September 2020 Deutschland
Das schöne und stabile Spätsommerwetter hat mich nochmal zu einem Kurztrip veranlasst. Hier die grobe Planung: Von Dülken mit der Deutschen Bahn nach Stuttgart. Ein Stück den Neckar entlang über die schwäbische Alp bis zum Bodensee. Nach dem ich diesen umrundet habe geht es durch den Elsas an die Saar, entlang der Mosel, Ahr und der Rur pedale ich wieder zurück nach Dülken.
Samstag den 19.09.2020
Bei der Verabschiedung heute Morgen am Bahnhof kann ich es meiner Schwester Gabi an den Augen ablesen, das sie gerne mitgefahren wäre.
Der Zug nach Stuttgart startet in Düsseldorf mit 15-minütiger Verspätung und läuft um 13Uhr 30 in den Stuttgarter Sackbahnhof ein. Der Bahnhof ist eine Großbaustelle aber den Radweg runter zum Neckar finde ich problemlos. Am Neckar wartet schon die nächste Umleitung auf mich.
Das Mercedes Museum
Am Stuttgarter Stadion ist die Hölle los denn die Stuttgarter haben die Freiburger zu Gast, das erste Spiel mit Zuschauer in Coronazeiten.
Das erste Hinweisschild mit dem Logo des Neckartal – Radweg
Aber die Baustellen und damit verbundenen Umleitungen sind erst auf den letzten 30 Km verschwunden und nun führt der der Weg auch fast immer direkt am Neckar entlang.
Um 19:00 Uhr pedale ich durch die sehenswerte Altstadt von Tübingen
Der Campingplatz liegt etwas außerhalb im Grünen und bevor es dunkel ist steht mein Zelt. Abendbrot essen und den Tagesreport schreiben muss schon beim Schein meiner Kopflampe passieren. Um 22:00 Uhr stoße ich mit einem Becher Wein auf den ersten Radtag an.
Tagesdaten: 83 Km / 5 Std. Zeit in Fahrt / 365m Anstieg und 325m Abstieg
Sonntag den 20.09. von der Universität Stadt Tübingen bis Pfohren 114 Km
Um 7Uhr15 werde ich wach, es ist schon hell da draußen. Erst mal unter die Duschen denn das heiße Wasser auf meinem Körper weckt die Lebensgeister. Nach dem ich in Ruhe gefrühstückt habe und alle Sachen in den Packtaschen verschwunden sind kann es um 9Uhr45 losgehen. Blauer wolkenloser Himmel bei18 Grad sind beste Voraussetzungen für den Start.
Rottenburg ein bezauberndes Städtchen
Da heute Sonntag ist habe ich eine Kurzetappe bis zum Campingplatz in Rottweil angepeilt. Mein Navi, das ich auf kürzeste Strecke eingestellt habe. leitet mich hoch in den Wald.
Der Weg wird immer schaler und steiler so dass ich nur noch schiebend vorwärtskomme. Danach geht es runter nach Fischbach am Neckar. In Sulz a.N. auf dem Marktplatz, ist eine Pause fällig.
Der folgende Radweg lässt mich auf 533m ü.NN. hoch kurbeln um dann in Rottweil festzustellen das es hier nur einen Womo Abstellplatz gibt.
Rottweil
Naja auf meiner Karte ist der nächste Campingplatz in Bad Dürrheim in 21Km Entfernung eingezeichnet. Aber auch der entpuppt sich als Niete für mich, nur für Womos ist er ausgelegt. Die letzte Möglichkeit ist ein Platz bei Pfohren der nun noch 11 Km entfernt ist. Natürlich ist es erst mal wieder eine Kletterpartie aber dann erreiche ich die junge Donau und bald auch den Campingplatz am Riedsee.
Die Donau
An der Rezeption ist man sehr nett und hilfsbereit zu mir und ich schaffe es noch gerade nach dem das Zelt aufgebaut ist, in der Gaststätte zu Abend zu essen. Jetzt sitze ich um 22Uhr noch vor dem Zelt und tippe den Tagesreport ins Schreibprogramm.
Tagesdaten: 114 Km / 8:20 Std.in Fahrt / 1004m Anstieg und 669m Abstieg
Montag den 21.09. von Pfohren nach Markelfingen am Bodensee 60 Km
Für das ich gestern Abend so geschafft und ich erst um 23:00 Uhr in der Horizontalen war, bin ich heute Morgen schon um 7Uhr 15 wieder fit. Um 9:00 Uhr rolle ich schon auf dem Donauradweg in Richtung Geisingen.
Der Donau Radweg den ich schon von der Mündung bis zur Quelle befahren konnte.
In Geisingen überquere ich die Donau und anschließend die restlichen Hügel der schwäbischen Alp. Die sind nicht all zu hoch aber der Radweg verläuft fast schnurgerade und mit 18-20% Steigung ist das eine schweißtreibende Angelegenheit bis ich oben auf 824m angekommen bin.
Ich bin auf der Höhe
Ab hier geht es gefühlt fast nur noch Bergab, bis nach Singen wo ich auf einem Spielplatz eine Pause einlege.
Das Zelt breite ich in der Sonne aus denn in der Nähe zum See hatte sich wieder viel Kondenswasser gebildet. Kurz vor 12:00 Uhr kaufe ich in der Altstadt von Radolfzell noch ein paar frische Lebensmittel ein. Hier treffe ich auch auf die Beschilderung des Bodensee Radweg.
Der Schilderbaum
Der Campingplatz Willam in Markelfingen
Den ersten Campingplatz auf dem Weg nach Konstanz steuere ich an. Es ist zwar erst 14Uhr 20 aber ein wenig die Sonne genießen an diesem herrlichen Spätsommer Tag muss jetzt mal sein. Fürs Wäsche waschen und die Akkus aufladen bleibt auch noch genügend Zeit.
Das Schwabenmeer
Tagesdaten: 60 Km / 4:20 Std in Fahrt / 358m Anstieg und 616m Abstieg
Dienstag den 22.09.2020
Es ist noch stock dunkel als ich um viertel nach fünf wach werde. Ich bin ausgeschlafen und mache mir erstmal einen heißen Kaffee. Das ist ein Muss morgens, danach kann die Welt untergehen. Um 7Uhr 15 rolle ich schon auf dem Radweg nach Konstanz. Hier ist schon so einiges los, aber nicht Radtouristen, sondern Kinder auf dem Weg in die Schule.
Konstanz am Morgen
Ich pedale am Ufer entlang bis ich vor dem Fähranleger nach Meersburg stehe. Der Fährbetrieb wurde am 30.09.1928 feierlich eröffnet. Aber ich möchte ja den ganzen See umrunden also lenke ich mein Norwid vorbei an der Blumeninsel und weiter nach Nordwest.
Familienfreundlicher Radweg
Die Straße windet sich hoch bis auf 556 m ü.n.N. (der See liegt auf ca. 390m) um dann in einer rasanten Abfahrt wieder runter vor Ludwigshafen zurück an den See zu kommen. Auf der Abfahrt werde ich von einem Platzregen überrascht und kann nun meine nagelneue Regenjacke, die ich zum Geburtstag bekommen habe, einweihen. Bei meiner obligatorischen Pause nach 50 Km in Ludwigshafen kann ich die Regen Montur wieder ausziehen, das Wetter wird wieder besser.
Trockenperiode
Um 12 Uhr kommt die Sonne raus und ich kann das Zelt und die Regensachen zum Trocknen ausbreiten. Die Fahrt weiter gleicht einer Reise zurück in die Vergangenheit. Als ich 1,5 Jahre bei den Fernspähern in Weingarten stationiert war hab ich mit meinen Freunden im Sommer die Gegend unsicher gemacht.
Meersburg
Friedrichshafen
Der Zeppelin ein fliegendes Wahrzeichen von Friedrichshafen
Hinter Langenargen finde ich einen Campingplatz er ist zwar super modern aber auch mit 22€ der teuerste bis jetzt.
Tagesdaten: 106 Km / 7:15 Std in Fahrt /479m Anstieg und 584m Abstieg
Gestern hatte ich nicht mehr die Lust und die Muße den Tagesbericht zu schreiben, wohlwissend das ich heute einen Pausentag einlegen werde. So verschickte ich an meinem Sohn Ingo nur die GPX Daten und die Fotos vom 23.09.
Hier der Report vom 23.09.
In der Nacht hat es stark geregnet große Wasserpfützen stehen auf dem Platz. Der Himmel ist wolkenverhangen was meiner guten Laune keinen Abbruch tut. Draußen in der freien Natur fühle ich mich mittlerweile am Wohlsten. Hier bekommen die Dinge wieder ihren wahren Wert.
Das erste Foto mache ich von Kressbronn aus, mit Blick auf Nonnenhorn.
In Wasserburg passiere ich die Grenze zum Freistaat Bayern und folge den gut ausgeschilderten Radweg zur Insel Lindau.
Für Lindauer Verhältnisse ist in der Altstadt noch nichts los.
Der Anblick der Skyline von Bregenz und die Berge sind schon imposant auch oder gerade bei diesen Lichtverhältnissen.
Die Seebühne in Bregenz ist nicht nur in Österreich ein Begriff. Dieses Jahr wird hier Rigoletto aufgeführt.
Nach der Rhein Überquerung entladen die tiefhängenden Wolken ihre nasse Fracht. Unter dem Blätterdach eines Baumes kann ich schnell noch meine Regensachen überziehen und es kann weitergehen. Eine halbe Stunde später kommt schon wieder die Sonne raus die auch nun den ganzen Tag über die Vorherrschaft am Himmel übernehmen wird. Um halb zwölf ist Pausenzeit und das Zelt kann ich auch zum Trocknen ausbreiten.
Bald rollen die Räder meines Norwid über Schweizer Asphalt. Der Stück Radweg bis Konstanz finde ich langweilig. Lange Passagen führen an der Straße oder der Bahnlinie entlang.
Da freut das Auge sich schon über ein außergewöhnliches Motiv an der Strecke.
In Konstanz muss ich mich entscheiden, entweder nach Stein am Rhein abzubiegen oder nach Reichenau. Ich entscheide mich für die Insel Reichenau wo es den schönsten Camping Platz am Bodensee geben soll, wie mir ein Radfahrer unterwegs erzählt hatte.
Auf Reichenau
Einen Insulaner frage ich nach dem Campingplatz Sandseele, der mich dann bis dorthin mit seinem Rad begleitet. Nach dem das Zelt steht, gehe ich runter zum See ins Restaurant und nehme zum Essen am Tisch Platz. Dort treffe ich auf Alfred mit seiner Frau aus meinem Heimatort Dülken, die hier mit ihrem WoMo Urlaub machen. So klein ist die Welt.
Heute schaue ich mir mal die Insel an und ob von hier eine Fähre geht oder ob ich wieder auf dem Deich zurückmuss.
Tagesdaten: 110 Km /6:55 Std in Fahrt / 254m Anstieg /258m Abstieg.
Donnerstag den 24.09
Nach dem ich gefrühstückt und die ausführliche Morgentoilette hinter mich gebracht habe, mache ich mich auf zu einer kleinen Inselrundfahrt.
Der Eingang zum Campingplatz
Zuerst fahre ich zum Schiffsanleger. Ja es geht ein Schiff, mit dem fahre ich Morgen mit von Reichenau bis nach Schaffhausen. Die Kreuzfahrt gönne ich mir jetzt mal. Das Ticket habe ich schon in der Tasche. 10Uhr 6 legt das Schiff der VSU vom Anleger in Reichenau ab und braucht ca.2.5 Stunden bis Schaffhausen.
Viele schöne urige Häuser und Kirchen liegen an der Strecke. Hier wird an jeder Ecke frisches Obst und Gemüse verkauft.
Nach dem ich meine Lebensmittelvorräte aufgestockt habe pedale ich runter zum Jachthafen
Schöne Boote aber noch schöner ist das absolut saubere und klare Wasser
Auf dem Weg zu St. Peter und Paul sehe ich noch ein Zeichen für intakte Natur.
Ein mächtiger Baumpilz an einer alten Weide. Zurück auf dem Platz schau ich mal bei den Dülknern vorbei.
Elke und Alfred mit ihrem WoMo
Sie laden meine Akkus auf und mich am frühen Abend zu einem Plausch ein. Ein kühles Bolten Alt aus der Heimat hat Alfred auch dabei.
Freitag den 25.09. von der Insel Reichenau – Küssaberg 49 km
Morgens als ich wach werde regnet es immer noch, so bereite ich mir Frühstück im Zelt zu.
Danach hört das Getröpfel auf und ich kann zusammenpacken. Um dreiviertel Zehn verabschiede ich mich von den Dülknern und radel zum Bootsanleger.
Das Schiff legt pünktlich um 10Uhr06 ab. Es wird eine beschauliche Fahrt über den Untersee und weiter über den Rhein.
Stein am Rhein
Nach 11 Stationen und um 12Uhr45 macht die MS Arenenberg in Schaffhausen fest. Hier ist Endstation und ich pedale nun hin zu den Wasserfällen auf der Schweizer Seite, rechts rheinig von der deutschen Seite habe ich sie schon gesehen.
Der Rheinfall von Schaffhausen
In Rheinau noch auf der Schweizer Seite mache ich meine erste Pause und überquer kurz darauf den Rhein über eine alte Holzbrücke und bin wieder in Deutschland.
Die vertraute Rheinroute Nr.15 ist nun ausgeschildert.
Kurz vor dem Ziel beginnt es noch mal heftig zu regnen und so freue ich mich doppelt über den Pavillon unter dem ich mein Zelt auf dem Camping Hochrhein aufbauen kann.
Hier bekomme ich auch noch was fürs leibliche Wohl. Ein gutes Essen einen Schnaps und kühles Bier.
Heute war es kaum über 9 Grad und Morgen soll es ähnlich werden. Gott sei Dank bin ich kein Schönwetterfahrer.
Tagesdaten: 49 Km / 4:40 Std. Zeit in Fahrt / 427m Anstieg und 510m Abstieg
Samstag den 26.09.
Zuerst möchte ich meiner langjährigen Freundin Ursula die mit dem Rad einen bösen Sturz hingelegt hat, eine gute Besserung wünschen. Ich kann die Schmerzen die Verstauchungen und Prellungen verursachen, aus eigener Erfahrung gut nachempfinden.
Der Pavillon unter dem ich mein Zelt gestern aufbauen konnte war viel wert, so kann ich heute Morgen das Zelt fast trocken einpacken. Bei 5 Grad und einem zünftigen Landregen starte ich in den neuen Radtag. Der starke Gegenwind pustet mir den Regen ins Gesicht. Eine Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen und darüber noch die Kapuze der Regenjacke da bleibt nur noch ein schmales Sichtfeld vor mir.
Ab und zu gelingt es mir noch ein Foto zu machen ohne das die Kamera Schaden nimmt, wie hier in Waldshut.
Kurze Zeit später sehe ich mal wieder den Rhein
Bis Rheinfelden bleibe ich am Rhein, dann schwenke ich ab in die Berge um den Großraum Basel zu umfahren. Es geht mächtig hoch aber immer noch fahrbar.
Ein zwischen Hoch
Nach dreieinhalb Stunden in Fahrt finde ich eine Bank unter einem Baum welche direkt an den Gleisen steht, wo ich kurz was essen und den Tee trinken kann.
Marc hat sich wohl hier das Leben genommen und die Stelle haben Freunde und Familie als Gedenkstelle hergerichtet. Noch lange nach dem ich wieder auf dem Rad sitze muss ich noch an diesen jungen Mann denken. Wie verzweifelt muss man sein um sich sowas an zu tun.
Ich bin nun nach einigen Höhen und Tiefen der Umgebung auf meinem für heute letzten Berg geklettert und habe einen fantastischen Ausblick auf das Rheintal. Im Landgasthof zum Schwanen in Bad Bollingen, finde ich noch ein Zimmer für die Nacht. Es wurde jetzt aber schon Zeit den es dämmert schon.
Die Temperaturen heute war 5-8 Grad, starker Gegenwind und Dauerregen den ganzen Tag. Es kann also nur besser werden.
Tagesdaten: 97 Km / 8:05 Std. in Fahrt/ 590m Anstieg und 733m Abstieg.
Sonntag den 27.09.2020 von Bad Bellingen – Wasselone 140 km
Frühstück gibt es schon ab 7Uhr15 und ich bin der Einzige im Salon, aber wer Frühstückt auch sonntags Morgen um diese gottlose Zeit.
Um 8Uhr 30 beginnt der neue Radtag wie der Alte aufgehört hat, mit Nieselregen. Zwei Faktoren sind anders heute Morgen der Regen ist wärmer und der Wind kommt aus der richtigen Richtung, nämlich von Hinten. So lenke ich meinen Drahtesel runter an den Rhein und finde auch den von mir gesuchten Rheinradweg Nr.15
Die Radwege Schildergalerie
Der Rheinradweg verläuft meist in Sichtweite des Stromes, wenn nicht irgendeine Baustelle dich auf andere Wege lotst.
Hier sind die Entfernungen mal gut verdeutlicht
Kurz hinter Sasbach am Kaiserstuhl überquere ich den Strom und komme nach Frankreich. Auf diese Etappe habe ich mich schon sehr gefreut, denn der Elsas ist wunderschön. Gabi da müssen wir mal zusammen hin.
Ein Ort ist schöner als der Andere, das Wetter wird auch wieder besser und es kommt sogar hier und da die Sonne raus.
Besonders schmucke Fachwerkhäuser und noch mittelalterlich anmutende Stadtkerne gibt es entlang der Weinstraße durch den Elsas.
Natürlich ist das Kurbeln auch anstrengend und so bin ich froh als ich nach 140 Km den angepeilten Campingplatz um kurz nach 18:00 Uhr erreiche. Die Rezeption hat schon geschlossen, Also baue ich mein Zelt in der Nähe vom Sanitärtrakt auf. Mein französischer Camping Nachbar bringt mir einen Teller mit einem heißes Kartoffelgericht drauf und meint etwas Warmes im Bauch würde mir jetzt guttun. Wie Recht er damit hat.
Tagesdaten: 140 Km / 8:20 Std.in Fahrt / 477m Anstieg und 520 m Abstieg
Montag den 28.09. von Waselone bis Völklingen 117 Km
Der Tag beginnt kalt mit 5 Grad Celsius. Gut ist, dass es dabei trocken ist. Schlecht für die Stadt ist das um 8Uhr30 die Rezeption nicht besetzt ist und ich den Platz nicht bezahlen kann, was für ein Pech aber. Die Nacht war trocken, jetzt liegt der Dunst wie ein weißes Tuch über den Tälern. Es ist oberhell, wie meine Tante Traudel aus Innsbruck immer zu sagen pflegte. Die Sonne wird’s schon richten.
Zum Aufwärmen geht es die ersten 17 Km im Wechsel mal rauf und mal runter, bis zur hübschen Stadt Saverne die in einem Tal liegt. Jetzt beginnt ein 4 Km langer Aufstieg zum Col de Saverne der es in sich hat. Kehre für Kehre windet sich den Berg hoch und er lässt sich im kleinsten gang noch gut fahren.
Ein Pass Foto am Col Saverne
Eine Sonnige Abfahrt
Das Wellenreiten, das ständige auf und ab dauert fast bis Ende des heutigen Radtages an. Erst mit Erreichen des Saarradwegs wird es ebener.
Was zum Gucken gibt es auch heute wieder genug.
Um 14:00 Uhr in der Stadt Sarralbe fülle ich in einem Norma Markt die fehlenden Lebensmittel auf. Kurze Zeit Später erreiche ich die Saar. Zuerst verläuft der Radweg zwischen Kanal und Saar entlang bis zur Stadt Saareguemines.
Der Radweg verläuft nun auf der linken Seite der Saar. Es beginnt zu leicht zu regnen aber eine Mütze reich schon aus um mich zu schützen.
Spiegeleien
So müssten alle Grenzen der Welt sein nur durch die Hinweisschilder zu erkennen.
Von hier sind es nun noch ca. 10 Km bis Saarbrücken. In der Karte ist ein Campingplatz eingezeichnet den ich aber nicht finde. Auch das mehrmalige Nachfragen bringt keinen Erfolg. Da der Regen stärker wird, und die Zeit drängt, verlasse ich in Völklingen den Radweg und suche in der Innenstadt eine Unterkunft und werde relativ schnell fündig. Das Hotel Kurtz mit Restaurant hat montags Ruhetag aber ich kann per Telefon und Pin-Code an der Eingangstür einchecken. Um 18Uhr dreißig bin ich auf meinem Zimmer.
Tagesdaten: 117Km in 8:25 Std in Fahrt mit 941m Anstieg und 954m Abstieg haben mir heute die Kraft aus den Beinen gezogen.
Dienstag den 29.09. von Völklingen an der Saar bis Schweich an der Mosel 116 km
Um 8:15 radele ich schon auf dem verregneten Saarradweg mit dem Ziel die Mosel heute zu erreichen.
Als ich den kleinen Ort Bous passiere, kommen in mir Erinnerungen an meine Bundeswehrzeit hoch. OG. Gier, Bulle genannt, so hieß ein Stubenkamerad von mir. Er kam aus Bous war Fliesenleger, Angler und Rothändle Kettenraucher.
Gerade mal zwei Reiseradler kommen mir auf der ersten Hälfte der Strecke entgegen. Dabei hat das fahren bei Regen viele Vorteile. Es staubt nicht, das Rad wird mal wieder gereinigt. Wenn man durstig ist macht man den Mund auf und steckt die Zunge raus und braucht nicht andauernd die Biergärten an zu steuern.
Ein wahrlich interessanter Weg der nie langweilig wird
Nach Tageskilometer 44 beginnt das schönste Stück des Saarradweges, die Saarschleife Klassisch. Nicht das erste Mal das ich hier fahre aber immer gerne wieder. Wie bestellt hört es auf zu regnen und ich kann meine Pause zelebrieren. Hinter der Staustufe Mettlach wechsele ich auf die Linke Seite der Saar wo der Weg mich hoch in den Wald führt bis hin zu einer Kapelle. Von hier hat man einen schönen Blick zurück auf Mettlach. Danach führt der Weg wieder hinunter an den Fluss. Noch dreimal wechsele ich die Seiten bis die hübsche Stadt Saarburg vor mir liegt.
Die Stadt hat eine markante Skyline mit hohen Wiedererkennungswert.
Bei Kilometerstand 89 gelange ich an die Saarmündung. Nun pedale ich die Mosel runter durch Trier wo eine Baustelle die nächste ablöst. Ruhiger wird es erst wieder als ich aufs andere Ufer gelange.
An der Mosel
Man glaubt es kaum aber um 16:00 Uhr kommt die Sonne raus. Ich steuere den Campingplatz am Jachthafen von Schweich an den ich auch punkt um 17:00 erreiche.
Das tut gut, einen Kaffee und eine warme Mahlzeit und das garniert mit den wärmenden Strahlen der Abendsonne.
Tagesdaten: 116 Km / 7:55 Std. Zeit in Fahrt / 184m Anstieg und 381m Abstieg
Mittwoch den 30.09. von Schweich bis Pündich 85 km
Der letzte Tag in diesem Monat beginnt für mich um 6:00Uhr. Zum Duschen in den Sanitärtrakt nehme ich Laptop und Smartphone mit. Die hänge ich an die Steckdose und bevor ich losfahre sind sie fast vollgeladen.
Um kurz vor neun Uhr rolle ich bei 14 Grad und Hochnebel vom Platz
Direkt am Hafen erblicke ich schon das erste Fotomotiv
Anschließend pedale auf der linken Flussseite entlang. (in Fließrichtung gesehen) Der Weg führt mich durch bekannte Weindörfer und Weinmarken, wie zum Beispiel Trittenheim mit dem Trittenheimer Altärchen. In Piesport wechsel ich die Moselseite.
Moselradweg Logo ein großes M mit einem Fahrrad
Die spiegelglatte Oberfläche der Mosel verzaubert die Landschaft.
Bernkastel-Kues erreiche ich um 12:00. Da mir hier einfach zu viel Rummel ist, fahre ich noch zur Stadt hinaus und genehmige mir die erste Pause nach 53 gefahrenen Kilometer. Frisch gestärkt pedale ich weiter. Ab und zu startet die Sonne ein zaghafter Versuch die Wolken zu durchbrechen.
Die Kirche von Zelting –Rachting scheint mitten zwischen den Rebstöcken zu stehen, die bis in den Ort hinein reichen.
Die Weinlese ist im vollen Gange
In Traben – Trabach pedale ich über die Brücke und gehe ich einkaufen. Diesmal ist es ein Edeka Markt der mir alle Wünsche erfüllt. Das Dorf Enkirch zieht auf der anderen Seite des Flusses vorbei. An diesen Ort habe ich noch schöne Erinnerungen aus meinem ersten Leben, wie ich mein ehemaliges Berufsleben bezeichne. Nach dem ich beim Ort Reil noch mal den Fluss überquere, sehe ich das Schild Campingplatz „ Moselland“ und beschließe spontan den Radtag zu beenden.
Na dann Prost
Tagesdaten: 85 Km / 5:20 Std. / 186m Hoch und 212m Runter