April 2018  Ägypten

Sonntag den 01.04.2018

Nachtrag zu Gestern: Gerne hätte ich den Segeltörn mit dem Kapitän von der Bob Marley Familie gemacht und war auch wie verabredet um 17:00 Uhr an der Feluke um den Deal  zu machen. Auf meine Fragen in Punkto Verlauf der Reise bekam ich keine oder unbefriedigende Antwort. Die Beiden gaben mir das Gefühl sie tun mir einen Gefallen, wenn sie mich über den Nil schippern. Ich habe mich bedankt und dann verabschiedet. So kommt man mit mir nicht ins Geschäft. Ich habe noch andere Anbieter, sie sind nicht die einzigen hier in Assuan die Touren anbieten. Mit Kapitän Abdulla bin ich auf Anhieb klargekommen, der auch auf meine Wünsche eingegangen ist.

Wie gestern mit ihm besprochen kommt er mich um 9:00 Uhr mit einem Taxi abholen. Drei Besichtigungspunkte habe ich mir für heute ausgesucht.

1.      The unfinished Oblisk

2.      Philae Temple

3.      Suhail West

Zuerst steuern wir den Steinbruch aus der alt ägyptischen Zeit an, wo ein unfertiger Obelisk aus Rosengranit liegt. Nach seiner Fertigstellung, wäre er mit 41,75 Meter Höhe, 4,2m x 4,2m im Quadrat und 1168 Tonnen Gewicht, der größte Obelisk im Altertum gewesen. Mir ist unbegreiflich wie die Ägypter solche Gewichte von A nach B transportiert haben.

Weiter geht es zum kleinen Stausee der zwischen High Damm und alter Staumauer befindet. Die Philae Tempelanlage liegt auf der Insel Agilkia ursprünglich war sein Standort die Insel Philae die nach dem Bau des Hochdamm in den Fluten versunken ist. Genau wie beim Tempel von Abu Simbel wurde die Tempelanlage abgebaut und wieder neu auf Agilkia errichtet.

Durch diese hohle Gasse müssen die Touristen kommen.

Über den See, durch glasklares Wasser ist die Insel in 20 Minuten mit dem Boot erreicht.

Malerisch, umgeben von azurblauem Wasser, liegt das Eiland mit der Tempelanlage

Die Insel mit Tempel wird immer gut besucht, weil sie zum Pflichtprogramm eines Assuan Besuchers gehört und zurecht wie ich meine.

 Kapitell einer Säule

Tor                                                                                             Löwe

Nach gut einer Stunde bin ich wieder mit dem Boot, das auf mich gewartet hat. Zurück in Assuan fahren Abdulla und ich mit einem Motorboot den Nil flussaufwärts bis in Sichtweite des Staudamms. Er kennt den Nil wie seine Westentasche und steuert das Boot sicher durch die Stromschnellen.

Das Westufer des Nil

Da kommt auch schon das Nubische Dorf in Sicht

Für den Einen sind es zwei Treppen, für mich zwei Kunstwerke.

Das schönste Haus im Ort

Ich lade Abdulla zum Essen ein. Die Stunde bis es zubereitet ist nutze ich dazu um mir den Ort anzuschauen, wunderschön aber auch sehr touristisch. Ein Wehrmutstropfen, auch hier versucht man mich zu bes….ßen. Ich unterhalte mich länger in einem Laden für Gewürze und Datteln mit dem Verkäufer der deutsch spricht über die Radreise und er ist ganz interessiert. Als ich gehe will ich noch Datteln mitnehmen er wiegt ab 500 Gramm und nennt als Preis 320,-EGP. Eine Unverschämtheit was ich ihm auch ins Gesicht sage. Da ich immer Datteln Kaufe kenne ich den Kilopreis der sich auf 50,-EGP beläuft. Ich lege den Beutel mit Datteln auf die Theke dreh mich um und gehe. Jetzt kommt er mir nach und ruft mir die immer

weiter fallenden Preise nach bei Hundertfünfzig drückt er mir die Tüte in die Hand. Verärgert und erbost schmeiße ich ihm die Tüte vor die Füße und sage ihm „noch nicht einmal geschenkt nehme ich die“, und gehe. Ich hake das ab unter Dummheit und Raffgier gehe zurück denn das Essen ist fertig.

Essen mit Abdulla

Nach einem guten Essen und einem Tee fahren wir zurück nach Assuan. Mit Abdulla verabrede ich mich für Dienstag 9:00 Uhr am Boot. Es war ein rundum schöner Tag

So wie Abdulla sich um seine Kundschaft bemüht ist schon Beispielhaft und er wird damit Erfolg haben.



Montag den 02.04.2018   Start der Weltreise mit dem Norwid vor sieben Jahren

Da ich gestern noch lange mit meinen Lieben zu Hause gesprochen und hinterher noch den Report geschrieben habe, kam ich erst nach Mitternacht zu Bett und habe etwas länger geruht. Nach dem ich gefrühstückt habe, mache ich mich auf den Weg die Insel Elefantine zu erkunden. Die Nil Insel liegt gegenüber von Assuan und ist mit der Fähre in fünf Minuten zu erreichen. Sie ist 1200m lang und ca. 400 Meter breit, wobei die nördliche Hälfte der Insel vom Mövenpick Hotel in Beschlag genommen ist. Ich wandere Richtung Süden wo sich das Museum und der Archäologische Park befindet. Da ich keine große Lust auf alte Steine verspüre begnüge ich mich mit der Besichtigung der Überreste des Khunum Tempel und dem Nilometer. Daran konnte man wie bei einem Pegel den Wasserstand des Nil ablesen, wonach die Ernteerträge geschätzt und die Steuern festgelegt wurden. Wie man sieht hat es schon bei den alten Ägyptern Finanzbeamte gegeben und die Gattung ist bis heute noch nicht ausgestorben.

Der Nilometer

Blick von der Aussichtsplattform nach Süden

Nun spaziere ich durch die verwinkelten Gassen des Nubischen Dorfes welches noch nicht für die Touristen rausgeputzt ist.


Backofen

Apropos Backofen, das Klima hier am Nil empfinde ich als angenehm, es wird in der Mittagszeit um die 37 Grad aber ist gut zu ertragen.

Am Westufer der Insel befindenden sich die Oasengärten die ich durchstreife bis ich an die Einzäunung des Mövenpick Hotels gelange. Entlang der Mauer gehe ich bis ich zu einem Restaurant und Cafe komme, von wo ich mit dem Boot nach Assuan übersetze. Zuvor trinke ich mir einen guten Kaffee dort und genieße den Blick auf den Nil.

Am Nachmittag habe ich noch einiges zu erledigen. Jetzt freue ich mich auf die Feluka Tour Morgen und bin gespannt wie ich das aushalte drei Tage die Füße still zu halten.




Dienstag den 03.04. und 04.05.2018   Falucca Tour über den Nil

Auch heute bin ich schon auf als der Wecker klingelt. Auf dem Weg zum Nil trinke ich im Souk noch einen Tee. Eine halbe Stunde zu früh bin ich am Nil und schleppe schonmal das Rad mit Gepäck die Stufen runter zum Boot. Abdulla und sein Matrose kommen auch schon 15 Minuten früher.

Beladen

Nach dem das Rad vertäut, das Gepäck und der Proviant an Bord ist, wird die Coca-Cola Kühltruhe mit einem Kasten Stella und Blockeis aufgefüllt, dann kommt das Kommando vom Kapitän „Leinen los“. Da wir den Fluss abwärts aber gegen den Wind fahren, kreuzt das Boot nun in einem Zick Zack Kurs von Ufer zu Ufer.

Ich kann die Füße hochlegen.                                         Mein Boot

Hier heißt es Kopf bzw. Mast einziehen.

Das Ist die Crew vom Traumschiff: Rechts im Bild Kapitän Abdulla und der Leichtmatrose Mohammed.

Mir gefällt es mit den Beiden, denen ihre Arbeit sichtlich Spaß macht fast lautlos über den Nil zu gleiten. Nur ein leises Knirschen ist mitunter zu hören, dass vom Mast in seiner Verankerung herrührt. Zur Mittagszeit ankern wir an einem zauberhaften Stück Nilstrand.

Es kommt Südseefeeling auf

Ich gehe eine Runde schwimmen in der Zeit bereiten die beiden das Mittagessen zu. Tunasalat, Brot, Käse, Feta und Tee, einfach klasse. Nach einem Imbiss segeln wir weiter. Mitleidsvoll schaue ich rüber zu den an uns vorbeiziehenden Schein-Feluccas. Das sind zwei geschossige Boote mit einer Terrasse oben. Vorne und hinten je ein Mast ohne Segel. Das Boot wird von einem Schlepper an einem langen Seil hinter sich hergezogen. Gegen 17:00Uhr steuert Abdulla einen Liegeplatz für die Nacht an. Doch bis es soweit ist muss noch einiges getan werden. Kurz vor dem Ufer muss das Schwert der Felucce, die ein Flachbodenboot ist, hochgezogen werden. Dabei helfe ich mit, da Mohammed ein wirklicher “leicht“ Matrose ist.

Dafür kann er umso besser klettern. Er steigt den                   Die beiden Starköche                                               Mast hoch und sichert das Segel.

Die Beiden können nicht nur ausgezeichnet segeln, sondern auch noch gut und schmackhaft Kochen. Mit einer kühlen Flasche Stella läute ich den Abend ein. Nach dem Essen kommt noch ein Kapitän einer Felucce die in der Nähe ankert, zu uns. Er erzählt uns, er hat eine Amerikanerin als Gast auf seinem Boot die eine Tour vier Tage und vier Nächte Tour gebucht hat, jetzt aber schon Morgen wieder zurück nach Assuan will. Wir sitzen auf dem Bug zusammen hören Bob Marley und schauen der Sonne zu wie sie langsam hinter den Palmen verschwindet.

Sunset am Nil

Geschlafen wird auf dem Deck auf Matratzen Kissen und Decken sind genug vorhanden.

Am Morgen scheint die Tief stehende Sonne ins Boot und es wird mir schnell zu warm. Die Beiden liegen noch ganz in Decken eingerollt und schlafen noch fest.  Mit einer Flasche Wasser geh ich an Land und suche mir einen Platz um mein morgendliches Geschäft zu verrichten. Der Hintern wird mit Wasser gereinigt und der Haufen wird mit Sand oder Steinen abgedeckt. Das wichtigste am Morgen ist erledigt. Als ich nach Waschen und Zähne putzen wieder an Bord komme riecht es schon nach Kaffee. Abdulla macht noch Pfannkuchen, die warm mit Marmelade bestrichen richtig köstlich schmecken.

Nach dem wir abgelegt haben steht erst mal Kultur auf dem Programm. Den Tempel von Kom Ombo und das Krokodil Museum habe ich mir vorgenommen.

Der Tempel liegt direkt am Nil

Tipp: Viele bieten auch eine Fahrt zum Kamelmarkt an der aber nicht jeden Tag stattfindet. Dann ankert das Schiff 10 Km vor dem Tempel und mit dem Tuk-Tuk (100,- EGP) fährt man zum Kamelmarkt und dann zum Tempel und zurück. Dabei geht viel Zeit drauf besser mit der Felucca direkt am Tempel ankern.

Im Tempel

Habibi mein Liebling, das sagt Mohammet immer zu mir

Zurück an Bord kreuzen wir den ganzen Tag über den Nil der Wind ist gut und umso breiter der Fluss umso besser kommt man voran. Am Nachmittag kommen die Hotelschiffe im 5 Minutentackt vorbei. Abdul macht sich einen Spaß daraus auf die großen Pötte zu zuhalten und kurz vorher abzudrehen. Die Passagiere auf dem Deck fotografieren dann gerne die Felucca und so mancher möchte wohl gerne mit mir tauschen, aber ich nicht.


Wind, Wasser und einen guten Kapitän braucht man für so ein Boot. Abdulla ist ein ausgezeichneter Segler und beherrscht sein Handwerk. Auch seine Felucce ist im guten Zustand und er achtet peinlich auf Sauberkeit an Bord. Am Spätnachmittag ankern wir in der Nähe einer Fähre hier beginnt auch die asphaltierte Straße die auf der linken Seite des Nil über Edfu, Esna nach Luxor führt. Die werde ich morgen nehmen. Weniger Verkehr und Landschaftlich schöner als auf der Ostseite des Nil wo die Hautstraße verläuft.

Abendessen wird gekocht. Heute gibt es gegrilltes Hühnchen mit Reis und Aubergine.

Auch heute sitzen wir noch lange zusammen und versuchen uns in englischer Sprache zu unterhalten, was uns einigermaßen gelingt. Der letzte Abend zusammen ich hätte es noch ein zwei Tage ausgehalten. Jetzt freue ich mich aber auch wieder aufs pedalen und hoffe auf der Nebenstrecke ohne Begleitschutz fahren zu können.




Donnerstag den 05.04.

Die Sonne weckt mich auch heute Morgen. Nach dem wir gemütlich gefrühstückt haben, bringen wir das Rad und das Gepäck zur Straße

Die Beiden helfen mir dabei

Danke Abdulla für dieses schöne Erlebnis und auch ein Dankeschön an meinen Habibi Mohammed

Ich radele an der Westseite des Nil entlang, erst geht es ein Stück in die Wüste dann über eine Hügelkette wieder runter an den Nil.

Jetzt geht es oft kilometerweit gerade aus, durch Oasen, Felder und vorbei an kleinen Ortschaften. In den Oasen hört man die Diesel Pumpen laufen die die Tiere ersetzt haben.

Die Oasen verfügen über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem

Mietskaserne vor Edfu

Da tauchen auch schon die ersten Häuser der Stadt Edfu auf.  Im Zentrum der quirligen Stadt finde ich ein Hotel mit Wifi. Das Rad muss in die 2 Etage mein Zimmer ist in der 3 Etage. Bis um kurz nach 22 Uhr schreibe ich die Tagesberichte und schicke sie an Ingo. Und jetzt bin ich müde. Gute Nacht.

Tagesdaten: 50 Km / 3:20 Std in Fahrt / 193mAnstieg und 169m Abstieg




Freitag den 06.04.

Ich komme noch mal auf gestern Abend zurück. Gerade habe ich den Bericht an Ingo geschickt da höre ich von der Straße her Geschrei, Trommeln und Geklatsche. Vom Balkon meines Zimmers kann ich die Hochzeitsgesellschaft beobachten und Filmen.

Das ist Temperament bis hin zur Ekstase pur.

Und auf meinem abendlichen Spaziergang habe ich dieses Foto gemacht.

Ein Schaufenster voll mit typisch ägyptischen Kindern

Am Morgen um Sechs Uhr hat die Straße mich wieder. Ich habe sie heute Zuckerrohr Straße getauft. Die Zuckerrohrernte ist voll im Gange, denn die Straße ist voll mit Traktoren und ihren Anhängern die vollbeladen mit Zuckerrohr, in die 7Km entfernte Zuckerfabrik fahren. Auf der Schmalspurbahn wird der gleiche Rohstoff transportiert.

Welsch eine Vergeudung von gutem Zuckerrohr, da könnte man einen hervorragenden Rum von herstellen.

Ich komme ganz gut voran aber die Drempel in den Ortschaften zwingen mich immer wieder ab zu bremsen. Anders sind hier auch die Raser nicht zu stoppen.

Kurz hinter Esna mache ich Halbzeit Pause, jedenfalls von den Kilometern her.

In den Dörfern und Oasen ist er kaum zu spüren, aber sobald es aufs offene Land geht, bremst der Nordwind ganz gut. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Sobald ich irgendwo stehen bleibe kommt schon einer fragen „wie kann ich Dir helfen“. Auch heute keine Polizei in Sicht die mir Begleitschutz aufzwingt.

Um 14:00 Uhr bin ich in Luxors Westen, wo ich auch das Hotel Pharaos finde das ich im Internet herausgesucht habe. Hier werde ich mindestens die nächsten drei Tage sein, denn es gibt unwahrscheinlich viel zu sehen und zu besichtigen in Luxor und Umgebung.




Samstag den 07.04.

Das etwas in die Jahre gekommene Hotel ist von der Lage ideal. Es liegt in der West Bank und ist ca. fünf Kilometer vom Tal der Könige und drei Kilometer vom Valley oft he Queens entfernt. Die Stadt Luxor ist ca. vier Kilometer entfernt und mit der Personenfähre zu erreichen.

Blick aus meinem Fenster in Richtung Kings Valley

Wenn ich das richtig beobachtet habe, ist zurzeit außer mir noch ein englisches Paar zu Gast hier. Das Frühstück ist gut und man gibt sich Mühe mich satt zu bekommen. Heute Morgen ist es Ihnen jedenfalls gelungen, wonach ich mit dem Rad nach Luxor aufbreche.

Fünfzehn Minuten pedalen und ich bin schon an der Personenfähre die mich mit Rad für 2,-EGP auf die Ostseite des Nil bringt. Auf der Fähre fällt mir direkt ein modernes Gazelle Fahrrad auf. Die hierzu gehörige Frau, Elly aus Holland spreche ich an. Sie lebt das ganze Jahr hier in Luxor und fliegt nur einmal im Jahr in die Heimat. Sie würde auch gerne so eine Reise mit dem Fits machen. Wir verbleiben so als wir uns verabschieden, dass wir eine gemeinsame Radtour machen, wenn ich das nächste Mal nach Luxor komme. Also Elly schick mir deine E-Mail-Adresse damit ich dich erreichen kann.

Der Luxor Tempel erbaut 1400 v. Chr.

Blick auf die Nord-Westseite des Tempels mit der Moschee des Abu el Haggag

Mal ein anderer Blick auf den Eingang zum Tempel

Wer mehr Informationen über den Tempel von Luxor und den von Karnak den ich mir anschließend anschaue, der findet sie reichlich und ausführlich im www.

Mein Fahrrad kann ich direkt am Eingangsbereich bei den Sicherheitsbeamten abstellen. Der Eintritt kostet zurzeit 120,-EGP ca. 6,-€. Am Ticket Schalter spricht mich Mohamed auf Englisch an ob ich eine Führung durch die Tempelanlage von Karnak möchte. Als ich ihm antworte, dass mein Englisch Kenntnisse dafür zu schlecht sind, antwortet er mir in Deutsch. Er erzählt mir, dass er ausgebildeter Archäologe ist und seit der Revolution keine Arbeit hat und so seinen Unterhalt verdient. Um es vorweg zu nehmen Er macht seine Sache gut und ist noch witzig dabei. Die Tempel des Amun-Re in Karnak, so lautet die richtige Bezeichnung, erklärt er mir, ist die größte Tempelanlage Ägyptens. (123 ha) Fläche hat der ummauerte Teil der Tempelanlage.

Ansicht der Anlage und der Eingangsbereich von der Nil Seite. Die Anfänge des Tempels der immer wieder erweitert wurde, reichen 4000 Jahre zurück

Der große Hyposyl ist die größte                                            Die Kurze Säule mit dem weißen Tuch auf             Säulenhalle der Welt                                                               dem Kopf das ist Mohamed

Hier sehe ich zwei fertige Obelisken                                       Der große Ramses II vor dem Tempel                        29 m hoch und 335 Tonnen schwer

Mohamed erklärt mir wie die Hieroglyphen gelesen werden und so Mansches mehr. Wir verabreden für Morgen wo er mich zum Tal der Könige begleiten wird. Ich radele durch die Altstadt erledige meine Einkäufe und Besorgungen, und gehe lecker Essen.

16Uhr 30 bin ich zurück im Pharaohs

Als krönender Abschluss eines schönen Tages habe ich eine stabile Internetleitung und kann mit Pamela und Emma skypen.




Sonntag den 08.04.

Wie verabredet treffe ich Mohamet Nuby um neun Uhr bei den Memnon Kolossen. Mit einem Taxi fahren wir zum Totentempel der Pharaonin Hatshnepsut, der vor einer steilen Felswand errichtet wurde.


Gut erhaltene Kartusche

Traurige Berühmtheit erreichte der Tempel durch den Anschlag von islamistischen Extremisten am 17.November 1997, bei dem auf bestialische Weise 62 Personen regelrecht hingerichtet wurden. Die meisten davon waren westliche Touristen, 36 davon waren Schweizer Staatsbürger.

Da ich mir in den Ländern die ich bereise immer auch Friedhöfe anschaue, fahren wir nun zum wohl bekanntesten Friedhof der Welt, ins Tal der Könige.

Valley oft he Kings

Das Tal rückte 1922 in den Blickpunkt der Öffentlichkeit als der Brite Howard Carter das fast unversehrte Grab des eher bedeutungslosen Pharaos Tutanchamun entdeckte. Im Tal das zum altägyptischen Teben gehört, hat man bis heute 64 Gräber der Herrscher des neuen Reichs (1550 – 1069) v. Chr. gefunden.

Für mich war die Besichtigung ein Flopp. Für die Besichtigung von drei, immer wechselnden Gräbern, bezahlt man 160,-EGP. Will man fotografieren muss man noch mal 300,-EGP blechen, was ich nicht gemacht habe. An jedem Eingang zum Grab steht aber „Bitte nicht fotografieren“ wo ist da die Logik“. In den drei Gräbern, die heute zum Besichtigung frei gegeben sind, war außer Reliefs und Malereien nichts zu sehen. Das muss man nicht unbedingt gesehen haben. Mohamed hat mir wohl die Enttäuschung abgesehen und fährt mit mir noch zum Habu Tempel der Totentempel von Ramses III der unweit von meinem Hotel am Rande der Libyschen Wüste liegt.

Das hohe Eingangstor

Der eigentliche Tempel


Kaum zu glauben das ist noch die                                             Mohamed Nuby ein echter Kerl                        Original Farbe

Ihn lade ich noch zum Essen ein und dann verabschieden wir uns, und jetzt bin ich Besichtigungsmüde und werde Morgen mich mal wieder dem Ägypten des 21 Jahrhundert zu wenden.




Montag den 09.04.   Letzter Tag in Theben

Wie sich das so gehört an einem Faulenzer Tag schlafe ich länger und bin erst um 9:00 Uhr beim Frühstück. Heute ist das Frühstück ganz besonders gut zubereitet und schön serviert. In der Küche ist ein Koch wo sonst irgendeiner die Zutaten fürs Frühstück heraus gibt. Es gibt Gurken und Tomaten, Frischkäse und Streichkäse, ein Omelett und eine Tagine mit Bohnen, Fladenbrot und Marmelade. So gut gestärkt, mache ich mich auf Schusters Rappen auf den Weg, den Hügel mit den leerstehenden Häusern die ich von meinem Fester aus sehen kann, zu erklimmen. Man erzählt sich das einige Grabräuber in den Häusern Tunnel gegraben haben und deshalb die Menschen aus dem Dorf umgesiedelt wurden.

Blick vom Hügel runter auf die Straße die zum Kings Valley führt. Im Vordergrund, der ummauerte Gebäudekomplex ist das „Deutsche Haus in Theben“ vom deutschen Archäologischen Institut. Unter deren Leitung die letzten beiden Kolosse restauriert und wieder aufgestellt wurden.

Geplant ist ein Archäologisches Freilichtmuseum hier zu errichten

Als ich gegen 11:00 Uhr wieder zurück bin, nehme ich mein Rad um noch Zucker einzukaufen, den ich gestern vergessen habe. Der Manager des Hotels fragt mich ob ich auch zum Essen um 12:00 wieder da bin. Er hatte mich gestern schon eingeladen. Also bin ich pünktlich zurück.

Es gibt gesalzenen Fisch, Salate, Fladenbrot und verschiedene Dips. Als ich meinen Tischnachbarn Sayed frage warum die Männer sich hier zum Essen treffen, antwortet er in fließend Deutsch, es ist heute bei den Kopten Ostermontag. Sayed erzählt mir das sie Freunde sind und sich jedes Jahr hier treffen.

Links im Hintergrund der Manager vom Hotel, der mit der sonnen Brille auf dem Kopf und vorne rechts das Britische Pärchen.

Am Nachmittag, ich habe die Suche nach Erdnussbutter ohne Erfolg abgebrochen und fahre runter zum Nil.  Hier schaue ich von einem schattigen Platz, den Leuten zu. Jugendliche lassen sich auf Autoschläuchen auf dem Fluss treiben und haben ihren Spaß dabei. Boote ziehen vorbei es ist einfach schön zuzusehen. 

Auf dem Rückweg schaue ich für Morgenfrüh nach einem Schleichweg, um den Polizeiposten zu umfahren und werde fündig. Mal schauen ob es klappt und ich weiter ohne Begleitschutz pedalen kann. Morgen nach dem Frühstück will ich weiter radeln mein Tagesziel ist die Stadt Qena.




Dienstag den 10.04.

Wenn mal wieder der Tourismus boomt und Geld rein kommt müsste dingend investiert werden, zB. neue Betten. Von der Lage und dem Personal ist das Pharao Hotel unschlagbar. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich und pedale los. Den ersten Check Point umfahre ich aber nach 10 Km ist die zweite Kontrollstelle. Hier will man mich nicht weiterfahren lassen. Ich protestiere und quatsch auf den Beamten ein bis er seinen Vorgesetzten anruft dann kommt das OK. ich kann weiterfahren. Nach dem Besichtigung-Marathon, beginnend in Abu Simbel bis hin zu Luxor soll nun endlich wieder der normale Radalltag beginnen.

40 Km habe ich noch vor mir bis Qena

Beim nächsten Kontrollpunkt werde ich raus gewunken. Es wird telefoniert und ich bekomme das Handy in die Hand gedrückt. Am anderen Ende der Leitung sagt einer auf Englisch, das sie von Qena einen Wagen schicken der mich abholt, er ist in 20 Minuten da. Angeblich sei es zu gefährlich dieses Stück zu fahren. Die Männer schütten mir einen Tee auf und sind sehr neugierig wo ich herkomme und wohin ich will. Als ich den Ranghöchsten frage ob ich ein Foto machen darf, verneint er, sie seien im Dienst. Da muss ich doch mit einer kleinen List etwas nachhelfen. Ich zücke mein kleines Fotobuch von der Weltreise und zeige ihnen das Foto, wo ich mit den pakistanischen Polizisten abgebildet bin.

Jetzt werde ich vom Chef aufgefordert doch auch Fotos von der Ägyptischen Polizei zu machen und ich soll auch ja seinen Namen dabei schreiben.

Achmet der zweite von Links

Aus den 20 Minuten wird eine Stunde ehe der Polizei – Pritschenwagen kommt. Das Rad und Gepäck werden verladen und ich sitze beim Fahrer vorn. (nicht beim Schwager vorn) Dieser fährt nicht wie ich über die Dörfer, sondern über den Dessert Highway und ist in 45 Minuten am Checkpoint Dandara am Ortseingang von Qena. Hier versuche ich einen Polizisten zu finden der englisch spricht um in Erfahrung zu bringen, auf welcher Straße ich Morgen mit dem Rad fahren kann. Aber Fehlanzeige und so fahre ich in die Stadt ein Police Car vor mir und einer hinter mir. Nach dem gescheiterten Versuch mich in ein Hotel für 98,- Dollar die Nacht unter zu bringen, gebe ich ihnen den Namen des Hotel das ich mir im Internet rausgesucht habe. Um 14:00 Uhr sind wir am New Palast Hotel mitten in der Stadt und als ich eingecheckt habe, verabschieden sich auch meine Begleiter. Das Zimmer (150,-EGP) ist gut hat AC und sogar einen Kühlschrank der funktioniert. Nach dem ich geduscht bin, gehe ich eine Runde durch die Stadt, Essen und Einkaufen.

Von Denkmalschutz ist man hier noch weit entfernt oder es muss 4000 Jahre alt sein.

Morgen sobald es hell ist, werde ich mein Glück auf der Ostseite des Nil probieren, vielleicht kann ich ja hier ungestört pedalen.

Tagesdaten: Mit dem Rad 38 Km / 2:20Std.in Fahrt / 327m Anstieg und 306m Abstieg  

Mit dem Polizeiwagen: 35 Km / 0:45 Std.




Mittwoch den 11.04

Als ich um sechs Uhr das Hotel verlasse ruft der Portier mir noch hinterher, die Police kommt in fünf Minuten. Ich pedale los um schon mal auf die Straße No.2 zu kommen, damit die Herren vom Begleitschutz mir nicht eine andere Route vorschreiben. Gerade habe ich die Bahnlinie überquert und radle zur Stadt hinaus da hängt der Pittenwagen hinter mir. Ich setze mein unschuldiges Lächeln auf und begrüße die vier Mannbesatzung, scherze mit ihnen und die Stimmung ist wieder gut. Für die nächsten ca. 30 Km sind sie nun für mein Leib und Leben verantwortlich. Die Waffen die sie dabei haben sehen nicht so aus als könnte man damit auch schießen.

Ich lasse mich aber nicht davon abhalten Fotos zu schießen

Nach 28 Km ist der erste Check Point wo das Fahrzeug und die Mannschaft wechselt. Das funktioniert so, vom ca.30 Km vor uns liegenden Kontrollpunkt kommt ein Fahrzeug und übernimmt mich fährt bis zu seinem Checkpoint zurück, wo wieder das nächste Team übernimmt. Wenn das ohne größere Wartezeiten von statten geht hat man Glück gehabt. In fünf Minuten kommt der Wagen ist hier meist die Antwort. In Deutschland ist die Minute eine Maßeinheit, hier eher eine Redewendung es können auch eine viertel Stunde oder mehr daraus werden.

Nach 48 Km nächster Stopp und Wechsel, den ich zum zweiten Frühstück nutze.

Auch muss man wissen, dass kaum jemand Englisch spricht obwohl die Truppe extra für den Transport und die Sicherheit der Touristen da ist. Wenn man also jemand fragt und bekommt ein „ Ja“ als Antwort, so heißt das noch lange nicht das es auch stimmt. Immer wenn sie was nicht verstehen antworten sie mit “Ja“ spricht man sie hinterher darauf an, das es doch falsch, bekommt man ein „ Ja“

Hier taucht aus dem Dunst des Nils eine fantastische Bergelandschaft auf.

10:00  sind es und am Check Point heißt es mal wieder fünf Minuten bitte dann kommt der Wagen. Dreiviertelstunde Später kommt er, als ich gerade auf Toilette bin und laden das Rad und Gepäck ein. Ich füge mich und lasse mich schaufieren.

Start zum Auto, Auto wechsele dich Marathon

Mein Ziel für heute war die Stadt AKHMIM was ich mehrfach gesagt und auf der Karte gezeigt habe und bekomme ein „ Ja“  Später als wir schon am Ziel vorbei sind heißt es ASSIUT haben sie verstanden, ich füge mich dem Schicksal und denke mir „ Morgen steigst du in kein Auto“  Als  dann 15 Kilometer vor Assiut ( Asut ) noch mal das Fahrzeug gewechselt werden soll, habe ich die Nase voll und bepacke mein Rad. Ein normaler Polizeiwagen begleitet mich nun auf der Hotelsuche. Beim dritten Hotel klappt es und ich mach mit den Beamten des Streifenwagens aus, 7:00 Uhr morgenfrüh Start der Radtour in die Stadt Mallawi, ich bekomme ein „Ja“.

Tagesdaten: mit dem Rad 79Km / 4:10 Std. in Fahrt / 322 Anstieg u.365m Abstieg

Mit dem Polizeifahrzeug: 160 Km in 3:40 Std.




Donnerstag den 12.04.

Das Starterpaket

Kaum zu glauben aber war, um 6:55 Uhr steht der Streifenwagen mit zwei Mann Besatzung vor der Tür vom Hotel und es kommt noch besser, denn nach 5 Km und nach 17 Km erfolgt ein fliegender Wechsel. Ich brauche noch nicht mal einen Gang runter schalten geschweige zu stoppen. Entweder die haben meine Seite gelesen, oder sie haben von Mutter heute Morgen “ den segensreichen Löffel bekommen“. (Wer jetzt nicht weis was das ist einfach bei Google nachschauen.)

Honig vom Nilufer

Die Bebauung wird dichter der Verkehr nimmt zu, zu viele Menschen leben rechts und links vom Nil in dem schmalen Grüngürtel und nun komme ich auch noch dazu. Wo viele leben wird auch viel Müll produziert der dann die nächste Böschung runtergekippt wird. Es ist nicht zu fassen, der Kanal der parallel zum Nil verläuft wird systematisch zugemüllt.

Um 10 Uhr15 stoppe ich an einer Teestube und lade meine Bodyguards zum Tee ein. So kann ich was essen denn die Kalorien sind nach 66 Km verbraucht. Damit bei den Männern keine Langeweile aufkommt drücke ich ihnen das Fotobuch in die Hand. Bildchen kucken zieht auch noch bei Erwachsenen. Der Wirt macht mich darauf aufmerksam, dass der Vorderradreifen platt ist. Die Ursache ist kaum zu übersehen eine 3cm lange Kreuzschraube hat sich in den Mantel gebohrt. Das ist immer noch der Mantel den ich im Himalaya gebraucht gekauft habe.

Ortseingang von Mallawi wo ich Übernachten werde

Meine Begleiter suchen mit mir ein Hotel und wir werden auch im ersten Anlauf fündig. Ein heruntergekommenes Touristenhotel wo man nicht länger bleit als notwendig.  Das Beste am Zimmer ist noch der Wifi Empfang.

Beim Schlendern durch die Stadt am Nachmittag bestätigt sich der erste Eindruck den ich bei der Ankunft von der Stadt hatte. Sie ist schmutzig und laut, kaum asphaltierte Straßen gibt es, darum Staubig und vermüllt. Gut das ich Morgen um Sieben diesen Ort wieder verlassen darf.

Tagesdaten: 88 Km /4:20 Std.in Fahrt / 48m Anstieg und 69m Abstieg (flacher geht fast nicht mehr)

Jetzt habe ich die Wifi Verbindung im Hotel zu früh gelobt denn als ich die Daten an Ingo schicken will ist keine Verbindung da. Gut das ich noch eine ägyptische Data Sim im Smartphone habe und über Hotspot Funktion mit dem Laptop verbinden kann.




Freitag den 13.04.

Auch heute ist das Begleitpersonal äußerst pünktlich und höflich. Ich begrüße sie alle mit Handschlag. Einer macht ein Foto mit dem Smartphone. Ich bin für sie schon was Besonderes und werde von ihnen Respektvoll behandelt, denn anscheinend werden die Informationen über mich immer weitergegeben.  Die Wechsel der Teams gingen reibungslos und ohne Wartezeit von statten.

Noch schlappe 290 Kilometer bis Kairo

Kurz vor der Stadt komme ich an den Nil

Bis zu meinem heutigen Ziel die Provinzhauptstadt El Minya sind es nur 50 Km und die sind schnell runter gespult. Das Hotel Ekhnaton an der Nil Promenade gelegen steuern wir zuerst an. 330,-EGP incl. Frühstück und Wifi. Um aber einen Preisvergleich zu haben schauen wir uns noch zwei andere Hotels an. Wir, sind mittlerweile zwei Besatzungen von Streifenwage a. drei Mann. Das zweite Hotel liegt bei 550,-EGP und das Dritte bei 125,-EGP und ist ein Drecksloch. Also check ich im Ekhnaton ein, Zimmer 310 mit Blick auf den Nil. Heute und Morgen schlafe ich mal in der ersten Reihe.

Blick von meinem Balkon auf die Kornishe al Nil

Auf dem Balkon halte ich meine Teezeremonie ab und genieße den Blick auf den Strom. Später nachdem eine Leine voll Wäsche auf dem Balkon hängt und ich auch den Staub der Straße abgeduscht habe, mach ich den ersten Bummel durch die Altstadt. An einer Straßenküche die frische Hähnchen auf dem Grill haben esse ich mir einen halben Flattermann. Der war echt lecker und mal was anderes. Im Supermarkt bekomme ich auch Erdnussbutter wo ich schon gar nicht mehr daran geglaubt habe.

In den Gassen der Altstadt

Noch die Zutaten für einen frischen Salat kaufe ich auf dem Markt und spaziere dann über die Uferpromenade wo Familien den Spätnachmittag auf den Rummel gehen.

Aber auch die Erwachsenen haben ihren Spaß.

Vom Ufer strahlt das Gebäude des Akhenaten Museums in der späten Sonne und sieht aus wie eine Pyramide oder ein Segel einer Felucca.

Tagesdaten: 50 Km / 2:45Std in Fahrt / 50m An u. 57m Abstieg



Samstag den 14.04. Ruhetag in El Minya

Gestern Abend habe ich noch im Internet recherchiert und einen Artikel über die Sicherheitslage in Mittel Ägypten gefunden.

Die in den 1970er Jahren entstandene islamistische Bewegung al-Dschamaà al-Islamiyya bildete an der in dieser Zeit in al-Minya gegründeten Universität wie in anderen mittel- und oberägyptischen Städten Studentenvereinigungen. Sie kritisierten Ende des Jahrzehntes den damaligen Präsident Anwar as Sadat wegen seiner Friedensverhandlungen mit Israel, worauf Sadat mit der Einschränkung ihrer politischen Freiheiten reagierte. Ein Teil dieser islamistischen Gruppen radikalisierte sich in der Folge, besonders al-Minya und das 125 km südlich gelegene Asyud wurden zu Zentren der studentischen Aufstandsbewegung. In den Jahren 1992 bis 1997 kam es zu mehreren Anschlägen von aus al-Minya operierenden islamistischen Gruppen. Studentengruppen wurden teilweise zu Jugendorganisationen der Moslimbrüder. 2008 wurde Touristen teilweise noch Polizeischutz an die Seite gestellt, obwohl die politische Situation schon einige Jahre zuvor als beruhigt galt.

Bei einem Anschlag der Terrororganisation Islamischer Staat auf einen Bus mit christlich-koptischen Insassen an der Nordgrenze des Gouvernements starben am 26. Mai 2017 mindestens 29 Menschen. Jetzt kann ich das auf Sicherheit bedachte Handeln der Behörden verstehen.

Bei den Recherchen finde ich einen Hinweis auf den größten Friedhof Ägyptens „ Zawyet al-Maiyitin“ der hier ganz in der Nähe sein muss. Das ist doch was für mich und so mache ich mich heute auf die Suche nach dem „Ort der Toten“ Die Nekropole liegt am östlichen Ufer des Nils ca. 7 km südlich von El Minya.

Info: Über die Nilbrücke am Museum vorbei bis zum Kreisverkehr. Dort scharf rechts abbiegen (nicht Bergauf) und nach 7 km auf der linken Seite ist der Friedhof.

Wenn man so wie ich hoch steigt bis zur Felswand, hat man einen fantastischen Blick über die Kuppelgräber der riesigen Totenstadt. Hier liegen Moslems und Christen friedlich nebeneinander und es herrscht eine Totenstille.

Vom Gebirgszug fast bis zum Nil erstreckt sich die Nekropole

Besonders schöne Gruften

Sogar hier liegt Müll herrum

Bei der Getreideernte

Das Echnaton Museum ist immer noch nicht ganz fertig.

Durch die Altstadt radele ich vorbei an der Koptischen Kathedrale, die wie alle Koptisch Christlichen Kirschen, schwerbewacht und durch Absperrungen gesichert sind.

Friedliche Abendstimmung auf der Nil Corniche.

 



Sonntag den 15.04.2018

Vier Uhr ist es als ich aufstehe, nach sieben Stunden Schlaf bin ich ausgeruht aber mein Körper schreit nach Kaffee. Gefrühstückt wird auf dem Zimmer, weil im Hotel gibt es erst um 6:30 was zu beißen.

Es sind 19 Grad und wolkenlos nur der morgendliche Dunst hängt noch über der Stadt.

Fünf Minuten vor der Zeit ist des Policeman`s Pünktlichkeit. Das Klappt von Tag zu Tag besser und so kann es um 6:00 Uhr losgehen mit der Etappe: El Minya - Beni Suef 123 Km. Die Personal Rotation beim Begleitschutz könnte nicht besser sein. Erster Personaltausch an der Stadtgrenze nach 5 Km und der zweite fliegende Wechsel geht nach 41Km von statten. Die Landschaft die ich durchradele ist eher eintönig flach nur ein Paar Müllberge bieten da eher unangenehme Abwechslung, wenn der Unrat angezündet wird, qualmt und zum Himmel stinkt. Apropos Himmel, die Religionsführer des Landes könnten doch zusammen den heiligen Krieg gegen den Müll ausrufen, denn die Menschen vergiften nicht nur ihren Lebensraum, sondern auch den der Tiere.

Sie passen auf und ich mache Tee Pause nach 65 km Beinarbeit

Nach der Pause bieten die Männer mir an, ich könnte vorne im Wagen bequem sitzen, wenn ich mich fahren lasse. Ich lehne dankend ab, was sie nicht verstehen können. Ein wenig verrückt dieser Rahradfahrer aus Alemannia. Der dritte Tausch nach 74Km bringt mal Abwechslung denn jetzt begleitet mich ein Mopedfahrer.

Immer am Kanal entlang

Vierter Wechsel bei 93 Km und ich werde wieder mit einem Wagen begleitet. Es ist 11:45Uhr ich Klingellaut und rufe „Gabi Hundert“. Sofort ist der Wagen neben mir und fragt was los ist. "No Problem" antworte ich.

Der Gegenwind ist kräftiger geworden, meine Muskeln sind schon etwas müde und es sind 35 Grad. Genügend Gründe um einen Gang runterzuschalten. Letzter Personaltausch von Begleitschutz auf normale Polizeistreife verbinden wir mit einer Tee Pause 15 Km vor dem Ziel.

Endlich passiert mal was, denken die Jugendlichen hier

Direkt am Ortseingang von Beni Suef steht das El Marwa Hotel wo ich um 13:45 Einchecke und das Zimmer 304 in Beschlag nehme. Mit dem Policeman habe ich für die morgige Etappe die Startzeit sechs Uhr ausgemacht.

Tagesdaten: 123 Km / 6:35 Std. in Fahrt / 39 m Anstieg und 46m Abstieg




Montag den 16.04.

Auch heute verläuft der Start reibungslos. Beim zweiten Wechsel um 8:05 Uhr ist noch kein Fahrzeug da und es heißt vom zuständigen Offizier „fünf Minuten“. Habe ich lange nicht mehr gehört, das kann also dauern. Erst 2 Std. habe ich die Kurbel gedreht aber ich nutze die Zwangspause fürs zweite Frühstück. Es ist 9:25 da kommt das Fahrzeug und es kann weitergehen. Der einzige Unterschied zu Gestern und eine Abwechslung ist, dass die Straße nun auf die andere Seite des Kanals und der Eisenbahn verläuft. Brennender Müll, Qualm, Gestank und immer schlechter werdende Straßen machen das Radeln zur Qual. Die Straße hat nicht nur alle Nase lang Drempel auch hat sie nun tiefe Spurrillen, da kann ein Zug fahren ohne zu entgleisen. Im dicksten Verkehrsgewühl bricht an der hinteren Packtasche die Aufhängung. Wir müssen das Rad und Gepäck verladen, aber ich hole mir das Werkzeug raus um die Halterung zu reparieren. 16 Km weiter ist Personaltausch und ich habe die Tasche repariert und kann wieder Radeln. Der Großraum Kairo ist erreicht und ich sehe den Nil wieder. Die Begleitmannschaft habe ich verloren im Verkehrsgewühl.

Der Nil bei Gisa

Die Straßen sind jetzt besser aber es wird von allen Verkehrsteilnehmern um jeden Zentimeter gekämpft. Am Kampf nehmen teil: Busse, Taxen, Eselkarren, Reiter, PKW, Fußgänger und ein Radfahrer.

Verkehrschaos

Im eigentlichen Verkehrsgewühl kann ich keine Fotos machen da muss ich schon einen ruhigen Moment abpassen. Dann passiert es, zwischen zwei Autos überholt mich noch ein Mopedfahrer bleit an meiner Vorderradtasche hängen und reißt mich und das Rad um. Ich falle bei dem links neben mir fahrenden Wagen ins geöffnete Fenster und dann zu Boden. Mein linker hinterer Rippenbogen schmerzt als mir der Mopedfahrer aufhilft. Der entschuldigt sich mehrfach und ich hab mal wieder Glück gehabt „Dank meiner Schutzengel“ ist außer einer Schnalle an der Radtasche, nichts gebrochen.

Und plötzlich sind sie da die Pyramiden. Die gleiche Straße bin ich mit Angelika 2005 schon mal gefahren und bin trotzdem wieder überwältigt von ihrer Größe und wie sie plötzlich aus dem Häusermeer auftauchen.

Es ist schon 16:30 Uhr als ich nach längeren Suchens endlich im Sphpinx Guesthouse das gefunden habe nach dem ich gesucht habe. Ich bekomme das Zimmer No.1 mit großem Schiebefenster und Kühlschrank für 400,-EGP incl. Frühstück. Von der Dachterrasse kann ich der Sonne zu sehen wie sie hinter der Pyramide verschwindet. Und wo geht (Mann) hin wenn er Hunger hat wie ein Wolf, zum Chinesen, gute große Portionen und schmackhaft.

Ab 19:00 Uhr kann ich noch mir die Light Show von der Dachterrasse anschauen. Nach dem ich meinen Rippenbogen mit drei Bieren, ( die ersten seit Luxor) von Innen gekühlt habe, schlafe ich auch schnell ein.  Der Bericht muss  bis Morgen warten.

Tagesdaten: 137 Km / 7:25 / 292m Anstieg und 301m Abstieg.  Davon 16 Km mit Polizeifahrzeug




Dienstag den 17.04.

Mein Rücken schmerzt aber ich habe schlimmeres befürchtet, das Kühlen von innen mit Bier hat geholfen. Beim Frühstück kann mit Chema, der Tochter des Hauses, einiges besprechen. Angedacht habe ich nach Alexandria und mit der Tour durch Unterägypten zurück nach Giza zu kommen. Das Guesthouse hat einen Pickup der mich zum Airport bringen kann. Dann würde ich noch drei Übernachtungen reservieren und Kairo würde ich mir auf einer Tagestour mit dem Taxi anschauen. Schauen wir mal, wie ein großer Bayerischer Denker zu sagen pflegte.

Nach dem Frühstück schreibe ich den Report von Gestern und sende ihn in die Heimat. Jetzt brauche ich Bewegung auch wenn es schmerzt. Bis zur Mittagszeit streife ich durch das Pyramidenviertel und schaue auch mal hinter die Kulissen.

Auch da treffe ich auf ein typisches Fortbewegungsmittel für Touristen hier.

Auch Kutschpferde brauchen mal Pause, was die sich gerade erzählen das würde ich gerne wissen.

Das ist ein stabiles ägyptisches Fahrrad

Nach einer Mittagspause, die einem Rentner zusteht, kümmere ich mich um die Reparatur der Gepäcktaschen.  An der Vorderradtasche Links erneuere ich den Verschluss und was ich heute erst gesehen habe, ist die Feder von einem Haken gebrochen, den ich austausche. An der Hinterradtasche Links tausche ich die komplette Halterungsschiene aus und erneure den Kordelzug innen.

Gut wenn man ein paar Ersatzteile dabei hat, wenn man auf die lange Meile geht

Die hübsche Bedienung im China Restaurant lächelt mich an als ich am Abend das Restaurant betrete. Es ist wie eine kleine Vorspeise für mich. Als Hauptgericht nehme ich heute weiße Nudeln mit Shrimps, sehr lecker

Beim Schreiben des Tagesberichtes beginne ich auch mit dem Kühlen von Innen.




Mittwoch den 18.04.

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die letzte Etappe der Ägyptenreise. Da mein Flug an einem Montag ist habe ich keine Chance am Samstag oder Sonntag einen Bike Karton für den Flug zu bekommen. Darum kümmere ich mich heute darum. Gestern habe ich schon meine Fühler ausgestreckt und allen die ich Mittlerweile hier schon kenne von meinem Problem erzählt. Nach dem ich mein Norwid gewaschen und gestriegelt habe gehe ich zu Achmet einen Tee trinken. Der ruft er einen Tuk-Tuk Fahrer an er soll mit mir auf Suche nach Pappe gehen.

Der Tuk-Tuk Fahrer

Wir schauen erst nach einem Laden der Gefrierschränke verkauft, der liegt aber weit außerhalb der Stadt. Da überholt uns ein Kleintransporter der Pappe und Karton geladen hat. Als er abbiegt folgen wir ihm zum Altpapier und Pappe Depot wo er seine Fracht ablädt. Hier finde ich auch den richtigen Karton und bin Happy.

Zurück im Hotel schneide und klebe ich mit Tape den Radkarton zusammen

Und fertig ist die Kiste, die ich in den dritten Stock schleppe und im Frühstücksraum hinter einer Sitzbank deponiere.

Morgen In der Frühe beginne ich die Etappe durch Unterägypten. Am Freitag den 04.05. möchte ich wieder in Gizeh sein. Mein Flug nach Istanbul ist für Montag den 07.05.18 um 8:15 Uhr gebucht.

In den 16 Tagen werde ich zuerst Alexandria „Die Perle am Mittelmeer“ besuchen, um dann auf der International Coastal Rd. am Mittelmeer entlang zu radeln. Wenn möglich bis Port Said um dann den Sueskanal runter bis zum Timse Lake und vielleicht noch zum großen Bittersee zu kommen. Von hier geht es wieder Richtung Kairo und Gizeh.

So ist der Plan. Jetzt bin ich mal gespannt ob ich wieder mit Begleitschutz fahren muss.




Donnerstag den 19.04.

Um es vorweg zu nehmen, heute gab es kein betreutes Fahren und ich musste schutzlos und Mutterseelen alleine durch das Land fahren.

Von Gizeh pedale ich durch Kairo. Es ist erst kurz nach 6:00 Uhr aber schon mächtig Verkehr auf der Straße. Die Taxen und Kleinbusse sind mein Problem. Sie fahren wie und wo sie wollen um an Kundschaft zu kommen. Sie bleiben keinen Moment hinter dir, wenn sie sehen vorne steht ein vermeintlicher Kunde. Er überholt und schneidet mich dann, so dass ich scharf Bremsen muss, dann sieht er, dass der Kunde gar nicht mit ihm fahren will, gibt Gas und schert aus. Da ich gerade neben ihm bin brülle ich ihn laut an, da ich ja keine Hupe habe. Der Fahrer seinerseits regt sich jetzt fürchterlich auf, so nach dem Motto, was ich denn auf seiner Straße zu suchen habe.

Mit viel Glück, dem Navi und einer Eisenbahnstrecke als Orientierung finde ich die Nebenstrecke die aber nicht asphaltiert und zugemüllt ist.

Müllschafe

Ganze Schafsherden werden in den Müll getrieben um sich dort satt zu fressen. Als ich das Foto mache kommt direkt einer an gedackelt mit erhobenen zeige Finger „No Foto“ Auch wenn er das nicht versteht sage ich das ich Fotos mache wann und wo ich will. Der Gestank des Mülls nagt an meinen Nerven und macht mich aggressiv.

Müllberge

Nach ca. 3 Stunden nerviger Fahrt mache ich Tee Pause auf einer Bank die neben einer Autowerkstatt steht. Sieben Kilometer vorher habe ich den Nil überquert der sich dort in zwei Mündungsarme teilt.

Der Müllkanal

Das Wasser des Kanals wird auf die Felder gepumpt.  Ich bekomme düstere Gedanken, wenn ich fast den ganzen Tag nur Müll sehe. Die zigtausend jährige ägyptische Geschichte und Kultur erstickt im Müll.

Der Muezzin ruft zum Mittagsgebet als ich nach Chibik El Kam komme. Kurz hinter der Stadt suche ich mir einen schattigen Platz und mache Mittagspause. Bis zu meinem heutigen Ziel die Großstadt Tanta sind es nun nur noch 25 Km.

Durch die ersten Wohnviertel der Stadt

Im Arafa Hotel, mitten in der Stadt, checke ich ein für eine Nacht. Doch vorher musste ich durch eine Sicherheitsschleuse und das Gepäck wurde kontrolliert. Als erstes will der Sicherheitsbeamte den Packsack geöffnet haben und besteht darauf, dass ich das Zelt auspacke. Ich nehme das Zelt und breite es vor der Rezeption aus. Jetzt wird es dem Manager aber auch zu bunt und pfeift den übereifrigen Beamten zurück. Die anderen Taschen werden nun durchgewunken.

Die Große Moschee und der Souk von Tanta

Nach einer heißen Dusche die meinem lädierten Rücken gut tut, drehe ich eine Runde durchs Zentrum der Stadt. Etwas essen, einen leckeren frisch gepressten Mangosaft trinken und ein paar Kleinigkeiten einkaufen und der Nachmittag ist schon wieder um.

Tagesdaten: 107 Km / 7:20 Std Fahrzeit / 166m Anstieg und 121m Abstieg




Freitag den 20.04.18

Mein ganzer Rücken schmerzt nicht nur auf der linke Seite auf die ich gefallen bin, sondern überall. Ich schäle mich aus dem Bett und fühle mich wie ein Neunundsechzig Jahre alter Mann. Nach dem ich heiß geduscht habe, ist schon wesentlich besser geworden, jetzt wie achtundsechzig.

Ab 6 Uhr30 gibt es Frühstück und das will ich mir nicht entgehen lassen. Ich bin der einzige Gast der so früh schon auf ist.  Die Bedienung liegt auf einer Bank und schläft noch, oder wieder, tief und fest. Da ich aber Kaffee brauche muss ich ihn leider wecken. Bevor ich gehe packe ich noch Kaffee, Scheibenkäse, Frischkäse, und Marmelade ein. Um sieben Uhr hat mich die Straße wieder, die mich durch die Stadt auf die No.1 führt die meist dreispurig und Autobahn ähnlich ausgebaut ist.

Ich habe mich für diese Route entschieden, weil es der schnellste Weg nach Alexandria ist. Es entfallen die vielen Drempel wenn man über die Dörfer fährt, und die Landschaft ist nicht so zugemüllt. Bei Kafr al Zayat führt eine Brücke über den linken Mündungsarm vom Nil. Von hier sind es noch 100 Km bis Alexandria. Hier merke ich auch das es mir wesentlich besser geht als gestern, die Schmerzen sind so gut wie weg, so werde ich es heute schon bis Alexandria schaffen.

Kurz vor der Stadt Demannhour kommt ein Getränke Shop wo ich Tisch und Stuhl bekomme und im Schatten meinen Tee schlürfen kann. Nun kommt noch einmal eine nicht enden wollende Gerade bis Kafr el Dauwar. Hier gerade habe ich die 100Km Marke überschritten wird es für mich höchste Zeit für eine Pause, denn ich beobachte mich selbst wie ich fahre, reagiere und wie ich mit meinen Mitmenschen umgehe.

Gut erholt nehme ich locker die letzten Kilometer unter die Räder. Das Garmin hat auch das Alex Hotel im Menü, so pedale ich meist entspannt durch die Millionenmetropole. Sie erfüllt auch die Erwartungen die ich habe. „Du gefällst mir ALEXANDRIA“

Nach all dem Müll der letzten Tage stechen mir die Farben der Blumen förmlich ins Auge

Der weiße Mann am Kreisverkehr will mich in die Irre führen und zeigt nach links als ich ihn frage wo es zum Alex geht aber mein Navi ist da anderer Meinung. Zur besten Kaffeezeit stehe ich vor dem Alex Hotel. Ein super nettes Team empfängt mich und gibt mir das Gefühl wir sind nur für Dich da. Linci, Fatma und Ateja kümmern sich um mich und ich fühle: Du bist angekommen. Die machen alles richtig und haben Erfolg damit

Mein Reich für die nächsten Tage.

Um auf das gefühlte Alter von heute Morgen zurück zu kommen, ich fühle mich so jung wie lange nicht mehr wenn Linci sie kommt aus Moskau, mit mir spricht.

Tagesdaten: 145 Km / 7:55 Std. Fahrzeit / 152m Anstieg und 191m Abstieg




Samstag den 21.04.  Erster Tag in Alexandria

Beim Frühstück lerne ich Michael aus Düsseldorf kennen der am 25.04. – 30.04 an einer geführten Radtour „Med to Red“ von Alexandria bis ans Rote Meer teilnimmt. Nach der Hausarbeit, schmutzige Wäsche waschen, will ich aber das Mittelmeer sehen.

Rechts neben der Griechisch-Orthodoxen Kirche das Alex Hotel eine Top Adresse 

Die Uferpromenade, El-Gaish Rd. erreiche ich in 10 Minuten zu Fuß.

Ich schaue den Fischern bei der Arbeit zu und genieße die Sonne.

Hier an der Küste wo immer ein Wind geht ist es mir im Schatten schon zu kühl und darum gehe auf der Sonnenseite der Straße um die wärmenden Strahlen ab zu bekommen. Ich lasse mich treiben, gehe planlos durch die Straßen und bin fasziniert von dieser Stadt.

Mal nehme ich Platz in einem der zahllosen Cafe`s und beobachte den Strom der Menschen der an mir vorbei fliest.

Am nach Mittag lasse ich mich von einer Kutsche zum Fischerhafen und zur Zitadelle of Qaitbay bringen.

Fischerhafen von Alexandria

Die Zitadelle leuchtet förmlich im Licht der Abendsonne

Auf dem Rückweg zum Hotel komme ich noch durch einen der zahlreichen Souks.

„Alexandria du gefällst mir“





Sonntag den 22.04.

Heute mache ich mir selber Frühstück und bin schon früh zu Fuß unterwegs.  Zum Fotografieren sind die Morgen und die Abendstunden hier die beste Zeit. Gestern war es zu spät um sich die Zitadelle von Qaitbay von innen an zu sehen, das hole ich heute nach.

Eine imposante Festung doch das Beste für mich ist die Aussicht auf die Stadt.

Das Foto habe ich durch eine Schießscharte geschossen

Blick auf Alexandria am Ende der bogenförmigen Schutzmauer das helle Dreieck ist die berühmte Bibliothek von Alexandria der ich Morgen einen Besuch abstatten möchte.

Blick auf den Fischerhafen

Vom Stadtteil Anfoushi wo ich mir noch den Gebäudekomplex der Aba-I- Abbas-al-Mursi Moschee anschaue nehme ich ein Taxi zum Kom El Shuqafa Monoments, besser bekannt als Katakomben von Alexandria. Ein wie ich finde lohnenswerter Exkurs in die Unterwelt.

Hier kann ich Restauratoren bei der Arbeit zu sehen

Grabkammer

Im Gegensatz zur Besichtigung der Pompeys Pillar die man nicht unbedingt gesehen haben muss. Da sie auf dem Weg zurück ins Hotel liegt, schaue ich mir sie an. Wiederum interessant fand ich dass man dort auch ein Nilometer ( Pegel ) ausgegraben hat. Das habe ich recherchiert und herausgefunden, dass der linke Nilmündungsarm durch Kanäle in die Stadt geleitet wurde.

Von hier zurück zum Alex Hotel sind es ca. 1,6 Km die ich durch die Altstadt wandere und Einblicke bekomme die man als Tourist so nicht bekommt.

Ein uriges Stadtviertel wo man gebrauchte Türen, aus Holz und Eisen, bekommt. Hier werden alle recycelten Materialien verkauft, sogar Moniereisen und das in einem Wohnviertel.

Von den Borromäerinnen habe ich auch noch nie was gehört und so muss ich später im www. nachlesen. Die Schule wurde 1884 gegründet und Schulträger sind die Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus mit Sitz in Grafschaft.

 „Ich kenn Grafschaft weil von da dat jute Rübenkraut herkütt „

 Nachmittags streune ich, wie die vielen Katzen die es hier gibt, durch die Stadt.

Von den beiden Cafe`s, die sich gegenüberliegen, habe ich noch jeden Tag Fotos gemacht, war aber nie zufrieden damit. Es sollte die Atmosphäre transportieren die dort herrscht und heute ist es mir vielleicht gelungen.

Morgen ist für mich der letzte Tag in dieser tollen Stadt dann geht es wieder aufs Rad.




Montag den 23.04.

Da die Bibliothek erst um 10:00 Uhr öffnet, frühstücke ich im Hotel denn das ist hier ausgezeichnet. Anschließend mache ich mich zu Fuß auf den Weg. Nun endlich macht es sich mal bezahlt Älter zu sein denn anstatt 17,- brauche ich nur 10,-EGP Eintritt zu bezahlen. (Seniorenticket)

Schon ein ganz besonderes Gebäude

In der Bibliothek

Hier ist absolutes Handy verbot und es herrscht eine für das sonst so laute Ägypten eine ungewohnte Stille. Nach der Besichtigung schlendere ich durch die Stadt, trinke Tee und beobachte die Menschen.

Wer möchte nicht mal bei so einer hübschen Königin auf dem Schoß sitzen. Gesehen am Saad Zaghioi Square.

Parken wie ein Smart

Auf dem Heimweg kommt mir die Straßen Bahn entgegen die das Flair der 70er Jahre hat.

Ich nehme Morgen nicht die Straßenbahn, sondern das Fahrrad das ich in der Früh aus dem Stall hole.




Dienstag den 24.04

Um viertel nach Sieben Uhr fahre ich auf der Uferpromenade Richtung Nordost. Die Straße ist drei bis vierspurig in jede Richtung ausgebaut und es herrscht schon starker Verkehr. Nach 19 Km liegt das weitläufige Areal des El Montazah Palast links von der Straße. Ich verspüre keine große Lust auf Besichtigung und da das Tor noch geschlossen ist, schaue ich auch gar nicht nach wann geöffnet wird. Nach el Montazah wird der Verkehr ruhiger und trotzdem verpasse ich einen Abzweig und fahre nach Abu Quir bis in den Hafen wo die Straße endet. „ Net oppgepasst selfs schold und tröök“ Nach sechs Kilometer bin ich wieder auf der richtigen Fährte. Firmen mit qualmenden Schornsteinen und moderne Industriebetriebe sind hier angesiedelt.


Viele Menschen hier an der Küste leben vom Fischfang, der Weiterverarbeitung und Konservierung des Fischs.

Andere verdienen ihren Lebensunterhalt mit Schilfflechten

Auch liegen oft Berge von Holz neben den Häusern und die leicht vor sich hin qualmenden schwarzen Hügel zeugen davon, dass hier die Köhler am Werk sind.

Die fertige Holzkohle wird in weiße Säcke verpackt und haushoch aufgetürmt.

Nach drei Stunden Kurbelarbeit finde ich einen schattigen Platz unter einem Baum und mache zweites Frühstück. Ein immer lauterwerdendes Geräusch und ein schrilles Horn machen mich darauf aufmerksam das der Zug kommt.

Die Straße zum Ort Idku verläuft nun über eine schmale Landbrücke, links das Mittelmeer und rechts der Lake Itku. Nach weiteren fast zwei Stunden im Sattel kommt das Green Valley Hotel direkt neben einer Tankstelle an der International Coastal Road gelegen. Das Hotel hatte ich auf Google Maps gefunden und wusste genau wo es lag, sonst ist man schnell vorbei gefahren.

Das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen aber der Bungalow No.2 ist ok und für heute mein zu Hause.

Tagesdaten: 74 Km / 4:55 Std.in Fahrt / 92m Anstieg und 99m Abstieg




Mittwoch den 25.04.

Nach dem ich auf der Terrasse des Hotels gut gefrühstückt habe, beginnt den heutigen Radtag um 7:15 Uhr bei 20 Grad. Die Straße führt direkt über den Nil der dann hinter dem Ort Rosetta ins Mittelmeer mündet

Auf der Brücke die über den linken Mündungsarm des Nil führt

Die International Coast Road ist nun meist dreispurig ausgebaut und hat noch den von mir so geschätzten Seitenstreifen. Hier werden auch LKW gewaschen. Ein Wasserschlauch der das Wasser im hohen Bogen ins Feld spritzt ist das Zeichen dafür.

Bei 33 geradelten Kilometern kommt das Schild, Baltim Resort, mein heutiges Ziel. Wie auf dem Foto zu sehen ist, geht es immer gerade aus. 15 Km weiter an einer Tankstelle ist Tee Time angesagt.

Fast den ganzen Tag pedale ich jetzt schon auf der Landbrücke zwischen Mittelmeer und Lake Burullus und erreiche nun das Ende. Bei der Stadt El Burj führt eine Brücke über den Kanal der die beiden Gewässer verbindet. Von der Brücke kann man beide Gewässer sehen. Ein Stück weiter kommen mächtige Sanddünen ins Bild die bis zur Straße reichen.

Baltim Resort so heißt dieser Ferien Ort der so aus sieht als hätte vor ein paar Jahren Jemand den Stecker gezogen. Tote Hose, nichts los, nur ein paar Ägyptische Touristen die man an einer Hand abzählen kann.

Blick von meinem Balkon im Hotel Cleopatra, die hier gewiss nicht abgestiegen wäre. Vom Dorfpolizisten bekomme ich noch Besuch der aber alles wissen will. Immer wieder telefoniert er mit seinem Chef und reicht mir sein Smartphone rüber, der aber noch schlechter englisch spricht. Beim letzten Besuch, macht er noch Fotos von der Landkarte wo ich die Route eingezeichnet habe.  Nach dem ich dann endlich duschen kann, gehe ich zum Strand.


Am Abend gehe ich noch Fisch essen der ist nicht nur frisch und lecker, sondern auch preiswert. (40,- EGP)

Gerne hätte ich hier noch einen Tag verbracht aber noch nicht mal Internet funktioniert hier.

Tagesdaten: 74 Km / 4:25 Std. in Fahrt / 92m Anstieg und 91m Abstieg




Donnerstag den 26.04.

Auf solchen Reisen bekommt man schon so einiges zu sehen, nicht nur die unterschiedlichsten Landschaften meine ich, sondern auch die unterschiedlichsten Ausstattungen der Unterkünfte.

Das dieses Hotelzimmer in Ägypten anzutreffen ist, da kommt man so schnell nicht drauf.

Bei der Duschtasse könnte man schon eher vermuten.

Da ich wohl der einzige Gast im Hotel bin ist auch kein Personal da. Der Schlüssel steckt auf der Eingangstür so dass ich raus kann. Um sieben Uhr rollen die Räder des Norwid wieder auf der Coast Road. Und wie sie rollen denn ich habe Rückenwind eine ganz neue Erfahrung in Ägypten. Nach 10 Km verliert das Hinterrad Luft ich pumpe nach, aber nach wiederum 10 km ist die Luft wieder raus. Den Schlauch tausche ich aus und weiter kann es gehen. Nach 3 Std Fahrt habe ich mit Hilfe meines besten Freundes (der Wind), schon 65Km auf dem Tacho stehen. Nach der Pause und 10 weiteren Kilometern überquert die Straße nun den rechten Nilarm, der dann hinter der Stadt Dumiat ins Meer mündet. Die Landschaft verleitet einem nicht zum Anhalten oder zu einem Fotostopp, so erreiche ich schon bald die ersten hochmodernen Industrieanlagen vor Port Said.

Eine Anlage nach der Anderen

Um viertel nach Drei habe ich mitten in der Stadt ein gutes und günstiges Zimmer gefunden. „de la Post Hotel Port Said“  175,- EGP incl. Frühstück.  Da ich hier keinen Besuch von der Polizei bekomme, so wie gestern, kann ich duschen und mich Stadtfein machen. In fünf Minuten zu Fuß bin ich am Sues Kanal.

Die Skyline von Port Fuad strahlt in der Abendsonne

Die Stadt werde ich mir Morgen noch etwas genauer anschauen.

Tagesdaten: 131 Km / 6:35 Std in Fahrt / 149m Anstieg und 160m Abstieg

 

 

 

Freitag den 27.04.

Nach dem Frühstück im Hotel Café beginne ich meine Besichtigungstour und gehe zum Fähranleger.

In ein paar Minuten bringt mich die Fähre über den Kanal und ich betrete einen neuen Kontinent. Der Sueskanal bildet die Grenze zwischen Afrika Port Said und Asien Port Fuad.

Blick auf Port Said wo gerade ein Containerschiff den Sueskanal verlässt.

Die Stadt ist noch relativ Jung und wurde 1859 beim Bau des Kanals gegründet, dessen Fertigstellung am 17.11.1869 gefeiert wurde.

Den Sitz der Sues Kanal Behörde schaue ich mir heute Mittag noch näher an.

Wieder zurück in Afrika noch ein Blick zurück zur Schwesterstadt Port Fuat mit seiner großen Moschee

Schöne alte renovierungsbedürftige Bausubstanz                              Der alte Leuchtturm der Stadt

Der Strand von Port Said der im Sommer Ziel der ägyptischen Urlauber ist

Wo hatte ich noch mal mein Boot geparkt?

Am Hafen gehe ich zum Italiener Spaghetti del Mare essen. Einfach gut und lecker

Am Nachmittag lasse ich noch meine Data Simcard von Orange, die am 30.04. abläuft bis zum Abflug am 07.05 nach Istanbul, verlängern.

Das markante Gebäude das ich heute Morgen von Port Fuat aus gesehen habe, will ich mir näher anschauen. An zwei Posten komme ich vorbei, dann ist Schluss, ein Foto darf ich machen, aber nur weil ich aus Alemannia komme und dann muss auch ich das Feld räumen. Noch ein paar Lebensmittel einkaufen und den defekten Schlauch flicken danach ist alles erledigt. Morgen fahre ich weiter am Westufer des Kanals entlang bis zur Stadt Ismailiya.




Samstag den 28.04.

Um 6:40 Uhr schläft die Stadt noch und ich radele auf fast leerer Straße zur Stadt hinaus.

Samstagmorgen Angeln am Sueskanal.

Hier am Containerhafen stehen ein Dutzend Petrijünger und hoffen auf einen guten Fang. „Petri heil“

Mautstation auf der Port Sait-Kairo-Road

Nach 14 Km kommt eine Mautstation wo abkassiert wird, Radfahrer werden durch gewunken. Links neben der vierspurigen Autobahn verläuft die Eisenbahnstrecke Port Sait-Suez parallel zum Kanal. Von der Straße kann man die riesigen Pötte sehen, die wie auf Schienen durch den Kanal gleiten. Sie fahren ca.20 Km/h und im Abstand von 2-3 Km hintereinander in Fahrtrichtung Suez. Da die Strecke ja sonst nichts zu bieten hat veranstalte ich ein privates Rennen mit dem Ozeanriesen. Mit der Hilfe des Windes brauch ich heute nicht zu rechnen denn er kommt aus Südwest. Bei Kilometer 35 habe ich das Containerschiff eingeholt. Das war ein hartes Stück Arbeit aber wenn man sonst nichts zu tun hat.

Gerade noch rechtzeitig, bevor die Straße sich vom Kanal entfernt, erreiche ich das Schiff.

Die neue Brücke über den Kanal ist noch nicht für den Verkehr frei gegeben sonst hätte ich ein paar Luftaufnahmen vom Sues Kanal schießen können. Nach der Teepause bei 56 Km geht es ruck zuck und ich bin in Ismailiya. Die Stadt ist auch ein Kind des Kanalbaus und war Sitz der Kanalbaugesellschaft. Es wurde eigens um die Stadt mit Trinkwasser zu versorgen ein Kanal vom Nil bis hierher gegraben.

Dieses Mosaik erinnert an die Festlichkeiten zur Eröffnung des Sueskanals am 17.11.1869

Im Internet hatte ich mir das Grand Hotel ausgesucht. Superschönes altes Haus, schöne Zimmer aber die junge Dame an der Rezeption meint mein Rad muss draußen bleiben. „Nicht ohne mein Rad“ sage ich ihr und gehe. Nach einer Weile suchen, Leute fragen, finde ich das TEBA Hotel direkt am Hauptbahnhof gelegen. Etwas teurer aber mit Frühstück und Free Wifi (16,-€)

Blick von meinem Balkon auf die Großstadt. Einkaufen, Spazierengehen und an einer Garküche zu Abend essen dann zurück die Hausaufgaben fertig machen.

Das Frühstück ist für 6 Uhr aufs Zimmer bestellt, damit ich wieder zeitig auf der Straße bin denn Morgen geht es nach Suez.




Sonntag den 29.04.

Das Frühstück wird auch pünktlich aufs Zimmer gebracht. Wohlweislich habe ich schon eine kleine Portion Müsli gegessen und einen Pott heißen Kaffee inhaliert.

Gut gestärkt und bestens gelaunt mache ich mich auf den Weg. Mein Plan ist, von Ismailiya am Lake Timsa entlang zu Radeln, weiter auf der Nebenstrecke am Großen und Kleinen Bittersee vorbei bis ich nach Suez komme.

Die Straße verläuft am Fischerei Hafen vorbei wo es Fotomotive genug gibt. Es macht Spass durch so eine schöne Landschaft zu Pedalen.

Am Hafen

Die Skyline von Ismailiya  

Bis zum Ende des Sees kann ich fahren, dann führt die Straße zu einem Militärlager und aus der Traum. Ich weiß nicht worüber ich mich mehr ärgere, über die 9 Km die ich wieder zurück muss, oder die Tatsache das ich nicht die Nebenstrecke Fahren kann. Auf jeden Fall habe ich es versucht. Die heutige Hauptstraße ist nur dreispurig und der Verkehr ist mäßig. Das Blau des Bittersees und seine zum Teil mit Palmen bewachsener Ufer, kann ich aus der Ferne sehen.

Die Straße der Kasernen würde ich die Straße heute nennen, wenn ich ihr einen Namen geben müsste. Kaserne an Kaserne sämtlicher Waffengattungen sind hier zu finden. Die Dekoration der Eingangsbereiche übertreffen sich gegenseitig mit ihren Skulpturen aus Beton und den knalligen Farben. Ich hätte gern ein paar Fotos gemacht und einen Wettbewerb gestartet „Unsere Kaserne soll schöner werden“ aber alle paar Meter stehen Schilder mit der Aufschrift „No Foto“

Wenn man Hunger hat soll man die Pause nicht auf die lange Bank schicken.

Sonntags vor der Moschee

Durch die ersten Vororte der Großstadt Sues komme ich kurz nach dreizehn Uhr. Immer schnurgerade aus pedale ich, bis das Rote Meer in Sicht kommt, wo ich im Park eine Pause einlege.

Die erste Anfrage im Hotel Red Sea ergibt das Zimmer für 800,- EGP zu bekommen ist, was mir zu viel ist. Im Hotel Arafat bekomme ich ein großes Zimmer für 140,-EGP. Das Hotel liegt nah am Kanal und der Stelle wo dieser in das Rote Meer mündet. Da muss ich natürlich hin um so einen Ozeanriesen aus der Nähe ab zu lichten. Als ich den Auslöser an der Kamera drücke, erscheint der Schriftzug „Keine Speicherkarte.“ Auch das kann einem Reiseprofi wie mir noch passieren.

Da ich Morgen auch noch hier bin liefere ich das Bild Morgen.

Tagesdaten: 113 Km /7:15 Std /251m Anstieg Und 216m Abstieg




Montag den 30.04.

Bei schönsten Wetter verlasse ich das Hotel Arafat mit dem Fahrrad ohne Gepäck zu einer Besichtigungstour. Mal schauen ob ich nicht mehr vom Kanal zu sehen bekomme als bis her. Hier im Jachthafen, Fehlanzeige alles verbarrikadiert.

Moschee im Zentrum

Zum zweiten Frühstück fahre ich ins Zentrum. Hier kaufe ich in einer Konditorei ein paar Teilchen ein, setze mich ins Cafe nebenan und bestelle mir Tee dazu. Das sind die reinsten Kalorienbomben, zehn Sekunden am Gaumen und ein Leben lang auf der Hüfte. Von den Konditoreien gibt es fast so viel wie es Cafés gibt. Nach dem ich die süßen und sauleckeren Köstlichkeiten verputzt habe, versuche ich noch mal etwas außerhalb der Stadt an den Sues Kanal zu kommen. Doch auch da ist alles abgesperrt, wo von ich noch ein Foto mache und wieder zurück pedale. Nach einem Kilometer werde ich von zwei Polizisten auf dem Motorrad gestoppt. Passkontrolle und den Fotoapparat wollen sie sehen. Jetzt ahne ich warum es geht. Das war Militärgelände das ich da abgelichtet habe meinen die Beiden. Ich stelle mich dumm, was mir nicht sonderlich schwerfällt, und sage das da aber kein Schild stand mit "No Foto." Ich muss mit zurück in die Kaserne wo der Hauptmann, das sehe ich an den drei Pickel auf der den Schulterklappe, die Fotos sich anschaut und löscht. Auf einen Tee werde ich noch gebeten wo noch einer in Zivil hinzu kommt, auch noch mal sich meinen Pass anschaut und meine Tour erklären lässt. Dann kann ich gehen doch die Beiden machen jeder noch ein Selfie mit mir. Als ich sage ich möchte auch ein Bild machen mit meiner Kamera wird das aber lachend abgelehnt.

Zurück in der Stadt

„Gans“ schön vollbeladen der Pickup

Nach einem Mittagessen in einem richtigen Restaurant wird es sehr windig und die Luft sieht nach Sandsturm aus. So fahre ich noch schnell zum Ende, oder Anfang des Kanals um ein Schiff zu fotografieren.

Mit dem Reisebus als Ladung kann man gut die Größenverhältnisse sehen

Das Containerschiff verlässt den Kanal und fährt in den Golf von Sues ein

Ich packe gerade die Kamera ein kommt ein, da kommt ein Mann in Zivil und zwei bewaffnete Soldaten auf mich zu. Nein nicht schon wieder denke ich. Die wollen den Pass sehen und die Fotos die ich gemacht habe. Als sie sehen, dass ich aus Deutschland, Alemannia komme, da hellen sich die Gesichter auf und ich kann fahren.

Morgen geht’s weiter noch ein Stück den Golf entlang bis zum Abzweig nach Kairo, wo ich noch mal Übernachten möchte um dann Übermorgen durch die Wüste nach Gizeh zurück zu kurbeln.

Tagesdaten: 34 Km Besichtigungstour und 3 Stunden in Fahrt