwolken heran und wir können uns vor dem ersten Schauer des heutigen Tages und der Tour in ein Bushäuschen flüchten. Nach dem wir unsere Regenmontur übergestreift haben geht es weiter. Wir sind mal gerade ein paar Kilometer gefahren da wird das Wetter wieder besser.

Dafür ist der nächste Regenguss umso heftiger, vor dem wir uns in der Ortschaft Uffeln unter ein Carport retten können. Die Wartezeit nutze ich um uns bei Booking.com ein Zimmer im Bach Hotel in Porta Westfalica zu buchen. Bei dem Sauwetter verspüren wir keine Lust auf Campieren im Freien.

Vorbei an der Porta Westfalica gelangen wir um kurz vor 17:00 Uhr zu unserm Hotel, das nur einen Steinwurf entfernt vom Weserradweg liegt. Leider hat das Restaurant geschlossen aber da wir noch einkaufen waren ist das kein Problem.

Der Zimmerkoch bereitet und ein schmackhaftes Abendmahl. Für Morgen ist wieder trockenes Wetter angesagt.

Tagesdaten: 86 Km /5:50 Std in Fahrt / 218m Anstieg und 265m Abstieg



Donnerstag den 30.09.  von Porta Westfalica bis zum Alvesersee bei Eitzendorf

Heute gibt es Frühstück auf dem Zimmer. Das heißt wegen Corona wird hier kein Frühstück angeboten also machen wir uns Kaffee und jeder ein Müsli. Das ist lecker und bringt genügend Energie zum Radeln. Bei schattigen 9 Grad, aber fast wolkenlosem Himmel, finden wir sehr schnell zurück auf den Weserradweg. Heute beradeln wir den Mittelweser-Abschnitt.

Wasser-Straßen-Kreuz hinter Minden

Dieser Radweg wird auch westfälischer Mühlenradweg genannt.

Ein sehr schönes Fotomotiv bei dem blauen Himmel

Um 11:15 Uhr finden wir in Stolzenau einen schönen sonnigen Platz am alten Bahnhof für unsere Pause. Der Bürgermeister höchst persönlich begrüßt uns und fragt woher und wohin. Wir halten einen netten Plausch.

Ab hier wird der Radweg langweilig. Er führt uns im zick zack durch die Wiesen und von der Weser bekommen wir kaum noch was zu sehen.

Wiesenpracht

In Nienburg füllen wir unsere Vorräte auf. Wir sind gefrustet weil der Weg so langweilig ist.

Nienburger Innenstadt

Weiter geht es aber diesmal geben wir uns ein Ziel ins Navi ein und verlassen den Weserradweg.

Kurz darauf lege ich mich einmal auf den Asphalt hin, weil ich einen Moment zu lange nicht auf die Straße geguckt habe. Walter bremst und ich kann noch gerade ausweichen. Zum Glück sind die Taschen auch ein guter Schutz wenn man auf die Seite fällt. Ein paar kleine Abschürfungen sonst ist aber alles okay. Glück gehabt aber auch verdient! Als Trostpflaster gibt es beim Bäcker Kaffee und Kuchen. Wir finden im Internet einen Campingplatz hinter Hoya und geben die Adresse ins Navi ein. 16 km sind schnell runtergeradelt und wir erreichen den schönen Platz „Zur Seerose“. Der Platzbesitzer ist sehr aufmerksam und zeigt uns den schönsten Platz am See. Seine Hütte ist direkt daneben und wir können die Sitzgelegenheiten mit nutzen. Wir fühlen uns hier richtig wohl.

Schnell richten wir uns häuslich ein.

Hier koche ich in meiner neuen Einbauküche

Das war bisher der schönste Campingplatz dieser Tour.

Zur Seerose in Eitzendorf, Am Alvesersee,

Tagesdaten: 100 Km / 6:25 Std in Fahrt / 165 m Anstieg und 208 m Abstieg